Volltext Seite (XML)
vorerwähnte Gefecht erfuhr, eine sich ihm gegen- übersiellcnöe Brigade nach Verona Muck und suchte Durando zu Histe zu kommen, indem er die Oesterreicher >a der Flanke angriff. Lei Cusiozza kam es zum entscheidenden Kampfe, der damit endete, daß die Jlaiuner den Orr venoren und sich, mit Hinterlassung einer großen Anzahl Gefangener, über den Luneis wieder zurückjiehen mußten z sie hatten den ersten Kampf schlecht bestanden. . Aus dem rechten Ufer dieses Flriffes verschanz ten sie sich nun bei Volta, um den Angriff der Oesterreicher zu erwarten, die sich indessen mn den dem Feinde beigrbrachren bedeutenden Verlusten begnüglen und nicht aus ihrem Festungsvierecke hervordrachen. Auch ein späterer Versuch der italienischen Flotte, gegen Venedig vorzudriogcn, halte gleiches Loos. Bei der Insel Lissa wurde die italienische Florre von der österreichischen geschlagen, und ihr bestes Panzerschiff m den Grund gebohrt. — Einmarsch in Böhmen. Generalfeldzeugnitister Benedck, der Comwan- dirende der österrelchijchen, in Böhmen stehrnoen Nordarwce, erließ am 17. Juni den ersten Armee befehl auS dem Hauptquartier Olmütz. Nachdem am 22. Juni sür die erste Armre des Prinzen Friedrich Karl, die zweite Mensche des Kronprinzen uud das durch Sachsen vorge rückte Flügelcorps deS Generals Herwarth von Billenfeld der Beseht etngctroff.n war. in Böhmen emjurücken, saudtr jedes dieser Corps «inen Parla mentär-Offizier ad, welcher dem Feldmarschall- lieutenant Benedek notificiren sollte, „daß Preußen den auf Veranlassung Oesterreichs am 16- d. M. io Frankjurl gefaßten Beschluß als Kriegserklärung betrachte". Auf den einen dieser Offiziere schossen die österreichischen Vorposten, der andere gab lein Schreiben an den Commandcur der nächsten Ab teilung, auf die er stieß, ab/ Am 23. Morgens 7 Uhr erfolgte nun der Einmarsch der preußischen Truppen auf den Stra ßen von Zittaa und Görlitz gegen Relchenberg und auf dem rechten Etbusec gegen Böhmisch-Leipa. Unter den Klängen der Nationalhymnen überschrit ten die Preußen die böhmische Grenze; auch wur den von der schlesischen Armee die Grenzorte Wei denau und Zuckmantel besetzt. Einige österreichische Radetzky-Husaren wurden bei dieser Gelegenheit zu Gefangenen gemacht. Die ersten anschnlichcrn Zusammenstöße kamen am 23. AbendS bei der Avantgarde der 1. Armee iu der Gegend von Reichenberg zwischen Abteil ungen des Magdeburgischen Husarenregiments Nr. 10 uud des Brandenburgischen Dragonerregl- muits Ni. 2 mit Radetzky- und Lichtenstein Husaren vor, am folgenden Tage zwischen letzter» und der 4. Schwadron des Thüringischen Uianenregiments Nr. 6, wobei auf beiden Selten einige Verluste, auch an Offizieren, statlfanden. Zu wirklichen Gefechten, nachdem die 1. ArMee rasch vorgerückt war, kam es aber erst am 26. Juni zwischen den Dörfern Liebenau, Turnau und Podol. Don Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr fand'hier ein sehr hitziger Geschützkampf zwischen der 2. vitrpfündigen Batterie der 4. AiriUerie» Brigade gegen 14 österreichische Kanonen statt) der ohne entscheidenden Erfolg blieb. In der darauf folgenden Rache um zwölf Uhr tra, die Division Horn auf die österreichische Brigade Poschacher und das 18. Jägerbataillon. Die Oesterreicher halten das Dorf Porol be setzt und als die preußische, aus dem 4. Jäger bataillon gebildete Avantgarde gcg n dasselbe an rückte, wurde sie mit heftigem Gewehrfeuer em pfangen; Cavallerie und Artillerie war gar nicht zar Stelle. Derr Jägern folgte das 31. und 71. (Thüringische) Regiment, die kurz zuvor erst ein Bivouak bezogen hatten. DaS Gefecht nahm sogleich einen sehr ernsten Charakter an; die Oesterreicher griffen wiedriholt Mil dem Bayonnele an, wurden aber durch das schnelle Feuer der Zündnadeigew.hre nicdergefchmel- tert und konnten nicht an die Preußen gelangen. Aus Podol zurückgeworsen, suchien sie vergeblich die anderen beiden Dörfer Liebenchr und Turnau zu behaupten und mußten sich auf die weiter rück wärts stehende Brigade Kalik zurückziehen. Nach dem der Kampf mehrere Stunden gedauert hatte, waren beiderseits die ansehnlichsten Verluste erfolgr. Die Zündnadelgewehre hatten in diesem Kriege damit die erste Probe bestanden. Am 26. drang auch die zweite (schlesische) Armee unter dem Kronprinzen über Remcrz, Lewin, Neurode, Braunau und Liebau in Böhmen ein, und schon am folgenden Tage kam es zu dem Gefechte bei Trau- teuau. Bevor wir aber über dieselbe berichten, müs sen wir die gleichzeitig an der äußersten Grenze Ober schlesiens sich zutragenden Begebenheiten erwähnen. Um hier eine Landesverlheidigung gegen die in und bei Krakau stehenden Oesterreicher während des Verrückens der schlesischen Armee zu schaffen, war das fliegende Corps des Generals Grafen zu Stolberg in einer Stärke von etwa 5000 Mann gebildet worden.