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Zeit- und Weltbegebenheiten Scenen aus der Bastille. Als Beiträge zur Geschichte der alcfranzösischcn Staats-Inquisition. Die Bastille, in deren finstern Kerkern die fran zösische Staatsinquisiton, wie einst in Deutschland die furchtbare -Lehme in ihren Höhlen, zu Gericht saß, welche in den Annalen der gemißhandelteu und unterdrückten Menschheit Jahrhunderte lang den Stempel des Fluchs an ihrer Frlsenstirne trugs den ein in wilden Freiheitsgefühle aufbrausendes Volk endlich herabriß, 'war ursprünglich ein alteS zu Pa ris von Frankreichs Könige Karl V. gegen die Engländer erbautes Schloß. Wenn am 14. Ju li 1789 die wilden blutbcspritzten Massen der Be wohner von Paris, von Grimm und Abscheu er griffen- ihre trotzigen Mauern erstürmten und sie in der Folge dem Erdboden gleich machten, so schien schon bei ihrem Entstehen die Göttin der Ver geltung, vor deren allsehendem Auge di« Zerrbil der einer rrrhanamßvollen Zukunft vorüberwank- trn, ihrem Erbauer zu zürnen. Hugo d'Aubriot, Vorsitzender Präsident des Pariser Handelstandrs legte am 2z. April izöy ihren Grundstein. Pfas- frnränke schleuderten ihn jedoch am Ende des näm lichen Jahres, als erstes Schlachtopfer in jene un durchdringlichen Mauern, an denen späterhin so manche blutige Thräne hcrabrann. Erst im Jah re iz8l sprengte eine gegen die drückenden Besteue rungen Karls VI. aufrührerisch gewordene Parthei die eisernen Riegel seines Kerkers. Ganz in der Nahe der Straße St. Antoine he ben sich dir acht Thürme der Bastille, welche oben eine fortlaufende Terrasse bedeckte, von welcher drei zehn Kanonen den Vorübergehenden ihre todtbrin- gendrn Schlünde zeigten, trotzig empor. Tiefe Gräben umzogen sie, raffelnde Ketten hoben und senkten die Zugbrücken, auf welcher der Einzirhen- de der Vergessenheit entgegentaumelte, und hinter denen sich dir Welt für ihn — leider! nur zu oft,