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Zeit- und Weltbegebenheiten. Die Einnahme von Missolunghy. ^iese für die Griechen so wichtige Festung siel am »0. März d. I. in die Hände Ibrahims. Die grie chische Chronik vom 17. März, wahrscheinlich die letzte Nummer dieses Blattes, enthält einen Ar- t kel, der am besten geeignet scyn möchte, genauere Kenntnisse von der Lage dieses Platzes in den letz. Len Tagen seiner heldenmüthigen Vertheidigung zu geben. Diese Zeitung sagt: Eils Monate sind verflossen, seit Neschid Mehmed Pascha unsere Wälle umlagert, und mehr als woooo Bomben und Kugeln sind in diesem Zeiträume von ihm auf unsere unglückliche Stadt geschleudert worden. Die häufigen Stürme, welche wir ausgehalten, die Ausfälle, welche wir gemacht, die Treffen, welche wir zu Lande und zur See geliefert, haben uns we der Ruhe noch Rast gelassen und r goo unserer Brü- der sind ins Grab hinabgesiiegrn. Wehe uns! Un- sereWaffen sind abgenutzt, unsere Arme von Wun den bedeckt, aber unsere Seelen, nicht von Hoff- nung, aber von Vaterlandsliebe begeistert, sind neu gestärkt und ermuthigt. Unsere Liebe zu Chri stus und unser fester Entschluß, als freie Christen zu leben und zu sterben, sind unsere höchsten und letzten Gedanken. Unsere Wälle sind der Erde gleich gemacht, unsere Häuser liegen in Trümmern, unsere Felder sind verwüstet, unsere Brüder sind todt, und die Fahne des Kreutzes wehet einsam über Trümmern und Gräbern. Unsere Brust ist jetzt unser einziger Wall, und der Tod unser ein ziges Heil, um einzugehen in die Ewigkeit. DK Anstrengungen Neschid Pascha'S, Befehlshabers der türkischen Armeen EuropenS und Asiens, scheiterten an unsrem Widerstande, wie die Wellen des Meeres an unserm Gestade sich brechen; Da erschien der Afrikaner zu seiner Hülfe. Jetzt schm wir, gleich wie einst unsere Väter zu Terres Zeit alle Barbaren, welche die alte Welt aufzuweisrn hat, unter Fahnen, welche eben so verschieden sind, als die Farben ihrer Haut, unter unfern Mauern vereinigt. Mehr als 40 Feuerschlünde sind auf un sere Trümmern gerichtet und schleudern Tod und Verderben auf die Ueberreste unserer verstümmelten Soldaten. Wir hören die Trommel schlagen, dm Schall der Musik, welche diese Horden leitet, und fragen, den fragenden Blick gen Himmel gerichtet, ob es Christen scyn, die Afrikas Söhne solches ge lehrt, ob es möglich sey, das es Kinder der liebens würdigsten und edelmüthigsten Nation, ob es F