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StaU und das ganze Laad von den verhaßten Feinden befreien könnte. Kaum war nur eine kleine Spur von seiner Rückkehr erschollen, als one große Anzahl Ritter nnd Knechte sich um ihn sammelten, mit denen er in die Lausitz zu seinem Bruder Dietzmann ging. Dort sammelte er ein stattliches Heer, rückte damit unvermu- thet vor Rochlitz, ließ die Stadt stürmen, die Thore sprengen, und nach einer halben Stunde war er Meister der Stadt. Noch in derselbe» Nacht ward er auch Meister des Schlosses da selbst, und nur wenige von der Besatzung konn ten fick mir der Flucht retten. Einige Stunden darnach war sogar der kaiserliche Feldherr, Traf Heinrich von Nassau, nebst den vornehmsten Rittern, Friedrichs Gefangene. Oer erstere konnte das Leben nur durch Räumung der Orte Lichtenwalde, Döbeln, Geithain und Torna er laufen, und mußte la ritterlicher Gewahrsam verbleiben, waS er jedoch späterhin nicht hielt. Während dieses in Meißen vorging, versuchte Adolf seine Kräfte mit dem von den Kursürsteu gegen ihn erwählten Kaiser Albert; Adolf wird bei Wormö überfallen, total geschlagen, und alS er die Schlacht erneuern will, von Kaiser Albcil im Zweikampf mit dem Schwert durchstochen. Nun zogen sich die ihres Oberhauptes beraubten Schwaben aus Meißen und Thüringen zurück, nachdem ihnen von Friedrichs Getreuen so man cher erschlagen war. Der G>af Heinrich von Nassau hatte das ge gebene Nilterwort gebrochen und war aus sei nem Gewahrsam geflüchtet; er gab sich bei dein neuen Kaiser Albert alle erdenkliche Mühe, sein Gemüih gegen unfern Friedrich zu erhitzen, und es gelang ihm: denn Albert erklärte den böhmi schen König Wenzeslav zum.Oberstatthalkrr von Meißen und Thüringen, verhieß den Freibergers und der Stadt Meißen die Reichsfreiheit, nann te sich in öffentlichen Driesen deS Heiligen Römi schen Reichs Verweser deS MriSner« und Meiß ner Landes, ließ sich von den vornehmsten Lank ständen den Cid der-Treue schwören, und bestä tigte ihnen ihre Privilegien. Ein zu Nürnberg gehaltener Reichstag, dem auch Dietzmann bei wohnte, gewahrte, aller Bemühung ungeachtet, keine erfreulichern Resultate. Friedrichs Gemahlin, AgneS von Karnthrn, war gestorben, und er wollt« nun seiner jetzigen Stiefmutter Tochter, die sie mit dem Grafen v. ArnShaugk erzeugt hatte, heirathea. Da aber sein Vater Albrecht mit seinem Sohne Apitz und dieser Prinzessin eine Verbindung beschlossen hat te, ohaerachtet dieser fast sodtkrank war, st> be nutzte Friedrich des VaterS Krankenbesuch, nach dem er die Schwaben unter DrubergS Anfüh, rung bei Cschenberg derb geschlagen und dadurch Thüringens Schicksal cntschicdea hatte, sein ge liebtes Fräulein Elisabeth auf dem Waldwege zwischen Wartburg und Eisenach mit Gewalt, je doch ohne Blutvergießen zu entführen und nach Gotha zu bringen. Landgraf Albrecht ward über diese H-irath unwillig, und da er sie nicht zu hindern vermoch. te, reizte er den Grafen Philipp von Nassau, daß er den neuen Kaiser Albert in'S Land berufte, wozu die Eisenacher getreulich halsen, aus Furcht vor Friedrichs Strafe für ihre Abtrünnigkeit. Der Kaiser aber hatte selbst zu thun, sprach je doch auf dem Landtage zu Fulda Friedrichen und Dietzmann alle Rechee auf ihre angebornen Für- stenthümcr, Meißen und Thüringen, ab, und