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Februar. Die Tage dieses Monats nehmen von. 9Vr auf 10V- Stunden zu. 1888. Witterung nach d. lOOjähr. Kalender. Anfangs kühl, bald aber trübe und angenehm, her nach strcngeKältc, die jedoch bald in Regen und Thau- wettcrumschlägt; das Ende ist rauh, windig und schneeig. Tgsl. Nchtl. Den St.M. St.M. 1 9 8 14 52 6 9 26 14 34 Z 11 9 43 14 17 Z 16 10 2 13 58 Z21 10 2l 13 39 ^26 10 39 13 2l Zunahme St. M. 1 18 1 36 1 53 2 12 2 31 2 49 Messen, Kram-, Vieh- und Wollmärkte. Inländische Märkte. 1 Neschwitz* Fl., Planen*. 4 Bautzen*. 6 Reichenbach-f, Zwickau fi. 8 Radeberg*. 9 Brandts S.,LausigkR. 1 l Oschatz*, Wurzen*. 13 F°lkenstein**,MühltrosfGfl., Naunhof**. 14 Oelsnitz*, Pausa* Reichenbach e, Rötha*, Stollberg. 15 Eutritzsch f, Großenhains, Licbertwollwitz**R., Plauen*, Waldenburg. 16 Großenhain, Strehla S., Trebsen*. 18 Leisnig s. 20 Bischofswerda*, Borna, Col- ditz s, Dahlen*, Elsterberg**, Freiberg*. 21 Adorf*, Auerbach*, Rochlitz s. 22 Gottleuba*, Schneeberg*. 23 Lengenfeld**. 24 Glau chau**. 25 Mutzschen*. 27 Bärenstein (bei Pirna)*, Lunzenau, Markranstädts, Nossen, Pegau, Stolpen**, Werdau. 28Lindcnau**, Oelsnitz*. 29 Dresden Gcsämcm., Neusalza, Pegau R., Radeburg. Ausländische Märkte. 13 Görlitz**, Hoyerswerda**. 15 Schil daus. 16 Schildau. 17 Delitzsch**, Weißen fels*. 18 Eilenburg*. 20 Eilenburg, Schön berg**. 21 Weißenfels. 22 Mühlberg*. 23 Mühlberg. 27 Frankfurt a/O. K., Torgau. 29 Zeitz R. Augenlider senkten sich und er erhob sie c »Wie gesagt, kein Mensch kann miä den Abgrund der Sünde gesunken. Vor Fälle soZkurz und bündig wie möglich zn erledigen." Jeder sah, daß der greise Richter un gewöhnlich schwach war und Keiner dachte daran, die Verhandlungen unnöthig zu verlängern, denn alle Advocaten hatten ihn achten gelernt. „Ist das die Frau?" frug der Richter. „Wer vertheidigt sie?" „Ich habe keinen Vertheidiger, Euer Ehren", erwidertedas Weib. „Und ich glaube auch keinen nöthig zu haben, denn ich bin hier, meine Schuld zu gestehen.... Kein Mensch kann mich Vertheidigen", fuhr die Angeklagte fort und schaute den Richter mit einem cigen- thümlichen Blicke an. „Ich bin wegen Ruhe störung verhaftet und gewillt, dafür Strafe hinzunehmen. Ich habe die Auszehrung und bin dem Tode nahe, Herr Richter, und weiß, daß kein Urtheil auf mich großen Einfluß haben kann." Ein hohler, krampfhafter Husten erschüt terte ihre Gestalt und wie vor Kälte schau dernd, zog sie ihraltes, schwarzes Tuch enger um sich. — Das Gesicht des Richter» behielt seinen gewöhnlichen Ausdruck bei, nur seine uch nicht, als die Frau zu sprechen fortfuhr. Vertheidigen. Ich bin bereits zu tief in Jahren war ich ein Kind, auf das meine in Kentucky wohnenden Eltern ihre größte Hoffnung setzten. Ich wuchs heran und ward bewundert und verehrt von Allen, die uns kannten. Dann kam ein Mann, der mir gestand, daß er mich liebe. Herr Richter, ich sage dieses nicht, um Ihre Sympathie zu erwecken. Man hat auch schon oft und oft vor die Gerichte geschleppt, aber niemals sprach ich von meinem früheren Leben." 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 1b 16 17 18 19 20 21 22j 23 24 25 26 27 28 29 Mittl. Zeit. U. M. 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14! 14. 14 14! 14 14 14 14 14 14 14 14! 1^ 14 13! 13! 13 13 13 13 Sonnen- Afg- U.M. 7 40 7 38 7 37 7 3b 7 34 7 32 7 30 7 28 7 27 7 25 7 23 7 22 7 22 7 18 7 16 7 14 7 12 7 10 7 8 7 6 7 4 7 2 7 0 6 58 6 56 6 54 6 52 Utg. U.M. 4 48 4 50 4 52 4 54 4 56 !4 58 4 59 5 1 5 3 5 4 5 6 5 8 5 10 5 12 5 14 5 16 5 18 5 19 5 21 5 23 5 25 5 26 5 2s 5 30 5 32 5 33 5 35 6 50 5 37 6 48 5 38 Sie hustete wieder und fing einen Blutstrom mit dem Taschentuche auf, das sie an ihre Lippen preßte. »Ich rede jetzt davon, weil ich weiß, daß dieses das letzte Gericht ist, vor das ich auf Erden gebracht werden kann. Ich war 15 Jahre alt, als ich mich in den erwähnten Mann verliebte. Mein Vater sagte mir, er sei schlecht, aber ich liebte ihn. Er kam wieder und wieder und als mein Vater ihm das Haus verbot, entfloh ich mit ihm und ward sein Weib. Mein Vater sagte sich von mir los. Ich war stets sein Stolz gewesen und hatte ihn innig geliebt, aber er verwies mir für immer sein Haus — das Elternhaus, die Heimaty meiner Jugend und meines Glückes. Wie sehnte ich mich nach ihm! Wie lechzte ich danach, mein Haupt an seine Brust zu legen und seine