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sich vorzüglich einige Grenadiere von dem dama ligen Rochowschen Regiment dnrch ihre Uner schrockenheit ans. Friedrich ergrimmte über die hartnäckige Wei gerung, zu seinen Fahnen zu schwören, und drohte diesen braven Grenadieren, daß er sie mit Kartätschen zusammenschießen lassen wolle, wenn sie sich nicht bald zum Zweck legen würden, Plötzlich traten zwei alte Grenadier, vor drn König, entblößten ihre Brust, und sagten ihm muthig: „Hier sind wir; Ew. Majestät können „uns durchbohren lassen, wir sind in Ihrer Ge- „walt. Aber freiwillig werden wir nie die Treue „brechen, welche wir unserm Könige geschworen „haben. Nur ihm schwuren wir, ihm sollen „wir auch unfern Eid halten, und lieber sterbrn „als untreu werden." — Das Lied von der Nask Die Nast — sie will ich besingen! Doch — wird das Nasenlied gelingen? — Das steht auf einem andern Blatt. Die Nase gründlich zu betrachten — Die Sache ist nicht leicht zu achten, Weil — Zeder eine andre Hal! Die Nase thront auf dem Gesichte Und giebt ein Ansehn manchem Wichte — Wie Bürgermeistern ost der Bauch. Der Adler und der Habicht geben So mancher Nase erst das Leben, Die Griechen, Römer, Polen auch. Man pflegt sie groß und klein z« haben — Und stumpf und spitzig — bunte Gaben! Wer hat die Arten wohl gezählt? — Doch wahrlich! Schöne Nasen bleiben Die Nasen, die noch andre treiben, Recht treu und inniglich vermahlt! . Oft ist die eine blatternarbig — Die andre glatt — wohl kupferfarbtz Das Kupfer macht sich wunderlich! So — durch die Farbe mannigfaltig, Da unterscheiden sich geivaltig De vielen Nasen un-er sich. — -n blau — ja schwarz kann man fi* finden, Di» dunkle zeigt von manchen Sündeu ^-» Di« weiße ist der Unsckuld Preis! In AlleS seine Nase stecken Und alle andre Nasen necke« — Das macht den ächten Raseweiß! Gedreht« Nasen tragen Viele — Man dreht sie an in leichtem Sp^eüe, Und Mancher ist im Drehe« stark! Noch andre geist'ge Nasen senden Die Obern ost mit vollen Händen Den Untern in daS tiefste Mark! Der nennt die seine gut gerathen, Oie allenthalben merkt den Braten, Erreicht er auch nicht seinen Zweck — Er zieht sie listig aus der Schlinge, Damit's ein andermal gelinge! Den macht dir Nase minder keck! Der Nase Znn'res zu erspähen, Wird man zwei kleine Pförtlein sehen, Die nehmen sich poffirlich aus — Der Pförtlein Nutzen ist entschieden, Und drum daS Spötteln mir vermieden! Sie bringen Luft ia's ganze Haus. Dürst' Jeder sich die Nase wählen, Wir würden viele Streiter zählen. Der wollt sie groß, der andre kletn-.— Merkt's, wer die größte hat erhalten, Dem ist die Ehre Vorbehalten, Ein Nasenkönig gar zu fcyn! — Ach! — alle Nasen zu erkennen *— DaS möcht' ich doch ein Kunststück nennen, Denn — Mancher trägt sie gar zu hoch Und um sie vollends zu verstecken — (Wer kann die Form da gleich entdttkn?) Belastet sie die Brille noch! Die Nase bleibt ein nützlich Wefvr — Sir'sey auch leidlich nur erlesen AuS jenem großen Nasrncorps. Ich zieh' die Nase, die wich klaidet, Und alles Ärgerliche meidet, Der schönsten aller Nasen vor!