Zeit- und Weltbegebenheiten. Rückblicke auf das vergangene Jahr 1829. „Kalender sind nur für ein Jahr wichtig", so pflegt man gewöhnlich zu sagen. Aber es ist dem nicht so. Bedenkt man, welche große Ereignisse auf diesen 365 oder z66 Tagen ruhen, wie Nöl- kerglück und Bölkerwehe in ihnen entschieden wur de, wie viele Millionen Thronen der Trauer viel leicht in einem Jahr vergossen wurden: so wird der Calender als ein Crinnerungsbuch auch für kommende Jahre höchst wichtig. Der Calender des nachstkommenden Jahres sey der Herold der Thaten des verflosse nen, und so ein Magazin der Erzählung der Zeitbegebenheiten und ein Wegweiser für künftige Chroniken. Auch der unsere befolge fortan diesen Zweck, und das Jahr i 8 2 y welches die Aera (den Zeitraum) deS dritten Jahrzehends dieses verhängnißvollen SäculumS (Jahrhunderts) schließt, sey seiner Betrachtung ge weiht. Die Natur-Ereignisse mögen zuerst er wähnt seyn. Sie waren zum Theil höchst ver heerend. Das von politischen Stürmen noch entkräf tete Spanien wurde von Erd-Erschütterun gen erschreckt und zum Theil verheert. Tausend jährige Kirchen stürzten in Trümmer, und die Herrlichkeit der Pallaste alter Städte krachten im Nu zusammen. Tausende von Menschen wurden getödtet oder verstümmelt und der Fanatismus des Aberglaubens sähe in diesen Elementar-Er eignissen eine Mahnung des strafenden Himmels, um die Stimme der Hierarchie (Priesterherrschaft) und ihre Folgen, die Inquisition (geistliches Straf gericht) zurückzurufen. In Frankreich zeigten sich nur Spuren von Erderschütterungen; eben so in den Rhein gegenden bei Aachen re. Furchtbarer waren sie in der europäischen Türkey. In Berlin wütheten Stürme, wie sich seit Menschengedenken ihrer Niemand erinnern kann, und damit kein Element in seiner furcht baren Kraft dem andern weichen möchte, so wa ren die Wasserfluthen der Weichsel und Oder so furchtbar, daß sie ganzen Landcsstrichcn Zer störung drohten. Danzig und seine Niede- F