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1822 als Fähnrich in der österreichischen Armee, nachdem er eine vollständige militärische Bildung in der Neustädter Akademie erhalten und alle Exa men glücklich bestanden hatte, eingestellt. 2 t Jahre vergeben, wir sehen einen Mann vor uns, der sich mittlerweile dis mm Oberstlieutenant emvor ge schwungen Hal; 1846 finden wir ibn als umsichti gen Befehlshaber und tapferen Offizier in Galizien lbätig. Mit einem Specialbefeble des damaligen Gouverneurs von Galizien, Erzheuogs Ferdinand Este, dessen Adjutant er war, begab er sich Mitte Februar 1816 ln die westlichen Kreise und trug durch seine durchdachten Dispositionen wesentlich dazu bei, daß die thciltvcise Erhebung des Landes im K'ime erstickt ward. Seine Tbätigkeit in und um Wieliczka setzten den General Collin in Stand, die Offensive zu ergreifen und Podgorzr mit Sturm zu nehmen. Als Lohn dafür ward er zum Oberst befördert und erhielt im August 1847 die Kom mandantur eines Infanterieregiments in Italien, wo sich durch das Jahr 1848 für ihn ein größerer Wirkungskreis eröffnete. Desondere^Auszeichnungen ging n für ihn hervor beim Rückzüge aus Mai land, am Osone, besonders jedoch bei Curtatone, dort leikcte er nämlich, eine Brigade commandirend, den entscheidenden Sturmangriff auf der ganzen Linie mit Bravour und Geschick. — Dafür ward ihm das Ritterkreuz des Maria-Theresia-Ordens. — Angespornt zu immer größeren Thalen, sehen w,r ibn im Feldzuge 184^ besonders thätig am 21. März bei der Einnahme von Mortara', sowie in der Schlucht bei Novara. Bereits am 3. April 1849 ward er zvm Generalmajor befördert und nach Ungarn versetzt, wo er zunächst im Corps des Feldmarschalllieutenants Vogel, später im 4. oder Reservearmeecorps eine Brigade führte. Wir finden ihn thätig bei Raab und Oszüny, bei Uj- Szegedin, wo er ein« leichte Verwundung erhielt, bei Szöreg und Ozs-Jvany, wo er durch eivev Granatsplitter so am Fuße verwundet ward, daß er vom Kriegsschauplätze abtreten und seiner Hei lung warten mußte. Nachdem er kurze Zeit In haber des Infanterieregiments Nr. 24 gewesen war, ward er als Chef des Generalquartiermrister- stabs zur 2. Armee unter Radetzky nach Italien versetzt. 1853 ward er Feldmarschalllieutenant; 1854, als man eine Betheiligung Oesterreichs am Orientkriege erwartete, erhielt er den Oberbefehl über das 4. Armeecorps in Lemberg; 1858 ward er Commandant des 8 Armeecorps in Italien. Oer Poüberaang bei Cornale brachte nür einige unbedeutende Scharmützel; in der Schlacht von Magenta kam nur ein Regiment seines Corps spät Abends vor; am 8. Juni bestand eine seiner Di visionen das blutige Gefecht bei Melegnano. — Am 23. Juni überschritt er auf dem äußersten rechten Flügel den Mincio und ward am 24. an gegriffen. Cs war dies die berühmte Schlacht bei Solferino. Die ganze österreichische Linie war» zurückgedrängt, er war der Einzige, der den Feind warf (bei San Martino) und erst auf Befehl deS Kaisers zurückging. Dadurch ward fein Name be rühmt und unter dem Heere neben den des Gene rals Radetzky gestellt. Bald darauf erhielt er die Ernennung zum Feldzruqmeister und General gouverneur von Ungarn, bis er 1860 als Ober- commandant nach Italien geschickt ward. — Auf ihn war Oesterreichs Hoffen gebaut, daß es ohne Frucht blieb — wer weiß, woran die Schuld lag? Waren seine Heere noch nicht alle völlig an ihren Punkten, waren feine Unterfeldherrn säumig, war die Furcht in dem Heere nach dem ersten Fehlschlage im Kampfe zu groß, oder waren seine Pläne untauglich, verkehrt? — Die spätere Geschichte — ihre Forschungen — werden es ja lehren. — Prinz Friedrich Carl von Preußen. «Mit Abbildung.) Prinz Friedrich Carl Nicolaus von Preußen, Sobn des Prinzen Carl, des älteren Bruder» Königs Wilhelm >., geboren den 20. März 1828, wohnte dem Feldzuge von 1848 in Schleswig- Holstein im Hauptquartiere bei, ebenso dem von 1849 in Baden, wo er sich in dem Gefechte von Wiesenthal am 20. Juni an der Spitze einer Husarenschwadron auSzeichnete. Während des Frieden- stieg er bis zum Brigadecommaudeur in der Gardecavallerie auf, wurde hierauf Division»- commandant und endlich Führer de» 3. preußi schen Armeecorps. Durch emsige» Studium, begabt mit einem Hellen, rasch fassenden Geist«, drang er tief in die Kriegswissenschaften ein, so daß sein Name gar bald in der Reihe der besten, Strategen glänzte. Beim Beginne de» dänischen Kriege» 1864 erhielt der Prinz Oberbefehl über da» combiuirte preußische Armeecorps und führte demnach den rechten Flügel des gesäumte», alliirten Heere». 8'