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größere hydraulische Schwierigkeiten erwachsen. Noch sperren sich zahllose Hauseigenthümer und Ladenbesitzer gegen die Anlage einer unterirdischen Bahn, die vom Hydepark unter der Orford-Straße und Holborn entlang in gerader Linie der City zufübrte; denn sie wissen einerseits, daß auf der Nordseite den Leuten die Feueressen im Kamine klirren, wenn unter ihnen ein Zug dahinrasselt, und andererseits meinen sie die besten Laufkunden zu verlieren, welche ungesehen unter ihren Läden der City zurutschen würden, um dort zu solideren Citpprcisen zu kaufen, was der fashionable Bou- tiquier des WestendcS mit Aufschlag verhandelt. Aber eS gilt kein „Ruhig, ihr Maulwürfe!" Es muß geschehen und darum wird es geschehen, nicht nur unter der Orford-Straße, sondern auch unter zahlreichen anderen. Eine londoner Unter welt wird sich bei den Stationen ansässig machen. Zur Zeit ist es erst der Cafötier und der Buch händler, doch deren Lorbeeren werden andere Ge- schäftsbrüder nicht schlafen lassen. Eine Verlängerung der bestehenden unterir dischen Bahn durch den Grund und Boden der City, „mitten durch's Herz" bis zum Tower an dem Ufer der Themse steht nicht mehr auf dem Papiere, Die Maulwürfe wühlen bereits, und zu ihren Häuptern stehen Ruinen, um eine Eisenbahn der Oberwelt in kühner Senkung mit den unter irdischen Bahnwegcn in Verbindung zu setzen. Die Stationen der unterirdischen Bahn, da wir erst nur von einer zu reden hatten, öffnen sich zur Oberwelt in Hellen hohen Glashallen mit schwebenden Treppen und mit Hunderttausenden von goldverziertcn Geschäfts-Annoncen tapeziert, welche jeden Quad.ratfuß Steinmauer in allen Größen der Einrahmung bedecken. Nur eine Sta tion, hie zu Gower-Street, ist ganz unterirdisch. Die in der Abbildung dargestellte bei Portland- Road und.nächst dem Regents-Park steckt ihren „Thurm" in die Oberwelt in Form eines Pavillons hinaus, durch welchen Treppen zu den Perrons hinunterführcn, die ihr Licht durch eine Glaskuppel erhalten. Am Durchschnittsbilde jeder Strecke dieser Bahn «scheinen zugleich Gasröhren und Wasser leitungsröhren, bald auch werken pneumatische Bahnen die große Bahn kreuzen. Zweigbahnen mit kleinerm Gewölbe und nur einem Schienen gleise werden-nach den fernsten Vorstädten des nördlichen London auslaufen und mit den Bahn- Höfen der Oderivcltsbahnkn in Verbindung kom men. So wird es möglich gemacht werden, von der nördlichsten Station in den schottischen Hoch landen muten unter London hindurch und.un ter der Themse in einem wasserdichlen Tunnel sich von dem Dampfrosse ohne Unterbrechung tra gen lassen zu können bis zum südöstlichen MeereS- ufer, nach Dover, der „Stadt deS Lebewohls", !s villv «los sriieur, wie die Franzosen sie heißen. Und dann zu Schiffe mit „Thalatta!" in die weite, weile Welt! Der Kampf bei Chlum am 3. Juli 1866. «Mit Abbildung.) Di« Schlacht von Königgrätz verlief in der Weise, daß die erste preußische Armee das üster» reichische Eentrum bei Sadowa beschäftigte, wäh rend die zweite Armee unter dem Kronprinzen in der Richtung von Horenowics dem Gegner in die rechte, General Herwarth v. Bittenftld bei Nccha- nitz in die linke Flankö sielen. Die zweite Armee rückte gegen Mittag in die ihr angewiesenen Linien und gewann Horenowies. Sie machte dadurch der Garde und dem 6. CorpS Luft, welche die Dörfer Maslowes und Cistowes nahmen und, un terstützt von den preußischen Reserven, sich-aus die stark verschanztcn Höhen von Chlum stürzten Dieselben bildeten den Schlüssel der ganzen öster reichischen Stellung und wurden von den Oester reichern mit der größten Tapferkeit vertheidigt. Doch vermochten sie. den von drei Seiten zugleich herandringenden Preußen auf die Dauer nicht zu widerstehen, sondern mußten, nachdem sie in den Höhen von Chlum ihren Hauptstützpunkt verlo ren, den mit so vielen Verlusten bezeichneten Rückzug antrelen. Ludwig Ritter von Benedek, k. k. österreichischer Feldzeugmeister uu? Befehlshaber der österreichischen Nordarmee. (Mit Abbildung.) Ludwig von Benedek wurde im Jahre 1804 sein Vater, ein Protestant, als allgemein geachteter in der Stadt Oldenburg in Ungarn gebaren, wo Arzt lebte. Lin lZja'hrizrr Jüngling, ward er