Volltext Seite (XML)
Um 9 Uhr Morgens hakte bas Gefecht be» gönnen. Die Infanterie stürmte, aller Terrain- Hindernisse ungeachtet, durch Getreidefelder und Wasser den Berg hinauf und setzte sich auf ku«e Zeit in seinen Besitz, verlor ibn aber wieder, als / weit überlegenere Kräfte unter Gablenz's persön- kicher Führung aruückten, und mußte auch die Stadt aufgeben, nachdem dieselbe beinahe voll ständig niedergebrannt worden war. Mit großem Heldenmuthe machten auch die Dragoner verschiedene Attacken, erlitten aber dabei schwere Verluste. Don der Ucbermacht gedrängt, zog sich bas Corps gegen Abend langsam hinter die Stadt zurück, um die Unterstützung des eiligst heran- rückenden Gardecorps abzuwarten. Gleichzeitig fand einige Meilen weiter südlich, bei Nachod. ein anderes noch bedeutenderes Treffen unter persönlicher Leitung des Kronprinzen statt. Schon am Nachmittage des 26. ging die Avantgarde des 5. Armeecorps (General von Stein metz) unter Generalmafor von Löwenkeldt gegen den engen Bergpaß von Nachod vor, den die Oesierreicher schwach mit Infanterie und 2 Kanonen beicht hatten und nahm ihn nach einem Tirailleur- qefecht, bei dem der Feind 18 Todte zurückließ; die Vorposten wurden nun gegen Skalitz ausgestellt. Sim anderen Morgen rückte die Avantgarde auf der Straße nach Neustadt vor, als sich ihr um halb lO Uhr plötzlich Z Brigaden des 6 ist-r» reichi'schen Armeecorps (Feldmar'challlieutenantvon Ramminq) und 2 Küraffierreaimenter des Prinzen von SchleswiqHolstein entaegenwarfen. Die 2 Schwadronen der Avantgarde wurden von dieser Ucbermacht geworfen und stürzen sich aut den Ausgang des Defllees, welcheEsoeben die Artillerie pisffrte; die Oesterreicher folgten, aber nickt entschieden g-ituq, so daß es der Infanterie ae'anq, sich zu beiden Seiten des Weges auf den bewaldeten Höhen festzusetzen, von wo sie ihr Feuer aus den Zündnadelgewehren eröffneten und die anstürmenden Oesterreicher zwücktrieben. Dadurch gewann das Gros Zeit, das Defilee zu passiren und die davorliegenden Höhen zu besetzen. An ein Halten derselben gegen die ungeheure Ucbermacht war indessen kaum zu denken, als glücklicher Weise der Kronprinz von Brunau aus mit frischen Truppen erschien» die sich sofort ba taillonsweise in das Gefecht warten und die Höhen bei Nachod recht- und links der Straße, mit einer Reserve hinter sich, stark besetzten; sofo-t wich der Feind auf allen Punkten der Linie zurück. Der Kronprinz, entschlossen zum Angriff über gehend, befahl nun der Cavalleriebri-abe des Ge nerals von Wnuck, die Kürassiere zu attackiren. Das Ulanenregiment griff in der Fron? an, die Dragoner in der Flanke, der gewaltige Choc gelang vollkommen, die österreichische Cavalieri« wurde vollständig geworfen und verlor ihre beiden Standarten, welchechie schnell gesammelten Preußen zucückbrachten. Inzwischen hatte die Infanterie auf beiden Seiten ein heftiges Feuergefecht fortgeführt; wie in den,ersten Gefechten, versuchten die Oesterreicher auch hier, mit dem Bayonnet daraufzugehen, und gewöhnlich ließen die Preußen sie bis auf fünfzig oder sechszig Schritte berankommen r wenn sie aber dann ihre tödtlichen Salven abgegeben, zerstreute sich das Regiment und sandte, langsam zurückweichend, den Oesterreichern wahre Hagelwetter von Kugeln zu. Lange Zeit, wohl gegen 3 Stunden, war die österreichische und sächsische Artillerie im bedeuten den Vsrtheil; zuletzt führte sie beinahe allein noch den Kampf, denn, nachdem die Kürassiere zersprengt worden, batte sich auch die Infanterie auf wieder holte Bayonnet - Attacken der Preußen, bei denen die Fahne des 3. Bataillons Regiments Deutsch meister erobert wurde, zurückgezogen, und fügte die österreichisch«sächsische Artillerie den Gegnern durch ihre Granaten die empfindlichsten Verluste zu. Als aber endlich die gesammte preußische Ar tillerie, 90 Geschütze, in Wirkung gekommen war, trat-n die Oesierreicher um Z Uhr Nachmittags den Rückzug auf allen Punkten an. Erbeutet wurden von den Preußen 5 Geschütze, 1 Fahne und 2 Standarten. — An demselben Tage, dem des Gefechtes bei Langensalza, wie man sich erinnern wird, fand auch noch bei Hünerwaffer, 4 Meilen westlich von Tur- nau, ein kleineres der Avantgarde des Herwarth'« scheu Corps, das sich mit der 1. Armee zu ver- rinnen suchte, statt. Wie schon gesagt, batte sich daS 1. Armee- corpS am Abende von Trautenau zurückgezogen, um d?n Anmarsch der Garden zu erwarten, Nack dcm Schreiben eineS Offiziers zeichnete sich besonders das 45. Regiment aus. Rechts und links der Stadt waren auf den Anhöhen die österreichischen Batterien aufgefahrey, welche die anstürmenden Colonnen der Preußen mit Granaten bewarfen- Diesen Batterien gegenüber, die von den Oesterreichern immer neu verstärkt wurden, hatten von der preußischen Artillerie nur 2 Batterien die Anhöhen gewinnen können. Hätt-n die Preußen mehr Artillerie und Ekel»