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wir ein schwimmendes Hausdach aussah, bestehend, von Norfolk aus den Fluß berunterkommen und auf die in dec Bucht ankernde Bunkesflotte lossimern. Das sittsame Fahrzeug war die Panzerfregatke „Merrimac". Ihm gegenüber befanden sich auf dec Hamptoner Ah de die beiden alten Segelfregattcn „Cumberland" von 20 und „Congreß" von 40 Kanonen und drei Dampfer der Union: „Roanoke", „Minnesota" und „St. Lawrence". Oer , Merrimac" griff zu nächst die beiden ersten an. Dieselben wehrlen sich tapfer, aber sehr bald mußten hre Kommandeurs erkennen, daß der Eisenhaq.l ihrer Breitseiten nicht die mindeste Wirkung auf den Vanzcr ihres Gegners hatte. Las eiserne Unaelhüm rann'e an dem stär- krrn Gegner vorüber mit voller Dampfkraft auf den „Cumberland" los, stieß ihm die scharfen Spitzen in den Rumpf, wendete sich auf die andere Seite und wiederholte dies Manöver, worauf das un glückliche Schiff, dessen Seite vollkommen einge drückt war, sich mit Wasser füllt« und binnen we nigen Minuten sank. Darauf k hrte sich die furcht bare Zersiörungsmaschine gegen den „Congreß", um ihm dasselbe Schicksal zu bereiten. Die schwe ren Kanonen des ,Merrimac" spien zunächst ihre fürchterlichen Ladungen auf die Unionsfregatte, dc- monkirtcn dadurch den größten Thcil ihrer Geschütze und füllten ihr Deck mit Todten und Verwund ten. Der Kapitän, sein und seiner Mannschaft Loos gleich denen des „Cumberland" vor Aua n sehend, strich die Flagge und übergab sein Schaff dem Feinde. Dec , Mecrimac" schickte nun Boote ab, um die Mannschaft des „Congreß" g.fanaen ab zuholen und nach Norfolk zu schaffen. Allein die Ufecbattericn eröffneten ein furchtbares Feuer auf diese Boote, die, zumal der Abend bereits dunkelte, nicht näher zu kommen wagten. Sobald es vollends dunkel geworden, verließ die Mannschaft des „Con- greß ihr Schiff und sprengte dasselbe in die Luft. Die drei anderen Unionsschiffe hatten ihr n T-fährten Beistand leisten wollen, waren aber dabei auf den Grund gcrathen und hatten, besonders die „Minnesota" von den Kug ln des „Merrimac" viel gelitten, der ind.ß auch fürchr.m mußte, eben falls auf den Grund zu gerathen, und sich deshalb bei einbrechender Ounkelhe t nach Norfolk zurückzog mit der Absicht, am andern Morgen wieder auf der Hamptoner Rhede zu erscheinen, sämmtliche D'o- kad-sch.ffe zu vernichten oder zu versagen und dann weiter fahrend auch der Blokade von Charleston und anderen Häfen deS Südens in gleicher Weise ein Ende zu machen. Es sollte indeß anders kommen. Dor Fort Monroe war ein Fahrzeug erschienen, welches dem für den folgenden Tag drohenden Kampfe eine völlig andere Wendung gab. Es war dies die kleine von dem Jngeni-ur Ericsson erbaute schwimmende Bat terie „Monitor" (Mahner), die im Oktober 1861 begonnen, am Neusahrstag 1862 vom Stapel ge lassen worden und von ihrem Erbauer „Monitor" benannt worden war, weil sie den Süden an die Folgen seines Aufstandes und England an das Schwinden seiner Meeresberlschafk mahnen sollte. Die Hnffllungskosten dieses merkwürdigen Fchrzeuges betragen nur 400,000 Tblr. Dasselbe ist so konstruirt, daß es dem Feuer der feindlichen Kanoren nichts darbietek als einen Schiffsrumpf, der nur 18 Zoll aus dem Wasser hervorragt, und ein n auf dem platten V< rdrck befindlichen eisernen Thurm von 20 Fuß Durchmesser und 10 Fuß Höhe. Oec Schornstein kann während des Ge fechts in den Schiffsruwpf versenkt werden, indem er gleich einem Fernrohr zusimmeng schob n wird. Der Schiffsrumpf hat einen flachen Boden, ist Fuß tief, 124 Fuß lang und 34 Fuß breit. Auf diesem, aus ^zölligen Eisen gebauten untern Thnle der Batterie rubt ein anderer oberer Seb ffsrumpf, welcher 5 Fuß hoch, 174 Fuß lang und 40 Fuß 4 Zoll br,it ist, so daß er also in dfr Länge den unt in Schiffsrnmpf »m 25 Fuß an jedem Ende und in der Breite um 3 Fuß 2 Zoll an jeder Seite überragt. Hierdurch wird d^r obere Theil der Batterie, der aus 30zöllsi,em Eichenholz erbaut ist, innen eine eiserne Bekleidung und außen einen Panzer von 6 Zoll starken Eisenplatken trägt,,zu einer Schutzwehr für die Schraube, das Steuer und die Anker. Sobald die Batterie ins Gefecht kommt, ver sinkt man sie soweit, daß der untere Theil des Rumpfes vollständig, der obere noch 4 Fuß 6 Zoll ins Wasser taucht, letzterer also nur noch 18 Zoll aus dem Wasser hervorragt. Das Innere des Schiffes ist offen bis auf d,n Boden und nur mit einem bombenfesten Dach bedeckt, welches die obere Wandung vollständig berührt. Auf d m Deck be findet sich kein Geländer, kein Bohlenwerk, über haupt nichts als der Tbmm, das Skeue Hänschen und dieKappe, welche den heruntergelaffenen Schorn stein dickt. Sonst ist dem feindlichen Feuer nichts ausges.tzt, und der untere Rumpf liegt so rief und ist <o konstruirt, daß eine Kugel, um ihn zu er reichen, eine Strecke von 25 Fuß im Wasser durch laufen müßte. So ist die schwimmende Batterie auch vor dem direkten Angriffe tzdeS Feindes ge-