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gebrannt. Eckon einige Tage vorher ward dieß Kunstwerk zu seiner Vernichtung vorbereitet. Don Seiten der >ürger ward daS Dach und vieles andre Gebälk« abgetragen, um die Feucrsqk'ahr zu vermindern. Von Eilten des Milikcurs aber wurden Mehr dem gcr Klaf tern Scheitholz, 20 Sckock Stroh, eine Menge Kienholz, Pech und Theer angewendet, um mir riesen Sachen jede Eäub und Kalken zu einem schnellen B ande vorzubereiien, und dec Erfolg leh te die zweckmäßige Anwendung desselben. Unvergeßlich wird den Meißnern di« Rache vom 12 »nm r; März bleiben; denn olschon die Stadt mit einer sehr starken Eia, guarrieenng von Bayern, Franzosen und Pohlen belegt war, welche die 'Rieche I'ördlgte, in den Häusern zu bleiben: so bewegt« sich doch auf den Straßen und an den Etbufcrn alles, jedoch in der möstichsten Stille. Furcht und Angst erfüllte Jedermann. Der Zugang zur Brücke war von bayrrscbcil Truppen gegen Abend ge perrt worden, und dieses prophezeihet« dm Einwohnern oaS bevorstehende Ereigniß. Die Glocke halte n Uhr geschlagen, als man di« B aiitfackcl in dec durchsichtigen Diücke hrriimwandern sah. Das große lange Fach branme ,uerst, bald darauf auch das andere. Die Nacht war mondhelle die Luft ganz stille. Die Elbufer waren ans allen Seiten mit vielen Menschen bedeckt, welche vor innerer Angst sich kaum getrauetcn Athen, zu holen; kein lautes Wort, nur halblaute Seufzer und . still« Thronen machten dem bedrängten Herzen Lufj^ Die Gewalt des Feuers ergriff das Kunstwerk so schnell, daß schon um 12 Uhr alles nur eine Feuerwaffe war. Da, wo man Noch etwas von Balken unterscheiden konnte, sahen dieselben dem glühenden Eisen ähnlich« Unter der Brücke fielen Feuerklumpen, brennende Scheite und glühende Balken in die Elbe he ab, welch« vom Widerscheine des Feuers einen unbeschreiblichen Glanz hart,. Der Mauch st,xg hoch >» die Luft, v rkuukelre die Sterne, und nahm seine A chtung die Elbe aufwärts Nach der Zttgelscheunk zu. In solcher fürch'erlichen Pracht zeigte sich ditse Glukh ein« und eine Hal e Stunde lang, die gefürchtete Gefahr, daß das Fener die Stabt, oder die andre bewohnte Elbseite ergreifen möchte, verschwand; aber schauderhaft ließ sich bas Prasseln deS Feuers, und das Getöse einzeln elnstürzender Balken anhörcn. Das steinerne Gebäude, wel ches als Thor vor dem groß n Fach« stand, war inwendig voll Fruer. Cs brannte zu den Frostern und oben heraus wie ein großer Fcuerosn. Kurz alles flammte. Gegen halb t Uhr senkie sich b-s groß« Fach, und fiel da auf mit Krachen und Prasseln in die Fluchen herab. Diese Scene ist ker»e Feder zu schildern im Stande. Das Krachen der einstürzenden Brücke endite mit dem Gezisch« der auslöschenden Bränder. Die ungeheuere Feuerwaffe schien der Strom verschlingen zu wollen ,r war es ober nicht im Stande. E n Theil davon flog in Fli k?n und Flammen hoch in die Luft, ein anderer Theil blirb auf der Obrrfläche deS W ffrs, und schwamm sammt den T-ümMclN der Elb, entlang. Schwarze Rauchwolken sti «n znm Himmel empor. Nock brannte bas Thorbaus und das kleinere Fach, und be« leuchte-en die leere Lücke und das Grad des vernichtest-, großen Faches. Doch nicht lange, den» Mik "cm Schlage I Uhr endete auch die andere Halft« der Brücke auf dieselbe fürch terliche Weis-, wie dir erste. Auch jctzt schwamm daö Frurr auf dem Wasscr fort, und hat.