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Dem'Herzog Ferdinand von Braun schweig L Reitpferde und «ine Tabatiere mit Brillanten, weit er beständig mein Freund ge- wesen ist. Der Herzogin von Würlemberg Lv/voo Thaler. Dem Herzog, chrem Gemahl, einen Bril- lantring. Der Landgräfin von Hessen-Cassel io,ooo Thlr. Ich empfehle Ihnen, mein lieber Neveu, mein braves Militair, meine würdige Armee, meine alten Offiziere, vornämlich diejenigen, wel che ich um mich herum gehabt habe, mein gan zes Haus und mein, Domestiquen. Behalten Sie sic in Ihren Diensten, und wenn sie alt wer den, versorgen Sie sie. Mein erstes Bataillon Garde und meine Garde du Corps erhalten jeder 2 Thlr., und die Staabsofsiziere eine goldene Medaille, worauf Sic eine der vornehmsten Begebenheiten deS sie benjährigen Krieges prägen lassen werden, damit sie sich meiner und des erworbenen Ruhmes er innern. Die kleinen Vermächtnisse, welche ich ver macht habe, sind aus meiner Chatoulle urw nicht auS dem Tresor zu nehmen. König zu seyn ist «in bloßer Zufall. Ver gessen Sie nie, mein lieber Neveu, daß Sie Mensch sind. Ich hoffe, rs werden sich keine Streitigkeiten in meiner Familie ereignen. Mö ge die Eintracht beständig unter ihr herrschen, zum Ruhme ihrer Vorältern. Der Ritterschlag.' Ist Adel der Seele demAdel verwandt, — War edel dir Lhat, warum er entstand, Dann m'ge der Eckel, in stolzem Gefühl, Sich höher wohl dünken, «rringen das Zich DaS hohe der Ahnen; — In männlicher Kraft Die Wege sich bahnen, Denn was er erschafft, ES must den Stempel deS Edlen tragen, Muß Hohes sagen. Drum ehret, ihr Fürsten, das alte Geschlecht, Ein alter Juwel ist selten mcht echt; Den adlichen Thatcn Scy adliger Stand, Dann blühet das Land, Dann reifen die Saaten. So höret ein Beispiel alter Zeit, Wie Adel entstand; denn freilich heut Giebts Adelfabriken, doch stempeln sie schlecht, Drum halt er nicht recht. DaS Horn erschallt Durch Flur unv Wald — Und mulhig auf flüchtigem Schimmel Setzt Karl der Große, von Jagdlust ent flammt, Die Lanze zur Hand, Umgeben von frohem Getümmel, Hinaus in des Forstes verwachs'nen Revier — Und siehe, schon hier Bestürmet die Meute in wildem Gebell An sumpfiger Stell' Des Bären sicheres Lager. Und wüthend richtet, vom Donner geschreckt, DaS Thier sich auf — doch froh entdeckt Der Kaiser die Blöße und springt, nicht faul, Vom bäumenden Gaul — Und hurtig — die Lanze in kräftiger Hand, Tritt rüstig, von Hitze zum Kampf übermant, Er muthig, verwegen, Dem Bären entgegen; Doch dieser entnxicht dem sichern Stoß, Stürzt auf ihn los — Und rin^s erschallts von Ohren zu Ohren: „Zu Hülfe dem Kaiser, sonst ist er verlo ren — Und schwächer schon kämpfet die sinkende Kraft, Doch zagend gafft — dir Schaar der zittern den Schranzen. Da hört in weiter Fern das Geschrei Ein Knappe — er eilet herbei, H r