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mit Gift hinzurichten, oder ihm solchen lebendig in die Hände zu liefern." Dieses zu rächen, übersielen ihn die Markgrafen bei Borna, erleg» ten ihm über rovo Mann und nahmen sco ge» fangen; auch gelang ihnen drei Lage später ein abermaliger Sieg, in dessen Folge sie den Gra fen Philipp nach Altenburg jagten. Nun rückt» Kaiser Dolf selbst in Meißen rin, ging vor Freiberg, um durch Eroberung der Sildrrberg- werre den Markgrafen di» Mittel zu Fortsetzung drS Kriegs abzuschneiden. Kaum fing er die Belagerung an, als i^n Schacht einsiel untrihm viel Valk erschlug, welches jedoch dir fernere Be» lagcrung nicht hinderte. Der Commandank, Friedrich von Haügwitz, wehrte sich männlich, obschon, ein großes Stück Mauer eingrstürzt war. Die Belagerung wahrere iv Monate, und Frei bergwürde unerobert geblieben feyn, hatte nicht ein verralherischer Bürger dem Feinde einen Eingang durch die Münzbach gezeigt.. Nun ging die Stadt mit Sturm über, und mußte sich auch das Schloß Freudenstein bald ergeben, da er 6c> von Adel, wider gegebenes Versprechen, ent, haupten und das Schloß schleifen ließ. Der Be satzung legte er eine unerträgliche Ranzion auf, widrigenfalls drohete er ihnen den Tod. Um das Leben dieser Getreuen zu retten, räumte Markgraf Friedrich dem Kaiser Grimma, Roch litz und LeiSnig ein, welches letztere in einer Nacht bald wieder erobert wurde. In kurzem gingen auch Naumburg, Borna und Meißen an die Feinde über. Alle diese Erbietungen waren je doch dem Feinde nicht genügend, der als LLse- ' geld für seine gefangenen Ritter, außer den an gebotenen Schlössern und Städten, auch noch die Stadt und das Markgrafthum Meißen ver langte, und ihm auS Gnaden «in Stück Land zu ewigen Besitz überlassen wrllte.. Friedrich faßte hierauf den Entschluß, lieber Alles zu verlieren, als solche wackere Männer einer solchen blutdür stigen Tyrann«! aufzuopfern. Er entließ sein» Getreuen von sich, die ihm unverbrüchliche An hänglichkeit gelobten, und entwich mit zwei Rit tern in die böhmischen Wälder. Um diese Zeit erklärten Vie deutschen Fürsten den Kaiser Adolf der ReichSregicrung unwürdig, und wählten Erzherzog Albert von Oestreich zum Oberhaupte des Reichs. Adolf, um dich» Wahl zu vereiteln, ging mit einem großen Lheil seiner Macht zurück, ließ in Meißen den Grafen Philipp zurück, der mit 20,000 Mann Fußvolk und sooo Reitern Lucka belagerte. Jetzt, da auch daZ Markgrafthum Meißen verloren und der tapfere Friedrich verschwunden war, überdies durch ApitzenS Verwendung der Thüringisch« Kaufschilling bei Landgraf Albrecht ziemlich ge, schwunden war, sähe dieser in Wartburg erst ein, wie ungerecht er an seinen Söhnen durch den Verkauf des Landes gehandelt hatte; es reu te ihn und er wünschte herzliche Aussöhnung mit ihnen. Friedrich irrte indessen in seinem freiwil ligen Exil unstät umher, bis ein Einsiedler ihn traf, von dem er die mit Adolf von Nassau vor gegangene Lhronveränderung erfuhr, und von ihm aus dem Walde geleitet wurde, Er kam in verstellter Tracht zu einer Schmelzhütte bei Frei berg, ward von den Besitzern des Hammerwerks, Len Freibergischen Rathsvcrwandten, Bcrlcwm und Habrrberger, erkannt, dir ihn ihrer und der Stpdt Freiberg unwandelbare Treue versi cherten, und sich erboten, ihm so viel Geld vor« zustrecken, daß er ein Heer anwerbcn und die