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Ihm der Ceremonienmrister reichte. Der Oberst- cerrw.onienmeister holte sodann die aus dem Altäre liegenden goldnen Sporen und überreichte sie dem Dauphin, der sie dem Könige anlegte aber auch sogleich w eder abnahm und dem Oberstceremonien- meister znrückgab, der sie wieder auf den Altäre legte. Hierauf nahte sich ter Connrtable, der Erz bischofs segnete den Degen CarlS deS Großen, und umgürtete damit den König, nahm ihm den selben auch sogleich wieder ad, gab die bloße Klinge in dieHLndc des Königs und sprach, während der König denDegcn mit empor gehobener Spitze in der Hand hielt, ein Gebet, nach dessen Beendigung der Kö nig die Stufen deS MarS erstieg, den Degen küßte, ihn aus den Mar legte und sich aus den Kniren davor nieder ließ. Hierauf nahm der Erz bischofs den Degen abermals und gab ihm zum zwei- tcnmale in die Hände des Königs, der ihn kniend cmpsiag und dem Connetabl« übergab. Nun wur de zur Salbung geschritten. Der König nahm sei nen Sitz wieder rin und wahrend der Erzbischofs unter den üblichen Gebeten die heilige Oelflaschr öffnete, machten die Cardinale die zum Behuf der Salbung in dem Camisol des Königs befindlichen Leffnungen auf, und führten ihn an den Altar, wo er so lange kniete, bis von dem Erzbischoffund den Bischöfen die gebräuchlichen Gebete gesprochen waren. Jetzt wurde der König vor den Sitz des Erzbischofs geführt, der, nachdem er noch ein Ge bet sprach, den Daumen mit dem heiligen Orle be netzt« und den König an folgenden Stellen damit salbte: ,) Auf daS Haupt mit dem Zeichen deS heiligen KreuzeS und den Worten: I7ogc> re in re geln etc. 2) Aus die Brust, wobei die beiden Cardinale das Camisol und das Hemde offen hiel ten. z) Zwischen den beiden Schultern. 4) Auf die rechte Schulter. 5) Auf die linke Schulter. 6) Innen auf daS mittlere Gelenke des rechten Arms. 7) Auf dieselbe Stelle des linken Arms? jedes mit dem Zeichen deS heiligen Kreuzes und den obigen Worten. Nachdem der König gesalbt war, legte der Obersträmmerrr Sr. Maj. die mit gold nen Lilien gestickte Danica und Dalmatica von vio letter Seide und den Krönungsmantel von violet tem Sammt, mit goldnen Lilien besäet und mit Hermelin verbrämt, an. Der König kniete nie der, und der Erzbischofs bestrich ihm die innere Hand mit dem heiligen Oele, woraufdererste Kam merdiener auf einem Lsller von Vermail dem Erz. bischoff ein paar Handschuhe überreichte, welche dieser segnete und dem Könige anzog. Sodann empfing der Erzbischof aus den Händen eines Bi schofs den Ring, welchen er gleichsallssegnete und an den 4ten Finger der rechten Hand des Königs steck te, ihm sodann den Scepter und die Hand der Ge rechtigkeit in die Hände gebend. Auf ein Zeichen deS Kanzlers, welcher den Prinzen eine Verbeu gung machte, stellten sich diese nach ihrem Range an beide Seiten deS Königs und der Erzbischofs er griff mit beiden Händen dir auf dem Altäre stehen de Krone und hielt sie schwebend über dem Haupte des Königs, ohne daß sie dieses berührte; die Prin zen legten die Haod an dieselbe, um sie z» unter stützen; der Erzbischofs hielt sie fortwährend mir der linken Hand und gab dem Könige mit der /ech ten den Segen, worauf er ihm die Krone aufsetzle, und der Dauphin sie leicht mit der Hand berührte, als ob er sie stützen wollte. Nachdem die Feierlichkeit der Krönung und Salbung vorüber war, hob der Erzbischof den König beim rechten Arme auf und F2