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Schlitten vertauscht zu werden, welcher nun auf der von den „Rutnern" freigehaltenen Straße den Verkehr vermittelt. Wer je den Gotthard im Winter passirt hat, zwischen den hohen, oft IS Fuß hohen Schnee mauern dahkngefahren ist, welche den für die Schlitten gebahnten Weg zu beiden Seiten ein fassen, wer unter den beständig die Luft erfül lenden Schnee- und Eiskrystallen die Haut prickeln gefühlt, dem wird unser Bild eine wohlthuende Erinnerung sein an die gastliche Statte, welche ihn nach langer Fahrt durch die lautlose schnee starrende Gebirqseinsamkeit wärmend empfangen und zur Weiterfahrt gestärkt entlassen hat. Das von einem tessim'schen Spittler besorgte Hospizium liegt guf der Paßhöhe des Gotthard 6ä50 Fuß über dem Mittelmeere, in einer kahlen, .leicht ausgewöldten secnreichcn Thalmuschel; dicht an der Straße steht aus mächtigen Granitmauern aufgebaut die ehemalige Dogana mit Ställen und Waarenhallen und einer ordentlichen, von italieni schen Bauern gehaltenen Wirthschast, während auf einer kleinen Anhöhe seitwärts das etwas ein ladender aussehende Hospiz mit einigen Neben gebäuden liegt. Der Spittler hat die Verpflich tung, für die Reisenden zu sorgen und einen Si cherheitsdienst durch Männer und Hunde auf der Straße zu unterhalten. Die Unbemittelten unter den Einkehrenden finden Herberge und Verkösti- gung unentgeltlich; Wohlhabende steuern gern eine Gabe zur Erhaltung des Hospiziums, daS auch von feiten der Cantonsrcgierungen durch Beiträge an Geld und Kleidern unterstützt wird. Uebrigens trägt die schweizerische Postverwal tung auf das Umsichtigste Sorae, die Reisenden gegen die Unbilden des Winters zu schützen. Durch ein bis än die Brust Heraufteichendes Decksell und einem Pelzmantel gegen die Kälte nach Möglich keit verwahrt, sind die zu zweien in den kleinen niedrigen Schlitten unterqebrachten Passagiere ganz darnach angethan, selbst den Neid wohlversorgter Eskimos zu erwecken. Ä n ek In einem Kaffeehause trat ein ältlicher Mann ans Versehen einem jnngen Fashionable aus den Fuß. — „Ochs!', rief der Letztere brutal aus.— „Eö thut mir leid!" sprach der so Angefahrene mit mildem Tone: „daß ick Ihnen wieder meinen Willen ans Versehen zu nahe getreten bin. Wenn ich Sie aber beschädigt haben sollte, so mache ich mir ein Vergnügen daraus, sie umsonst zu heilen, ich bin ein — Vieharzt." Als einst ein Fremder auf der Reise in einem Gasthofe einkehrte, sagte der Wirtb, welcher den Namen und Stand des Fremden gern ausforschen wollte, ohne gerade darnach zu fragen, zu dem selben: „Ich glaube, Sie schon irgendwo gesehen zn haben " Der Fremde wollte sich mit ibm nicht einlasscn und antwortete ganz kurz: „Wahr- scheinlich, denn ich komme oft dahin. Ein Bauer wollte eines Prozesses halber mit einem Advokaten Rücksprache nehmen,^ man nannte ihm einen derselben, Namens Krähe. Er ging rur Stadt, fand die Straße und fragte nach dem Adookatew Rabe. Ein solcher wohne hier nicht, sagte man', wohl aber einer Namens Krähe. „Dann wird cS der wohl sein," versetzte der holen. Bauer, „ich wußte wohl, daß es ein solcher Vo gel war." Eine Frau lag sehr krank darnieder und ver langte von ihrem Manne das Versprechen, nach ihrem Tode eine ihrer Freundinnen zu beirathen. - „Ach! sagte der Mann weinend, stirb du nur erst, das Uebrige wird sich schon finden." Mittel gegen Husten. „Ach! bester Herr Gevatter, was habe ich doch für einen schrecklichen Husten! Alle Morgen punkt 4 Uhr weckt derselbe' mich ans dem besten Schlafe und läßt mir keine Ruhe. Ach, wenn ich nur wenig stens ein päar Stunden länger schlafen könnte! Wissen Sie denn gar kein Mittel dafür?" — „Na, da wäre schon zu helfen. Stellen Sie Ihre Uhr nur alle Tage um ein paar Stunden zurück, dann wird der Husten auch später kommen." „Hans, HanS!" rief ein alter Bauer au« seinem Gehöfte. HanS antwortete: „Was full ich?" -- „Wu biste?" — „Ufm Heuboden." — „Wos machst« do?" — „Nischt." — „Wu i» denn dei Bruder?" — „Der iS o oben." — „WoS macht denn der?" — „A hilft mer."