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Johann Friedrich der Großmüthige behielt nur sein Erbland Thüringen, nach seinem Tode zerfiel cs durch Theilung an seine Söhne und En kel in lauter kleine Staaten, die die noch beste henden Linien, einige frühere sind eingegangen, inne haben. — Die albertinische Linie. Kurfürst Moritz -s in der Schlacht bei Si- vcrshauscn, 11. Juli 1553. Sein Bruder Au gust, Vater August und seine Frau, Mutier Anna, erhoben Sachsen zu hoher Blüihe. 1567 hatte August die Acht gegen Johann Friedrich den Mittleren zu vollziehen. 1580 wurde die iormuls concorstis bekannt gemacht. 1586 -j- Vater August, ihm folgt Christian I. Unter dessen Sohne, Christian II-, regiert von 1591 bis 1611, wurde Kanzler Crell ltiOl hingerichtct. Von 1611 — 1656 herrscht Johann Georg I., unter wel chem der dreißigjährige Krieg von 1618—1648 wüthetc, auch wurden 1635 den 13. Mai die Lausitzen erworben. Von 1656 —1680 regierte der prachtlic- bende Johann Georg II., von 1680 — 91 Johann Georg UI., durch ihn und König Sobiesly von Po len wurden die Türken 1682 von Wien, das sic belagerten, verjagt. Ihm folgte Johann Georg IV. von 1691 — 94, unter ihm ward das Postwescn vervollkommnet. — Sein Bruder, Friedlich August der Starke (v. 1694—1733) sowie dessen Sohn Friedr. Au gust II., die um die polnische Krone zu erwerben, katholisch wurden, waren prachtlicbende Fürsten, von denen der Zwinger rind die katholische Hof kirche lantredendc Zeugen sind. 1700—1706 war Sachsen in den nordischen Krieg verwickelt; die Schweden unter Karl XII. saugten es aus; sowie auch die 3 schlesischen Kriege, namentlich der letzte von 1756 - 1763, über Sachsen viel Unheil brachten. 1763 starb Friedrich August II. und auch sein Sohn und Nachfolger Friedrich Christian. Für den noch unmündigen Friedrich August III. sdcr Gerechte) regierte Prinz Xaver. 1764 wurden die Merinoschafe aus Spanien geholt. 1768 übernahm Friedrich August III- selbst die Regie rung; er regierte bis 1827. In seine Regierungs jahre fallen wichtige Zeitereignisse, die französische Revolution, Napoleons Auf- und Untergang, der Wiener Congreß, der Parlier Friede; leider auch die Halbirung Sachsens (18. Mai 1815), sodaß der Kurkreis an Preußen kam. Von 1827 bis 36 regierte Anton, von 1830 an als Mitregcnt Friedrich August der Gütige, unter ihnen 1831 erschien die neue Verfassung und 1833 den 27. Januar ward der erste konstitutionelle Landtag ge halten. Im Jahre 1854 den 9. August verun glückte leider der edle König Friedrich August bei Brennbüchl in Tyrol, nachdem er noch die Revo lutionsjahre 1848 — 49 erlebt hatte. Ihm folgte sein Bruder Johann, der noch jetzt unser lieber Landesvater ist; er war Vater von 3 Söhnen, Albert, Ernst, Georg; leider -s Ernst in den Jünglingsjahren. Nachdem ^beidc Prinzen ver mählt, hat nun auch Gottes Huld dem edlen Wet tiner Stamme einen neuen Sproß geschenkt in dem Söhnlein Les Prinzen Georg, der seit 1859 mit Anna, Infantin von Portugal vermählt ist. Der junge Prinz hat den Namen Friedrich August er halten. — Erhalte ihn Gott gesund und lasse ihn crblühn zur Freude seiner hohen Aeltcrn und Groß- Aeltern, zum Segen dcö Landes. Carl Otto von Bismarck-Schönhansen, preuß. Ministerpräsident. Seitdem Preußen der Reaction verfallen ist, hat wohl kaum ein Minister an der Spitze gestanden, der mit so recht junkerlichem Trotze sich dem Fort schritt entgegengestellt hätte, als von BiSmarck- Schönhausen. Doch auch seine Stunde wird schlagen und das ewig rollende Zeitcnrad wird über ihn Hin sehen, wie es über so viele seinesgleichen schon bin- gerollt ist und noch über manchen hinrollen wird. Das Geschlecht der Bismark oder iLUsmarck ist ein altes brandenburg. Adelsgeschlecht, welches nach einigen von den Wenden, nach anderen in sehr früher Zeit aus Böhmen eingewandert sein soll und die Stadt Bismark (im Kreise Stendal im Regierungsbezirk Magdeburg, mit 1875 E.), so wie das Dorf Burgstall erbaut haben. Im 12. und 13. Jahrh. treten mehrere Glieder in städtischen Verhältnissen zu Stendal und Prenzlow auf. 1494 kam die Stadt Bismark an die Herren v. AlvenSleben, Burgstall aber wurde 1562 von dem Kurfürst Joachim II. von Brandenburg gegen Schönhausen, Fischbeck, Crevese, Briest u. s. w. von Friedrich v. Bismarck, Landeshauptmann in der Altmark, eingetauscht. Er hat zwei Söhne, die Stifter der noch blühenden 2 Linien dieses Geschlechts, nehmlich deren v. Bismarck. Schön hausen (tm Magdeburgischen) und Biömacck-Cre-