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Paare, sondern dem Hochzektvater. Dald darauf treten Tanz unh andere fustbarkekten wieder in ihre Rechte und wechseln mit Stdmauserey ab. Den dritten Tag eben so, jedoch sangen sich an einige Gäste ju entfernen, welches den 4ten Tag nun endet. Den folgenden Sonntag begleiten dl« nächsten Verwandten das junge Paar in die Kirche. Bi» zum N umond bleibt die junge Frau in der Reitern haute, da» sie erst als» dann unter neu-n freudigen Gebräuchen, die ihr den Abschied erleichtern sollen, verläßt. Die oltenourgiiche Hausfrau hat die Besorgung des innern ganzen Hausbait', in-?st-n der Mann dem Felde die möglichsten Nutzungen abzugewinnen fudt. Ack^üm und Duh» zücht beschäftigen ihn vorzüglich, und besonders hochgeschätzt sind die Erzeugnisse seines Bodens. Der Charakter der Altenburger ist munter und Heiter, der jüngere Theil liebt den Tanz leidenschaftlich, desgleichen auch den Gesang; überall wo sich Frohsinn äußern kann, läßt sich Gesang hören. Mögen die Sorgen des Ledens gegen das fröhlich« Herz anstürmen, es har keinen Raum für sie. Sind inderSchenke mehrere bey Musik versammelt, wo der Bierkrug häufig geleert wird, so bestellt einer um den andern ein Runda, auch Haureric genannt, ein« Gelang, und Tanzweise, die ihrer Einfachheit un geachtet so viel Anziehendes für diese Leute hat, daß sie alle Bitne zum Tanze hebt, und alle Kehlen zum Mrgesange öffnet, eine Art von Vivat, die aber hier nicht einer dem andern, sondern der Bestellende sich selbst zur Ehre darbring. Sonst war der Rumpuff ein sehr beliebter alrenburgischerRationalranz, uralt, ächt 1 avischer Erfindung, keiner hörte und sah ihn ohne Mitgefühl; aber jetzo hat ihn die Mode verdrängt DaS Kegelschieben war sonst «benfalls das einzige Spiel der altcnburgilchen Bauern, neuer» sich will man aber bemerkt haben, daß auch Hier durch Karten die blanken Thaler aus der Tasche gelockt werden. Ein festes Zusammenhalten, ein wirksamer Gemeingeist Charakterisirt dieses Volk. B n entstandenen Streitigkeiten mit Fremden wagt jeder für den andern alles. Ihren Fürsten und Vaterland lieben sie sehr und opfern sich willig für sie auf. Man wist jedoch bemerkt habeä, das die Altenburger Landieuke einen alten Haß gegen die Bür ger in den Städten nähren, allein das Zeitalter macht ^ie Sitten täglich milder, und stimmt das altväterliche massive Betragen in gelindere Handlungen um. Ehrlichkeit und Gastfreiheit sind schöne Züge im Charaktergemälde des Altenburgers. Die Jahrmärkte dienen dem jungen Landvolke zur großen Belustigung. Bursche und Mädchen wan deln festlich geputzt in die.Stadt, der junge Bauer kauft dem Mädchen Zuckerwerk und andere Geschenke und begleitet sie spät abends wieder nach Hause. Die Kirchweihfeste dauern vom Montage bis zum Donnerstag«, und der Bauer muß dem ganzen Gesinde in diesen Tagen Frühest lasten, sich mit Tanz und Spiel ju ergötzen, Nicht räthlich