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Po Hakk, wo sie sich beftstigten, wahrend die hcrbcicrlenLen Franzosen sich sammelten und mit den Sardiniern vereinigicn. Der Kaiser von Oesterreich verkündete seinen Völkern den ausaebrocheuen Krieg am 2S. durch ein Ma nifest, dessen Eindruck schon andern Tags be deutend gedämpft wurde durch cme Reihe von Finanzmaßregeln, durch die angeordnrt wurde, daß von den Zinsen der österreichischen Staatepapiere Einkommensteuer abgezogen und ein Auleben von 200 Millionen Gulden bei der Nalionalbank ge macht ward, die dafür FünsgulLeunoirn ausgeben und die erst seit Neujahr wiecer anfgcnommene baare Einlösung ihrrr Noten einftcllen darf. Ein Gemcindcgesetz, das weuige Tage vorher erlassen worden >var, trug durch sein bi- auf die Spitze getriebenes Bcvvrinundnnzssyslem auch nicht Lazu bei, die Ocsicrreichischen Staatsangehörigen freudrg zu bewegen. — Der Großherzog von Toseana und der Herzog von Modena verließen mit ihren Familien ihre Hauptstädte und begaben sich nach Oesterreich, weil weder ihre Truppen, noch ihre Unterihai.en das Büutniß mir Le» Oester reichern aufrecht erhalten wollten. — Schweizerische Tr eppen besetzten die italienische Grenze, wie über- harept die S-chwelz so vorsichtig in Bewahrung ihrer Rentrakiiät war, daß sie letbst schweizerische Eisenbahnwagen, die zufällig auf benachbarten fran zösischen Bahnen waren, und die dort zum Transport franzesi'cher Truppen benutzt werden sollten, zurück- foiderre-und erhielt. — Das englische Mini sterium hätte ein Gesetz zu Verbesserung der Par- liameiuswahlen vorgklegt, das aber von der Mehr heit Lee Unterhaus«- verworfen wurde, weshalb gegen Ende des Monats letzteres aufgelöst und Neuwahlen angeordnet wurden. — In Sachsen ward die Aufzeichnung aller Pferde für das Militär, und falls Lurch freien Ankauf der Bedarf der Kriegsbereitschaft nicht gedeckt werden sollte, die zwangsweise Aushebung der Pferde gegen Zahlmig de- Taxwerthes ang ordnet. Es ward jedoch die Ausführung dieser Maaßrcgcl nicht nölhig. — Dir preußische Regierung beantragte am 23. beim Bundestage die Kiiegsbereiischaft der Bundes kontingente. Sämmtlichc deutsche Staaten rüsteten, und in Hessen-Kassel, das längst schon die Auf merksamkeit des deutschen Desammivateilaudes auf sich zieht, ward den Soldaten und Offizieren be fohlen, die- Backer.bärie abzuschneiden. — Di« Nachricht vom Abschluß eines Bündnisses zwischen Rußland und Frankreich erregte, trotzdem daß dieser Nachricht von verschiedene» Seiten widersprochen wurde, überall ernste Besorgnisse. — Daß unter solchen Verhältnisse» die Leipziger Oster- Messe nickt gut ausfallen konnte, war kegrekfsich. Cs ist behauptet worden, daß seil 18l3 keine so schlechte Messe, selbst 1848 nicht, in Leipzig abge* haltm worden sei.—- Mlll. Der Prinz Georg von Sachse« vermählte sich an, I I. in Lissabon mit der portu giesischen Prinzessin Marie Anna. Bei Gelegen heit des feierliche» Einzuges dcS Neuvermählte» Paares inDresdeii,ai:r 28., ward Otto Hcubnett, Mitglied der provisorischen Regierung während de» Mackampfes 1840, begnadigt und ans dem Zucht haus« von Waldheim entlassen. Später folgten t» kurzen Zwischenräumen noch - Entlassungen von Maivernrtheitten auS dein Zuchthaus«, in welchem sich jetzt noch 10"Maivernriheilt>' befinden, von denen mehre Familienväter find. — Um die durch dit Kriegsbereitschaft ter sächsischen Truppen verantißten Kotten zu decken, ward auf den 25. ein außerordentlicher Landtag in Dresden einberufen, der in Htägiger Siyung die ürböbunz einiger Steuern und ein Anteben von 4'-, Millionen Tbaler bewilligte. Die bei dieser Ver anlassung in beiden sächsischen Kammern gehaltenen Reden zeugten von PauiotsimuS, aber nicht von großer potllt« scher Einsicht. — Ein Anlchen von 40 Millionen Thaler, das Preußen im Inlande adschloß, fänd sch elle Ab nahme. Am 8. starb Alexander v. vumbcldt, gleich ausgezeichnet durch umfassendstes Wissen, w e durch Ehren- dasligkeil und Lieder.Swürttgkeit des Charakters. Er war vnbesltiiie» der größte Naiuifoischcr s-iner Zett. — Der bisherige Ltterreichische Minister des Uuswärkigen, Glas Buol-Schauenitein, erhielt am 18. seinen Ab» schied, wie man bedaup et, um Rußland zu versöhnen. Sein Nachfolger, Graf Rechberg, bi-bcr vorsipcnder Au bcskagsgesandtcr, sieht in dem Rufe, ein Gegner Preußens zu sein. Der Erzherzog Johann, 1818 4S deutscher Reichsverweser, starb am II. in Steiermark. Ebenso starb am eO. in Agram der Ban ron Kroatien, Jelachich, d-r in denselben Jahren eine sehr versan den b urkheilte wichtige Rolle bei der österreichischen Kamarilla spielte. — Aus sächsischen und bai-rischen Eisenbahnen ward ein 35,808 Mann sta-keS österretchizches armeekorpS aus Bödmen nach Tirol lransrorlirt, von wo cS tn Eilmärichen aus den Kriegsschauplatz marschirte. — Nach dem Napoleon die Kaiserin fü, die Dauer seiner Abwe senheit zur Regentin ernannt, verließ er am 10. Parts Und schiffle sich in Marseille nach Genua ein, wo er am 12. ankam und sich so-ort zue Armee begab. — Der Kaiser Franz Josef von Oesterreich vetließ eist am eS. Wien und traf am folgenden Tage in Verona ein, wo selbst er 3 Wochen sich aushtetk, während bet der Armee wichtige Dinge geschahen. Nachdem die Franzosen sich mir den Sarden vereinigt batten, hielt Gvulai schvw am >0. geraten, seine Truppen über dir Sefia zurück« zuzichen. Einzelgefechte unter beiderseitigen Vorroikrn abgerech"ct, hatte dtS dahin noch kein Zufammennvß mtt dem Feinde sta rgefunken. Am 20. zuerst fand bet M o ntebel >o «in hefttgeS größeres Gefecht zwischen den Oesterreichern uno den Aranko-Sarden stall, herbelgesübrt durch eme österreichische Rekognvsciruirg. Beide Thcile kämpften mit großer Tapferkeit, blS endlich die Oesterrei cher znrückgebrängt wurdenz In derselben Zeit verließ der sardintsche General Garibaldi mir seine» tanurlS Milk» stärkt» Alpenjäger» sein, bisherig«