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Himmel liegen, weil der Bischof von Halberstadt jevcn, der sie begraben würde, mit dem Bann göttisch verehrte, daß die Statue endlich, dem Unfug zu steuern, in das Kloster Weddingstadt bedrohet?. In der Folge bezeichnete man den Wahlplatz durch eine Säule mit geharnischtem Ritter, in der Rechten einen Streitkolben führend, auf bei den Seiten aber umgeben von einem springenden Pferde, als dem Wappen der Sachsen. Dar unter dachte sich daS Volk- spaterer Zeiten einen Heiligen, Iodütte, der die Schlacht habe ge winnen helfen; § weshalb man daS Bild sc ab geschast ward. Seit diesem Treffen wurden Kaiser Heinrichs Feinde zahlreicher, dessen Freunde immer seltener. Ein Schloß/ «ine Stadt nach der andern, ward ihm genommen. Erst 1121 setzte der sogenannte Würzburger Landfrieden diesen traurigen Fehden ein Ende, welches Heinrich nur wenige Jahre überlebte; denn er starb 11,25 im 44sien LebenS- phre. Heinrich Raspe, Landgraf ven Thüringen. §in tapferer, mächtiger, aber in Ansehung sei nes Charakters rauher und zweideutiger Mann? Einige Züge aus feinem Leben werden dieS am besten beweisen. Landgraf Ludwig der 4t?, oder der Heili ge starb 1227. und hinterließ einen fünfjährigen Sohn, Namens Hermann. Heinrich Raspe übernahm für ihn, als Onkel, di« Regierung, machte aber, aus dem bloßen Vormund und Lawz dcSverweser, sich selbst zum Landgrafen. Drin gend hatte ihm sein Bruder, als er Abschied nahm, ins heilige Land zu reisen, Gattin und Kinder «mp'odlen, und doch vertrieb der Unbarmherzige — böse Näthe sollen ihn dazu vermocht haben — seine Schwägerinn Elisabeth die Heilige, „die „arme trostelose wetw«n, di« rnelendin „Frowin/' mit ihren Kindern von der Wart burg, wo sie den Tod ihres Gemahls beweinte. Damit, nicht zufrieden, machte er sogar in Ei senach bekannt, daß, wer sie aufnähme, seine Gna de verliere^ Verstoßen und arm wankte nun Eli sabeth, ein Kind auf dem Arme, die übrigen an der Hand ihrer Zofen, mitten im Winter durch Eisenach, und zwar zuerst — denn sie war eine fromme Schwärmerinn — nach der Barfüsser Kirche, wo sie den Ambrosianischen Lobgesang an zustimmen bat, dafür, daß Gott ihr so heilsam« Prüfungen auflege. Die Flucht der Elisabeth schildert «in (wahr scheinlich gleichzeitiger) Annalist sehr anziehend in folgenden Versen: „Von Wartpurg gieng an dem Lage Des Königs dochlcr mit großer clage Es mochte ein steynrn herze erbarmen Jr kint trueg fy an iren armen Jr meyde vnd ir gesynde Trugen vnd surten dy andern kynd« Darzu en iren henden Vnd begunden sich in dy fiat wenden Sy wurden von den Leuten angesehen Als dy armen die zur spende gehen Sy truegcn kleyder vnd bettegewandt Vnd furten die kindrr an der hant." Auch giebt es davon ein schönes Gemälde in der Elisaberhkirche zu Marburg, wo sie begra ben liegt.