Geogenetische Schlussfolgerungen, welche wir aus den Unter suchungen der Vulkanberge von Ecuador unter gleichzeitiger, Berück sichtigung ANDERER VULKANGEBIETE ZIEHEN DIE VERSCHIEDENHEIT DER VULKANBERGE VOM GENETISCHEN GESICHTSPUNKTE AUS E . me eingehende Untersuchung der Vulkanberge Ecuadors bestätigt die längst erkannte That- sache, dass alle Vulkanberge durch Aufhäufung und Aufstauung von vulkanischem Material, vor allem von feurigflüssigen Gesteinsmassen entstanden sind. Als das wichtigste Ergebniss unserer Betrachtung der einzelnen Vulkanberge darf aber die 1 Erkenntniss der Thatsache angesehen werden, dass die Mehrzahl derselben genau auf die gleiche Weise entstanden ist, das heisst dass jeder einzelne Vulkanberg seinen Aufbau einem einmaligen Aus bruche und nicht einer Folge zeitlich weit aus einander liegender Ausbrüche verdankt. Die typische Gestalt derjenigen Vulkanberge, welche im Gegensatz zu den soeben erwähnten durch allmähliche Aufschüttung gebildet worden sind, ist nothwendigerweise die Kegelform, und Abweichungen von derselben können nur durch besondere Umstände im Verlauf ihres Bildungsprocesses hervorgerufen worden sein. Anders verhält es sich aber mit der Gestaltung der Vulkanberge, welche bis zu der Höhe und Ausdehnung, die sie gegenwärtig zeigen, durch die einmalige Aufstauung ungeheurer Eruptiv massen gebildet worden sind. Dieser Art der Entstehung verdanken sie die überaus grosse Mannig faltigkeit ihrer Form. Wenn wir hier von einem einmaligen Ausbruche sprechen, so wollen wir damit doch keines wegs zu der Voraussetzung Anlass geben, dass ein Berg von vielleicht tausend oder zweitausend Meter Höhe und entsprechendem Umfange in der kurzen Frist von wenigen Tagen gebildet worden sei; wir wollen damit vielmehr nur andeuten, dass die Ausbrüche, welche das Material lieferten, so rasch auf einander folgten, dass der Aufbau des Berges vollendet wurde, noch bevor die Erkaltung und Erstarrung weit genug vorgeschritten waren, um die Beweglichkeit seiner Masse oder einzelner Theile derselben gänzlich zu hemmen. Viele Jahre, ja Jahrhunderte können zwischen dem Beginne der Eruption und dem Zeit punkt verstrichen sein, zu welchem die Verbindung des neuen oberirdischen Baues mit dem unter irdischen Herde gänzlich aufhörte, und vielleicht Jahrtausende, bevor die Masse des Berges gänzlich erkaltete, aber dennoch darf ein solcher Bau als das Product einer einzigen Eruption angesehen werden. Sonder-Abdruck aus: Stübel, Die Vulkanberge von Ecuador. 2