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9. Die Londoner Konferenz hält Sitzung. — Bei Helgo land findet zwischen der östreichischen und preußischen Flotte und de» Dänen rin Seegefecht statt. Die östreichische Fre gatte „Schwarzenberg" geriet!) in Brand, der bald gelöscht ward. Die Deutschen hielten sich ausgezeichnet. Verlust circa 170 Tobte und Verwundete. Die Dänen zogen später nord wärts und die Deutschen nach Helgoland zu. — Meycrbeers Lcichenbegängniß in Berlin. — Garibaldi kommt auf Ca- prera an. 10. Der dänische Minister des Innern Nutzhorn legt sein Amt nicder, Carlsen teilt an seine Stelle. — Bei Spot- sylvania fand eine Schlacht zwischen Conföderirten und Unioni sten stakt. Die Unionisten batten 40000 Todte und Verwundete. 11. DerCapiiän Tegetlhoff, Commandeur des Schwar zenberg, wird zum Conkreadmiral ernannt. 1L. Bei der Offerteneröffnung für die neue österreichische 70»Mill.«Anleihe wurde nur ein Angebot von Seiten der anglo-österreichischen Bank auf LZ'/, Mill, als annehmbar ge funden. — Die Dänen heben die Blokade auf; der Waffen stillstand tritt ein. (Londoner Confercnzbeschluß vom 9.) 1s. Die französische Regierung verbietet die Veröffent lichung eines päpstlichen Breve s, welches in Lyon die römische Liturgie einführen will. 14. Der Flensburger Magistrat wird von den Civil- commissaren entlassen. — Im gesetzgebenden Körper ging« sehr laut zu. Es beginnt sich ein« Opposition zu bilden.—In Neapel werden circa 70 Personen verhaftet wegen eines Complots. 15. Der Chef des dänischen Nordseeaeschwaders, Capitän Suenson, har das Grüßkreuz des Danebrogorvens erhalten. 17. Aus Polen werden jetzt Loyalitätsadreffen an den Kaiser von Rußland geschickt. In einer Mündigen Sitzung kam die Londoner Conferenz in der Lösung der deutsch-dänischen Frage keinen Schritt vorwärts. Preußen und Oestreich be antragten eine selbstständige Stellung der Herzogthümer. 18. Der berüchtigte Giftmischer Pommrrais in Paris wird zum Lode verurthcilt. 19. Der Kronprinz von Preußen wird zum comman- direnden General des L. Armeecorps ernannt; General - Feld marschall v. Wrangel wird in den Grafenstand erhoben; Prinz Friedrich Karl erhält das Obercommando in den Her zogtümern. — Fürst Kusa löst die Kammern der Donau- fücstenthümer auf, weil sie ein neues Wahlgesetz nicht annehmen; es wird eine Volksabstimmung in Scene gesetzt. — Der dänische Kriegeminister Lundbye ist zurückgctreten und Oberst leutnant Reich an seine Stelle berufen worden. L0. Die Bundescommiffare in Holstein ordnen an, daß für den Fall weitrer Besuche holsteinischer Orte durch Herzog Friedrich, zur Vermeidung jeden vfficiellen Charakters die Behörden den Herzog nicht empfangen sollen. — Das bel gische Ministerium nimmt seine Demission zurück. 21. Freiherr v. Beust hat eine Audienz beim franz. Kaiser. — Baiern schickt 2 Ministerialräthe nach Wien zur Unterhandlung übcrZollvereinsangclegenheiten. — Marschall Pelisster, Herzog von Malakoff, stirbt. 22. 0. Günther, berühmter Professor der Rechtgelehr samkeit, stirbt in Leipzig. 2s. Englische und französische Roten lassen das Lon doner Protokoll von 1852 fallen. 25. Das russische Budget mit 401 Mill. Einnahme und ebensoviel Ausgaben wird veröffentlicht. 26. Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein ernennt v. Dau zum Verwaltungschef der Militärmaterialien. — Der Papst wohnt der Frohnleichnamsprocession bei. 28. Oestreich und Preußen bringen auf der Londoner Conferenz den Vorschlag ein,> daß die Herzogthümer ein von Dänemark getrennter deutscher Bundesstaat, an der Spitze den Herzog Friedrich habend, sein und werden müßten. ZO. Englands Anmaßung, Kiel soll nicht deutscher Buudeshafen werden, wird entschieden zurückgcwicsen. — Italien schließt eine Anleihe von ZOO Millionen ab. sl. Herzog Friedrich von Augustenburg reist nach Berlin. — In Brüssel tritt die Repräsentantenkammer wieder zusammen. 1. Juni. Zwischen Baselland und der Stadt Basel kommt es zu ernstem Streite. 2. Dänemark erklärt sich für bereitjdcn Waffenstillstand zu verlängern. — Sitzung der Conferenz in London; es werden verschiedene Projekte zu einer Lycilung Schleswigs vorgelcgt. 5. Fürst Kusa reist nach Konstantinopel. — Die Unioni sten siegen bei Mount Crawford unter General Hunter. 6. Bei Haderslcben findet eine Versammlung von 6000 NordschleSwigern statt, welche gegen jede Theilung Schles wigs Protest einlegen. 7. Conferenz-Sitzung. — Die Waffenstillstandsfrage blieb unerledigt. — Georg, König der Griechen, besucht Korfu.— Der russische außerordentliche Gesandte wird vonRom adbei ufen. 8. Der kaukasische Krieg Rußlands endigt mit Unter werfung der freien Stämme. 9. Der Waffenstillstand wird um 14 Tage verlängert. 11. Rußland tritt seine Erbansprüche auf Holstein an Oldenburg ab. — (???) 12. Kaiser Max kommt glücklich in Mexiko an, wird mit Jubel empfangen. 14. Die Bundescommiffare in Holstein publiciren das Budget für Holstein. 15. —16.—17. Der Unionsgeneral Grant stürmt und nimmt die äußern Werke von Petersburg, kann aber die innern, trotz Zmaligen Stürmens und eines Verlustes von 8000 Mann nicht erhalten. 18. Sitzung der Conferenz; über die Befragung der Bevölkerung konnte ein Resultat nicht crzielr werden. 19. Das Caperschiff der Conföderirten „Alabama" wird bei Cherbourg von der »monistischen Corvekte „Kerseage" angegriffen und in Grund gebohrt. 21. In Lyzumkloster in Schleswig, auf einem großen Platze, ward eine, gegen 5000 Männer zählende Versamm lung abzehalten, die von einer Theilung nicht- wissen wollen. 23. In Bukarest treten plötzlich bedeutence Erder schütterungen und Ueberschwemmungen auf. — In der Con ferenz zu London wird der Vorschlag Englands, eine neu trale Macht zum Schiedsrichter zu wählen, von den meisten Lbeilnehmern verworfen.— Oldenburg legt dem Bundestage seine Ansprüche an Holstein vor. 25. Der älteste König Europas stirbt, König Wilhelm 1. von Würtemberg, geb. den 27. Septbr. 1781, regiert seit dem ZO.October 1816. —Letzte, resultatlose Sitzung der Londoner Conferenz. — Der dänische Reichsrath wird eröffnet. 27. König Karl von.Würtemberg tritt die Regierung an. — Blokade und Feindseligleiten in Schleswig beginnen wieder. 28. Die Zollvereinsverlräge zwischen Preußen, Sachsen, Kurheffen, Thüringen, Braunschweig und Frankfurt werden inBerlin vollzogen. 29. Die Preußen setzen auf Kähnen nach Alsen über und nehmen die Insel.