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eln umgeworfenes zersprungenes feindliches Geschütz gestemmt ist. So noch zu fernerer Vertheidigung und Angriff bereit, überschaut der Feldherr gleich sam den Schauplatz seiner vollbrachten That. Dem Künstler wurde cs möglich, auch in ein Bild der Ruhe noch das Leben zu bringen, welches den rast« !vs thatigen Krieger so schön bezeichnet. Es ist schon oben gedacht worden, daß auch das ganze dreizehn Fuß hohe Piedestal von gegossener Bronze sei, jedoch steht dasselbe auf einer, einen und einen halben Fuß hohen Platte von poliertem Granit. Das Piedestal zeigt zuerst einen drei Fuß hohen Sockel als Unterlage des eigentlichen Fußgestells, und um dieses zu erhöhen. Dieser Sockel ist an allen vier Seiten mit flach erhabenen Bildwerken verziert. An der Vorderseite erblickt man das Wap pen des Fcldherrn, wie solches ihm bei seiner Er hebung in den Fürstenstand ertheilt wurde, mit Fürstenhut und den Feldmarschallsstäben geziert. Auf der linken Seite des Fußgestells sieht man einen schreitenden, auf der rechten, einen schlasin« dm Löwen, als Sinnbilder des Heldenmuthes und der ruhigen Stärke; auf der Rückseite einen großen* reichen Lorbeerkranz, in dessen Mitte die ruhmvollen Jahre rZiZ, 1814 und 1815 eingeschrieben sind. Auf diesem ersten hohen Sockel ruhet der ei gentliche Sockel des Fußgestelles. Diesen hat der Künstler noch reicher geschmückt, indem er in einer umlaufenden Reihe von Bildwerken gleichsam den Anfang und das Ende der Feldzüge dargestellt hat. Dijse Bilder beginnen an der linken Seite des Pie« destals. An einer Hausthür stehend, stellen Vater und Mutter zwei als Freiwillige eingekleidele Söhne dem ihre Namen verzeichnenden Offizier dar, ermah nend und Abschied nehmend. Daneben steht ein noch unmündiger Knabe, den Aufruf des Königs lesend. Hinter diesen erblickt man andere Krieger, welche zur Fahne schwören. Weiterhin vertheilt ein alter Sergeant Waffen, welche Freiwillige ver schiedener Stande begierig ergreifen; ein Handwer ker und ein Ackersmann sind bedeutend bezeichnet. Hinter diesen wird ein Pferd aufgezäumt. Ein Kürassier, sein Pferd an der Hand, nimmt von seinem Söhnchen Abschied, und der Zug der Rei terei bewegt sich vorwärts. Hier macht eine Ab teilung das Thor der Stadt kenntlich, an welcher ein Wappenschild den schlesischen Adler zeigt. Den Ort noch bestimmter zu bezeichnen, bildet eine An deutung des Nathhauses zu Breslau den Hinter grund. Außerhalb des Thors ist der Zug der Rei terei fortgesetzt, an dessen Spitze sich ein Offizier und ein Trompeter befinden. Ein Hirtenknabe, an einen Baum gelehnt, bildet hier das Ende der Tafel. Die Scene ist noch vor den Thoren von Breslau: bedeutend erscheint im Hintergrund die Bellona, ein Bildwerk auf dem Grabe des Gene rals Grafen von'Tauenzien, ihm dort errichtet. Die Fläche der Rückseite des Piedestals zeigt nun zunächst einige Landwehr-Infanterie, Trom melschläger und Pfeifer voran. Ein Zurückgeblie bener ordnet sein Gepäck. Vor einem Bauerhause, welches die Ecke bildet, steht auf einer Tonne ein Knabe, ein kleineres Kind auf den Schultern hal tend, neugierig den Zug begrüßend. Vor den Landwehrmännern sieht man einen Haufen ftenvil.