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D Auf ferner fremder 'Aue Du liegt ein todter Soldat, Ein ungezählter. vergeff'ner, ' Wie brav er gekämpft auch hat^ Es reiten viel Generale Mit Kreuzen an ihm vorbei; Denkt keiner, daß, der da lieget. Auch wertb eines Kreuzlein- sei. Es ist um manchen Vefall'nen Viel Krau' und Jammer dort. Doch für den armen Soldaten Klebt'- weder Thräne noch Wort. —' Doch ferne, wo zu Hause, Da sitzt, beim Abendrotb. Ein Vater voll banger Ahnung Und sagt: „Gewiß, er ist todt!" " Da sitzt eine weinende Mutter Und schluchzet laut: ..Gott Helf! Er bat sich angemeldvt: Die Uhr blieb steh n um Elf!" Da starrt ein blasse- Mädchen Hinaus in s Dämmerlicht! „Und ist er dahin und gestorben. Meinen Herzen stirbt er nicht!" — Drei Augenpaare schicken. So beiß eS ein Herz nur kann, Kür den armen, tobten Soldaten Ihre Thränen zu« Himmel hinan. Und der Himmel nimmt die Tbränea Zn einem Wölkchen auf. Und trägt es zur fernen Aue Hinüber im raschen Lauf. Und gießt au- der Wolke die Tbränen Auf'« Haupt de- Tobten al- Thru, Daß er unbeweint nicht liege Auf ferner fremder Au'. er tobte Soldat. Anekdoten. In einer Speiseanstalt ißt ein Mann einen Teller Suppe für 1 Ngr.; er findet darin ein Stück Leinwandlappen, ruft den Aufwärter und setzt ihn zur Rede. Nun, fängt dieser an, ver langen Sie etwa für 1 Ngr. eine seidene Man tisse in Suppe zu finden? Ein Fremder fragt in einer großen Stadt, in welcher er unbekannt ist, ein Dienstmädchen: „Wie komm ick denn hier am nächsten nach dem Polizeigebäude?"— „Da gehn'S nur dort in den nächsten Tuchladen und nehmen'- 'u Bällchen Tuch, da kommen'- am ersten auf die Polizei. Etappenkommandant Globich trifft einen Bauer, der seine Pferde bei einer Militärfubre auf schlechtem Wege unbarmherzig behandelt. — Wlob ich: „Behandle er doch seine Pferde besser, steht er denn nicht, daß die armen Thiere kaum fortkönnen." Fuhrmann: „Wer ist er denn, daß er mir was befehlen will." G lob ich: Ich, Etavpencommandant Globich." Fuhrmann: Nu', wenn er'S nur globt un ne gewiß weeß, da geh he nur; da hat he nischt zu sahn." Sophie: „Aber, Hanne", wie soll denn die Post den Brief an deinen Liebsten bringen, du hast ja keine Adresse drausgeschrieben." Hanne: „Bist darechtdumm! Wenn ich seinen Namen druf schriebe, da wüßten'- ja gleich Alle." Pastor: Ei Michel, ihr babt mir gestern eine ganz delikate Wurst geschickt; was war denn da- für Race? Michel: 's war su ene Pasterrace, Pasterrace, Herr Pfarrer. Pastor: „Ach, Ihr meint wohl, Bastardrace." Ein Edelmann rief einen kleinen Bauern jungen zu sich, um ibn abzustrafen, weil er auf seinen Kornfeldern herumlief, um Buttervögel zn fangen. Der Bauernknabe kam nickt. „Hör ein mal," sagte der Edelmann, der wohl merkte, daß er aus Furcht vor Strafe nickt kam, um ihn drei ster zu machen: „hör einmal, ich will dir was Neue- sagen." „Ach gnädiger Herr!" antwortete der Knabe, „solche kleine Buben, wie ich bin, müssen nicht Asses wissen." Ein Bauer holte in einem Arämerladen etwas und wurde auf seinen Kratzfuß mit einem Serviteur verabschiedet. Bon da ging er in eine Schenke und verlangte vom Wtrtbe die Bedeu tung deS Wortes Serviteur. Dieser, ein lustiger Mann, erklärte ihm, daß eS ein in der Revo lution gangbar gewesenes französisches Wort sei, und im Deutschen so viel als Tropf, Schlingel u. s. w. bedeute. Bier und Wurst vergessend, eilte der Bauer wieder zum Laden, riß vom Zorn entbrannt die Thüre auf und rief hinein: „Ich brauche mich nicht schänden z' lassen, selbst Serviteur, Serviteur und nochmal Ser« viteur. Jetzt geh er hin und verklag er mich."