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die Herzen erobern. Nach einigen Jahren ward er Hauptmann und zugleich in der topographischen Abiheilung des Jngenieurcorps angestellt. Jedoch scheint ihm diese Anstellung nicht sonderlich gefallen zu haben; wir finden ihn bald im Goldland Kali fornien als Banquier und Mäkler. Hier scheint er jedoch ebenfalls schleckte Geschäfte gemach« zu haben, denn nach kurzer Zeit ist er ALvocat in Leavenworth in Kansas. Auch diesen Beruf giebt er auf, uni wieder zu seiner militärischen Laufbahn zurückzukehren. — Durch die Generale Beauregard und Bragg, die beive damals berühmt und von denen der letztere auch sehr reich war, gelang es ihm, Präsident der Militär-Academie des Staates Louisiana zu wer den, welchen Posten er auch mit großer Treue aus füllte. Als der Kampf ausbrach zwischen dem Norden Andrew Andrew Johnson ist in Raleigh (Nord- carolina) am 29. Deccmber 1808 geboren. Mit vier Jahren verlor er seinen Vater, kam mit zehn Jahren zu einem Schneider in seiner Vaterstadt in die Lehre und blieb sieben Jahre bei ihm. Seine Mutter war zu arm, um etwas auf seine Erzie hung zu verwenden, und sein Lebenlang war er nie in einer Schule, aber während er als Lehrling arbeitete, lernte er lesen. Im September 1826 zog er mit seiner Mutter nach Westen und arbeitete in Greenville in Tennessee. Dort heirathete er, und von seiner jungen Frau lernte er nun auch schreiben, rechnen und andere Elementargegenstände. Im Jakre 1828 trat er schon in's öffentliche Leben, indem er zum Alderman von Greenville erwählt wurde. Im Jahre 1841 kam er in den Senat von Tennessee, und 1843 zum erstenmal in den Congreß, in welchem er bis 1853 blieb, und in der Texas-, der Tariffrage und anderen wichtigen Angelegenheiten eine Ihätige Rollt spielte. Im Jahre 1853 wurde er zum Gouverneur von Ten nessee gewählt, und 1855 wieder gewählt; 1857 wuide er Mitglied des Senats der vereinigten Staaten, endlich Vicepräsidcnt, und nach Lincoln's Tode Präsident. D>e R-de, welche er am 3. April in Washington hielt, als die Siegcsnachrichtcn aus Virginien dort emtrafen, lautete: „Wir sind jetzt, meine Freunde, daran, eine Rebellion zu Ende zu bringen, eine Rebellion, die und Süden, legte er 1861 sein Amt nieder und kehrte nach dem Norden zurück, wo er bald darauf in den Reihen der Armee als Brigade-General angestellt ward. Im Jahre 1862 sehen wir ihn mit wenig Glück gegen Vicksburg operiren; als er aber nach der Schlacht bei Chickamauga zu Rosen- kranz's Nachfolger ernannt ward und dann im Mai 1864 seinen Feldzug von Dalion aus eröff nete, fing sein Stern an zu leuchten und von nun an war sein Kampf ununterbrochen mit Sieg und Ruhm gekrönt. Der General selbst ist entschieden energisch, unermüdlich in seinem Thun; er schläft nur wenige Stnndcn der Nacht, theilt mit seinen Soldaten alle Beschwerden, ja schläft sogar ohne Zelt mit ihnen unter freiem Himmel. Sein Aeußeres ist nicht ausgezeichnet, nur seine blitzenden Augen verrathen den feurigen Geist. Johnson. von schlechten Männern angezettelt wurde, nm die Regierung der vereinigten Staaten, welche auf den Principien der Freiheit gegründet wurde und vom besten Blut der Revolution gekittet ist, zu stürzen. Ich bin im Stande, hier die Wahrheit zu ver künden, daß diese Regierung ihre Stärke aus dem Volke Amerikas geschöpft hat. Es ist nicht meine Absicht, irgend eine unüberlegte Bemerkung oder Anspielung zu machen, aber die Stunde wird kom men, wo jene Nationen, die wieder ihre Keckheit hcrausgekehrt haben, die während unserer Unfälle und während unserer vermeinilichen Schwäche eine ungeziemende Einmischung gewagt haben, erfahren werden, daß unsere Regierung eine Regierung des Volkes ist, und daß sie Macht genug besitzt, um sich Achtung und Beachtung zu erzwingen. Ich bin ein Freund der Milde, aber meiner Meinung nach sollen Ucbclthäter bestraft weiden. Verrath ist aber das höchste in d.r Liste der Verbrechen. Jene Männer sind nicht die größten Verräther. Diejenigen sind eS, von denen sie ermuntert wur den, ihr Leben zu wagen, während sie selbst zu Hause bleiben, daS Geld verschwendeten und alle ihre Kräfte anstrcngten, unsere Regierung zu stürzen. Darum sage ich: „Den Strick den intelligenten, einflußreichen Verräthern!" Aber den ehrlichen Burschen, den verirrten Mann, der in die Reihen der Rebellen gelockt wurde, möchte ich milde be handeln. Ihm würde ich sagen: Kehre zu deiner