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Der Antinewtoaianer. Um O<l und Essig zum Sallat, Wie Meister Pech befohlen, AuS Nochbars Matcrialvorrath Für.bwnkes Geld zu holen. Späht nach zwei Töpfen, klein und leer, Der Lehrling Gottlob, um sich her. Nach langem Forschen endlich beut Sich seiner Hand ein Becher, Geschaffen in der Olimszeit Lus Glas, für lust'ge Zecher; Am Fuße bohl, wie im Pokal, Wo man ihn füllte, mar egal. Er eilt zum Laden, düs Begehr Des Masters bald zu stillen. Man bringt das Maaß mit Eßig her, DaS seltne Glas zu füllen; Der Obcrkelch in Gottlobs Hand Wird voll gegossen bis am Rand. Jetzt schöpft der Diener wieder ein, Und füllt sein Maaß mit O le; »Nun sag' wo soll denn das hinein? »Du schnöde KaicricmSseele?" »Hier unten!" — spricht Lob Duseldvw, Unh kehrt den Becher hurtig um. Merkur erschrak; doch bald verzog Sich Lug' und Mund zum Lachen, Als ängstlich Lob dse Hand ihm bog, Das GlaS nur voll zu machen; Das Ocl fließt ein wie Honigseim, Und eiligst kehrt der Pursche heim. ,, Hast Zeit!" — schreit Pech von weitem schor», Und droht mit Hand und Blicken; — „Du bist und bleibst ein Crzkujon, » Gut nach dem Lod' zu schicken; „Wo hast Du's Oel, ist's richtig Maass?" — „Hier oben, Meister, in dem Glas!" — „Undwo den Essig? bist Du stumm?«— „Nein, unten hier im Glase!" — Und schnell dreht Lob es wieder um, Und setzt vor Meisters Nase, Indem das Oel zur Erde rennt, ^er Dummheit höchstes Monument. Die Champagnerflasche. Friedrich Augusts. König von Pohlen und Kurfürst von Sachsen, hatte einst während eines Landtags zu Dresden die vornehmsten Stande zur La'cl geladen. Natürlich fehlte es babei nicht an Champagner. Ein Page kaperte eme Flasche und steckte sie in seine Rocktasche, welches sich recht bequem thun tieß, indem die Pagen-Uniform damals ziemlich lang und wut faltig getragen wurde. Unausgesetzt beschäftigt, ist der Page unglücklicherweise nicht im Stande, des fewio/N Kleinods sich zu entledigen. Des letzten Tc-st aber wird durch die starken Dienst bewegungen des Pagen rebellisch, sprengt, als er eben hinter pem Könige sieht, den Stöpsel und wirft diesen nach der Decke, während der Champagner-Schaum aus der Tasche gerade die Richtung nach der Perücke des Monarchen nimmt und diese so tauft, daß die Allongen zu Wein traufen werden. Ein Theil der Gäste erschrickt, der andere kann kaum das Lachen verbeißen. — Der Page, mehr tddt als lebendig, stürzt dem König zu Füßen und der König schickt den Champagnerdirb auf der Stelle fort, — aber nicht aus dem Dienste, sondern nach einer trock nen Perücke, und rieth ihm dabei, dergleichen Flaschen ein andermal nicht so lange mit sich herumzuschleppen, denn — setzte er gutmüthig hinzu: Uonsieur! Is viv äo Lliawpagne o'esr cks Is bi«s cko Orescko. Treue einiger Sächsischen Grenadier«. Unter denen bei Pirna gefangenen Sächk Truppen, die dem König von Preußen den Ejd der Treue gezwungen leisten sollten, zeichneten Hs