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Lincoln lebnt die Vermittlungsvorschläge Napo- leon's ab; er meint, auch ohne Frankreich mit dem Süden fertig zu werden. 7. Bei Wachok in Polen findet ein Treffen zwischen den Insurgenten und den Ruffen start. 8 Preußen schließt mit Rußland eine un glückselige Convention zur Unterdrückung des pol- niscken Aufstandes ab, die es später durch Bismark England und Frankreich gegenüber abgeleugnet, trotzdem, daß sie besteht. 17- Der französische Minister des Auswär tigen schickt eine scharfe Note nach Berlin, worin er anfragt, ob Preußen mit Rußland eine Eon- vention abgeschlossen habe. — Die „Großmacht" Baiern sendet eine Note nach Berlin, worin sie sich gegen den preußisch - französischen Handels vertrag erklärt. — Bei Miechow wird zwischen den Russen und polnischen Insurgenten ein Tref fen geliefert, das mit der Niederlage der Auf ständischen endigt. 18. Der französische Minister des AuSwär. tigen, Drouin de L'HupS, schickt eine Note an das Petersburger Cabinct, worin er Concessionen für das unglückliche Volk der Polen verlangt. 26. Die polnischen Insurgenten liefern den Russen bei Malogosce ein Treffen, worin die Russen Sieger bleiben. 28. Der österreichische Minister Graf Rech- berg schreibt eine Note an Preußen, weil dieses das „Delegirtenproject" binlertriebcn bat. Mär; 1. Der französische Minister der aus wärtigen Angelegenheiten sendet ein Rundschrei ben an die auswärtigen Regierungen, worin sie ersucht werden, mit Frankreich Concesnonen für die Polen auszuwirken. — Der Oberbürgermei ster Hartwig zu Kassel, der die verfassungsmäßi gen Rechte der Hessen in der Kammer mit Geschick und Energie vertreten, stirbt. 2. England schickt eine Depesche nach Peters burg in Betreff der polnischen Frage. 3. Der wackere Major Serre auf Maxen bei Dresden, der Schützer der Künste und Wissenschaften, der mit unsäglicher Aufopferung dieSchiller-Lotterie zu Stande gebracht, stirbt, hochgeachtet von der deutschen Nation. 10. Die polnische Revolution verbreitet sich in immer größeren Dimensionen über daS Land. Langiewicz proklamirt sich zum Dictator von Po len. — Der englische Kronprinz, von Wales, vermählt sich mit der Prinzessin Alexandra von Dänemark. In London finden bei diesem Anlaß große Festlichkeiten statt. 16. Der Papst hält an die versammelten Cardinäle eine Allocution, worin er über die Lei den der katholischen Kirche in Polen klagt. 17. In Preußen findet zur Erinnerung an den vor 50 Jahren geschehenen Aufruf des Königs Friedrich Wilhelm III. „An mein Volk" Seiten der Uniformen eine Erinnerungsfeier statt, woran sich das Volk, das unter Bismark die erkämpfte Freiheit nicht verspürt, nicht bekheiligt. „In Preu ßen feiern sie das Fest mit Trauern", sagte ein deutscher Dichter. Es wird eine Erinnerungs- Kriegsdenkmünze an die Veteranen vertbeilt und der Grundstein zu einem Denkmale des Königs Friedrich Wildelm III. in Berlin gelegt. 19. Langiewicz, der Dictator Polens, nach dem er in einer Schlacht von den Russen geschla gen, flüchtet nach Oesterreich und wird erst in Tarnow, später in Josephsstadt gefangen gehalten. 21. Die Ständeversammlung in Kiel wird geschlossen. 27. Ein kaiserlicher Ukas befiehlt, die Güter der Insurgenten wegzunehmen, was man diplo matisch sequestriren nennt. 30. Die griechische Nationalversammlung, wählt, nachdem sie keinen Thronfolger finden kann, den jungen dänischen Prinzen unter den Namen GeorgoS l. zum Könige von Griechenland. Die dänische Regierung erläßt das famose Patent, welches die VerfaffungSverhältnisse Holsteins und Schles wigs vorgeblich ordnen soll, aber eine Abtrennung Holsteins von Schleswig anordnet. Dadurch wurde Deutschland der Fehdehandschuh hingeworfen, den aufzubeben der deutsche Bundestag sich Zeit nimmt. April 4- Die in Hamburg versammelte Elb- zoll-Commission unterzeichnet daS Schlußprotokoll, wodurch der Elbzoll abgelöst und dem Elbhandel aufgebolfen wird. 10. Die französische Regierung schreibt eine Note an Rußland und bittet um Gerechtigkeit für die Polen. 12. Die baiensche Regierung protestirt in einem Rundschreiben an die europäischen Mächte gegen die Wahl des dänischen Prinzen Wilhelm zum König von Griechenland. Wird aä acta gelegt. 13. Die österreichische Regierung protestirt gegen die dänischen Ordonnanzen vom 30. März. Dänemark läßt sich aber nicht stören. 14. Die Königin Maria von Neapel, die nach säuern Mühen von der katholischen Geist lichkeit bearbeitet ist, trifft bei ihrem „lieben Ge mahl in Rom" ein. 15. Auch Preußen protestirt gegen die däni-