Volltext Seite (XML)
ist doch reckt und ehrlich gebandelt! Kurz, der Sperling So giebt eS noch mehre Vögel, deren Nutzen ist ebenso nützlich als schädlich, warum ihn also rück- mindestens dem Schaden gleich ist. Mao thut ge- sichtSIes verdammen und verfolgen? Er hat ohnehin wiß wohl, diese zu schonen. schon Feinde genug. Graf Carlo Pellione di Persano, königl. italienischer Viceadmiral. Persano wurde am 1t. März 1806 in der picmvntesiscken Stadt Verteilt geboren und erhielt von der frühesten Jugend an eine sorgfältige, auf seinen nachherigen Lebensberuf berechnete Erziehung. Dreizehn Jahre alt kam er als Kadet auf die Marine schule in G.nua, die damals wie die sardinische Marine selbst von der Regierung sehr vernachlässigt wurde. Der junge Persano ersetzte durch Selbst studium, was der ordentliche Unterricht zu wünschen übrig ließ, und legte mit eisernem Fleiß den Grund für eine erfolgreiche Laufbahn. Im Jabrc 1825 war er als Guardia Matina mit dem Range eines Unter leutnants der sardinischen Expedition gegen den Bey von Tunis zuqetheilr. Er befehligte am 20. Sept, ein Landungsboot und wußte sich dabei durch Kühn heit und Umsicht so auszuzeickncn, daß der Iltjäbrige Jüngling die Achtung und Anerkennung seil,er Vor gesetzten wie seiner Kameraden sich erwarb. Die Marine Sardiniens bot damals keine Ge legenheit für eine glänzende und «hatenreiche Lauf bahn. Der in den höchsten Kreisen noch herrschende Absolutismus und die ärgste Bi otterie hielten jede Aeußerunq eines selbsttbätiaen Charakters nieder. So verlebte der junge Persano 17 langweilige, lhatcnlvse Jahre, bis er endlich 1842 als Kapitän der Bri gantine Eridanv von 18 Kanonen in die süLumeri» dänischen Gewässer geschickt ward. Der Diktator von Buenos-Ayres, der blutdür stige und verschlagene RolaS, unterhielt damals gegen die Republik Uruguay und deren Hauptstadt Monte video, wo der tapfere Garibaldi (vergl. den vor. Jahrgang dieses Kalenders) kämvfte, einen bruder mörderischen Krieg, in welchen die europäischen In teressen vielfach verstockten waren. Dir ikalien schcn Sympathien waren für Montevideo. Die dort und in Buenos-Ayres gegründete italienische Kolonie zählte an 40,000 Köpfe. Aus diesem Grunde unterhielt die sardinische Regierung eine beständige Station von einigen Kriegsschiffen auf dem La Plata. AlS Graf Persano mit dem Eridano zu Montevideo ankam, erhielt er von dem Obcrkommandanten der sardini schen Station den Befehl, hinauf nach Buenos Ayres zu segeln. Rosa« behandelte den Ankömmling mit Uedermuth und möglichster Geringschätzung uffd ver sammelte gleichzeitig seine ganze Flotte, bestehend auS einer Korvette, zwei Brigantinen und einer Goelette, worauf er den Befehlshaber des Eridano auf alle Weise zu drohen und zu reizen begann. Eines TageS ging ein Tdril der sardinischen Schiffsmannschaft, von einem Offizier geführt, ans Land, um Lebens, mittel einzukaufen. Die Italiener wurden von den Schergen Le« Diktators beschimpft, und es entspann sich ein Handgemenge, wobei ein Matrose in den Händen der Pclizei von Buenos-Ayres blieb. Per sans forderte diesen Mann vom Diktator zurück, erhielt aber eine schnöde Antwort. Sofort machte er den Eridano kampffertig, segelte mitten in die Eskadre des Diktator« hinein und warf hie- Anker. In dieser drohenden Haltung ließ er abermals se nen Matrosen zucückfodcrn und erhielt ihn auch. Obwohl Rosas die liebrrmacht halte, wollte er doch einen Kampf m-k dem kühnen Italiener nicht wagen. Nachdem Graf Persano dem Diktator Rosas Respekt vor der sardinischen Flagge eingestößt, kehrte er nach Montevideo zurück. Nicht nur sein Mulh uad seine Entschlossenheit, sondern auch die seemän nische Ersch'cklichkcit, mit der er in den gefährlichen Gewässern des La Plata sein Schiff zu führen wußte, hatte ihm das Vertrauen seiner Vorgesetzten e-nge- teagen. Er erhielt den Befehl, mit seinem Schiffe n lch dem Stillen Meere abzugeben, um auch in jenen fernen Zonen die daselbst noch unbekannte sardinische Flagge zu zeigen und in Achtung zu bringen. Auf dieser weiten und gefahrvollen Fahrt besuchte er die Saridwichsinselu, wo er beim Einlaufen in den Hafen von Honolulu durch ein kühnes Seemannsstück die Aufmerksamkeit der dort liegenden englischen und fran zösischen Schiffe auf sich zog. Wegen des heftigen Gegenwindes versagten ibm nämlich die Losisen den Dienst und vertrösteten ihn auf den nächsten Mor- gen. Persano dagegen zog einen Augenblick d-eSe«, karten zu Ruthe und segelte bann obne Lookfen durch die gefährlichen Felsenriffe in den Hufen. Die eng lischen und französischen Seeoffiziere hatten den Unter gang des Eltduno für unverm idlich geballen und bereils Boote ln See gelassen, um wenigstens die Mannschaft zu retten. Sie sprachen laut ihre Be wunderung und Anerkennung aus, alS Persano glück lich im Hafen vor Anker war. Nach der Rückkehr von dieser großen Fahrt sah