Volltext Seite (XML)
Ein alter Soldat war zum Tode erkrankt. Den Abend vor seinem Ableben besuchte ihn noch mals sein Arzt, fühlte ihm den Puls und fand, daß dieser gleichmäßiger ging, alt beim letztvor- hergegangenen -Besuch. Er sagte dies tröstend dem Kranken. Der aber antwortete ruhig lächelnd: „Lieber Doctor, wenn Sic die richtige Bezeichnung für diesen Pulsschlag noch nicht wissen, so will ich sie Ihnen sagen: „Der Puls schlägt den Todtcn- marsch!" Ein Dichterling hatte einem Gelehrten das Manuskript eines neuen Trauerspiels zur Beur- thcilnng vorgclegt. Nach einigen Tagen gab die ser cs zurück mit den Worten: „Man wird Ihr Trauerspiel lesen, wenn Schiller und Göthe längst vergessen sind — aber eher nicht." Ein Ehemann, der im Geheimen seine Frau sehr schlecht behandelte, sprach einst begeistert über eheliches Glück und schloß: „Wer seine Frau nicht auf den Händen trägt, verdient, daß ihm sein Haus über dem Kopf abbrenne!" — „„Er ist bei der Aachen-Münchener versichert,"" bemerkte bos haft einer der Anwesenden. „Verstehen Sic sich auch auf den Pwrdehan- del?" fragte auf einem Viehmarkt der Ritterguts pachter den dicken Brauer. — „„AufPferde nicht,"" antwortete der, „„wenn aber von Ochsen die Rede ist, da bin ich der Erste!"" „So weit stände Eure Sache ganz gut," sagte ein Advocät zu seinem Klienten, „aber wie nun, wenn Euer Gegner Euch zum Eide treibt? Könnt Ihr schwören?" — „O," erwiderte entschlossen der Gefragte, „ein braver Klient läßt seinen Advo katen nie im Stich!" Der Knabe kam aus der Schule und vergaß seinen Vater zu grüßen. Aergerlich schrie dieser ihn an: „Was sagt der Esel, wenn er in die Mühle kommt?" -— Erschrocken und dcmülhig antwortete der Knabe: „Guten Tag, Vater!" Die Frau bepackte beim Spazierengehen ihren Mann hoch mit Ueberjäckchen, Mantillcn und Tü chern. „Hm," brummte dieser, „wenn Du einen Kleiderschrank zum Manne brauchst, so hättest Du einen Tischler hciralhen sollen." Ein Wein Wirth in der Pfalz war weit und breit bekannt wegen seiner originellen Grobheit. Ein Heidelberger Student, der von ihm gehört hatte, machte auf der Ferienreise einen meilenweiten Um weg , blos um sich das Vergnügen zu verschaffen, den ausgezeichneten Grobian persönlich kennen zu lernen. Dieser aber hatte gerade seinen schlimmen Tag. Was auch der Student anfangen mochte, der Wirth blieb ruhig, kurz, aber höflich. Endlich stand der enttäuschte Student auf, bezahlte seine Zeche und sagte beim Fortgehen: „Nun sehen Sie einmal, lieber Lammwirth. Ich habe Sie immer als Crzgrobian schildern gehört, und nun finde ich in Ihnen einen ganz artigen Mann!"— „„Na,"" brai.ßlc der Wirth auf, „„da halt' ich viel zu ihun, ivenn ich jedem Esel, der hier einen Schoppen Wein trinkt, eine Giobheit sagen sollte!"" „Unter allen Mehlspeisen ziehe ich den Nch- braten einer guten Bierkaltschale vor." „Nein, diesen fürchterlichen Traum! Erst werde ich von einem tollen Hunde verfolgt; dann ergreift mich ein Flügel der Windmühle, hebt mich auf und schleudert mich ins Meer, wo ein Haifisch auch gleich hinter mir her ist. Kaum habe ich mich ans Land gerettet, so schnappt ein Krokodill nach mir, da wache ich auf, und meine Frau steht vor meinem Bett! — Ich sage Dir, ich bin aus dem Schreck gar nicht rauszekommen!" Herr M. las in einer Zeitung, daß der Turn vater Jahn zu Freiburg an der Unstrut gestorben sei. Verwundert fragte er einen neben ihm sitzen den Arzt: „Was ist denn das wieder für eine neue Krankheit, Unstrut?" Der Mensch ist der Dualismus des Erhabenen und des Nothwcndigcn. Mit demselben Taschen« tuche, das er mit seinen Freudcnthränen bcthaut, schnaubt er sich auch die Nase. Rath sei frag en. Welche- sind die besten Barbiere? -aaqvgs;rvU Durch welches Ercigniß entstände der größte Umsturz in der Welt? xizqurSnztz u»u>» uuigA Was ist die Knute? -u.'xir,Z> uaa knviM ruiA