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der meißnischen. Diesen beerbte sein Sohn Hein rich von Eilenburg der Neltere, der später auch Meißen dazu erhielt, starb aber ohne die Geburt seines Sohnes Heinrich v. Eilenburg d. Jüngern er lebt zu haben (1103). Der Kaiser gab nun die Mark Meißen Heinrich's Onkel, dem schon genannten Thimo, der schon starb, ehe er sein Amt angctre- ten hatte. Dennoch machten seine Söhne Konrad und Dedo Ansprüche; aber Frau Gertrud verthei- digte ihres Sohnes Rechte so lange, bis er sie selbst behaupte» konnte. In einer Fehde nahm auch Heinrich den Konrad gefangen, starb aber 1123 an Gift und nun war Konrad frei und «stritt sich mit Hilfe des nachmaligen Kaisers, damals Herzogs von Sachsen, Lothar, die Markgrafschaft Meißen. Konrad, nachmals der Große genannt, grün dete ein Kloster auf dem Petersberge bei Halle und starb als Mönch darin den 5. Februar 1157. Unter seinem Sohne Otto dem Reichen wurden die reichen Silbergrubcn bei Freiberg (1174) ent deckt; er starb den 18. Februar 1100. Seine beiden Söhne bekämpften sich bis Albrecht der Stolze, wahrscheinlich an Gift vcm Kaiser Heinrich VI., der Meißen selbst gern gehabt hätte, 1195 -s. Daher wurde sein Bruder Dietrich der Be drängte, Markgraf. Ihm gelang es 1217 die aufrührerische Stadl Leipzig zu bezwingen, leider 's auch er frühzeing, wahrscheinlich gleichfalls an Gift Len 17. Februar 1221. Gut nvar cs, daß für seinen 3jährigen Sohn Heinrich, nachmals der Erlauchte, ein tüchtiger Bormund, sein Oheim Landgraf Ludwig der Heilige von Thüringen ein trat, da selbst die Mutter Jutta mehr an sich, als an ihren Sohn dachte. Unter Heinrich kam das Pleißncrland, sowie die Landgrafschaft Thü ringen zu Meißen (1247). 1262 übergab Hein rich seinem Sohn Albrecht — der Entartete — Thüringen und Dietrich LaS Ostcrland, er behielt Meißen. Albrecht verstieß seine Gemahlin und heirathete eine Hofdame; der 3 Söhne erbarmten sich der Großvater und der Onkel. Bereits 1268 führte Albrecht gegen seinen Bruder, 1270 gegen den Vater, 1281 gegen seine Söhne Krieg. Der Onkel Dietrich -s 1284 und der Großvaier Hein rich 1288. Nun begann der Kampf zwischen den Söhnen Friedrich — den Gebissenen — und Diez- mann gegen den Vater, der endlich 1314 Die Brüder, von denen Diezmann 1307 den 25. Deccmber in Leipzig plötzlich starb, hatten noch manchen harten Kampf zu bestehen (Albrecht -s den 13. November 1314 znErfurt), ehe sie endlich Ruhe erhielten; erst 1320 gelangte Friedrich der Gebissene so ziemlich in den Besitz der ehemaligen wetlinischcn Ländereien; leider -s er schon den 17. November 1324. Von 1324—49 regierte Fri edri ch d. Ernst hafte, unter dessen Regierung Erdbeben und eine bo>c Seuche, der schwarze Tod, viele Menschen tödteten. In Erfurt starben in 6 Monaten 12000. Seine 4 Söhne, von denen einer Geistlicher ward, regierten gemeinschaftlich. Friedrich d. Strenge, der Aclteste, führte den Vorsitz, bis er den 26. Mai 1381 -s, daher ward zwischen den nun ste henden 3 Linien in Chemnitz 1382 getheilt. Fried richs Söhne erhielten das Osterland, Landsberg und Voigtland, Wilhelm Meißen und Balthasar Thüringen. Die Meißner Linie -s 1407 aus; Balthasar von Thüringen -s 1406, ihm folgte Friedrich der Friedfertige, der 1440 si und, den Ostcriändern sein Land hinterließ. — Friedrich der Streitbare stand aus des Kaisers Seite gegen die Hussiten und wurde 1425 den 1. August mit dem Kurfürstenthum Sachsen belehnt, s aber schon 1428. Ihm folgte Friedrich der Sanftmüthigc, der leider mit seinem Bruder Wilhelm den bekannten (1445—50) Bruderkrieg führte und dessen Folge der Prinzenraub war. Ritter Kunz von Kau- fungen glaubt sich vom Kurfürst beleidigt und raubte den 7. — 8. Juli 1455 die Söhne Ernst und Albert, die aber glücklich wieder erlangt wur den und deren Entführung Kunz in Freiberg den Kopf kostete. Am 7. Scptbr. 1464 -s Friedrich und den 17. Septbr. 1482 -s Wilhelm und Ernst und Albert, die Gründer der beiden wettinischen Linien erhielten die Ländereien. Ernst erhielt in der Theilunz am 26. August 1485 Knrsachsen und Thüringen, Albrecht Meißen. Die letzten bei den Länder hätten damals einen ernsten Abschied nehmen können, denn sie wurden nie wieder ver eint. — Die crnestinische Linie (Ernst -s 1486, Fried rich d. Weise -s 1525, Johann d. Beständige -s 1532) behielt die Knrwürde nur bis 1547, in welchem Jahre sie Friedrich der Großmüthige nach der Schlacht bei Mühlberg an Moritz abtrcten mußte. Luihcrs (1483—1546) des großen Re formators Leben und Thaten fallen in diese Zeit, sowie der schmalkaldischc Krieg. In der albertinischen Linie 's Albert 1500, sein Sohn, Georg, der Bärtige, der Luthers Feind war, -s 1539, dessen Bruder, Heinrichd.Fromme, 1541 und Held Moritz, von 1547 an Kurfürst, tritt die Regierung an.