Volltext Seite (XML)
Papiere brizugeben. — Beim König!. Steuer amte geschieht die Zollabfertigung von Post gütern am 25. und 26. Dezember 11—12 vor mittags. — (Im Telegraphen- und Frrnsprrchdienst tritt keine Arnderung rin. Der Dienst ruht also nur von 10—11 Uhr nachts, wobei aber zu be- merken ist, daß auch in den übrigen Nachtstunden Fernsprechdienst nur sür Unsallmrldungrn, z. B. für Nachrichten über Erkrankungen, Schadenfeuer, Hochwasser usw. gehalten werden soll. Für An meldungen dcS Nachts dient dir untere Klingel an der dem Bahnhofe zunächst gelegenen PosthauStür.) Bischofswerda. Wer bis jetzt versäumt hat, Klebe- oder Fanggürtel an Kernobstbäumen anzubringrn, warte damit nicht länger, denn der Frostspanner beginnt im Dezember seine vernichtende Tätigkeit. Ueber die richtige Anbringung der Fang gürtel ist rin Modell bet Herrn Buchhändler Bruno Grafe hier einzusehen. Auch das Kalken der Obst bäume gegen die schädliche Einwirkung der starken Kälte und den Einfluß der wärmenden Sonne im Frühjahr ist noch vielsach nachzuholrn. Auch gegen Hasensraß schütze man junge Bäume. «l. Bischofswerda. Der Obst- und Garten bau-Zweigverein für Bischosswerda und Umgegend hält Donnerstag 6 Uhr im Vereinslokal seine erste Wintrrversammlung ab, zu der Herr vr. Brugger- Bautzen als Vortragender gewonnen worden ist. Bischofswerda. Ueber eine prächtige Himmelserschetnung, die kürzlich abends In verschiedenen Gegenden (unter anderem auch in Bischofswerda) beobachtet wurde, wird folgende Schilderung gegeben: Abends nach ^9 Uhr war eine prächtige HimmelSerscheinung an dem völlig klaren, sternenhellen Nordosthimmel zu beobachten. Unterhalb des Sternbildes deS „kleinen Bär" erschien eine immer Heller werdende, in blauem L-cht erstrahlende Feuerkugel, einen langen, schnurgeraden, raketenartigen Schweif hinter sich lassend. Sie verschwand, nachdem sie genau im Norden ausgetaucht war, zwischen dem Sternbild der „Zwillinge" und der Milchstraße im Osten. Diesen langen Weg legte das Meteor in etwa iüns bis acht Sekunden, allo verhältnismäßig langsam, zurück, so daß man es in seinem Verlauf bequem mit den Augen verfolgen konnte. Lange noch, übe: z:hn Minuten später, sah man die feurige Linie, parallel mit dem Horizont, welche die HimmelSerscheinung zurückgelassm hatte, all mählich breiter werdend und verblassend; am längsten hielt sie sich zwischen den beiden Stern bildern „großer und kleiner Bär". Die Leucht kugel übertraf bei ihrem höchsten Glanz die hellsten Sterne am jetzigen Abendhtmmel, den Jupiter, gewiß um das fünf- bis zehnfache. Z— Neuer Fernsprrchanschluß: An das Fernsprechnetz in Bischofswerda (S.) ist neu angeschlossen: Nr. 83 Quernrr, Ernst, Rittergut Putzkau. — Zum 9. Dezember. Unter den dreizehn Päpsten, die den Namen Jnnocenz führten, er öffnet der heilige Jnnocenz als erster die Reihe. Er lebte im 5 Jahrhundert und erwarb sich um die Ausbreitung deS Christentums nicht nur in Italien, sondern auch in Gallien, Spanten, jr selbst in Afrika, bedeutende Verdienste. — Unter seinen Nachfolgern zeichnete sich Jnnocenz IV. durch große Gelehrsamkeit aus. Man verlieh ihm den Ehrennamen „katsr ot or^annm vsritas". Im Jahre 1243 zum Papst gewählt, hatte er mit Kaiser Friedrich II. ernste, langwierige Kämpfe zu führen, die aus der Geschichte bekannt sind. Als gründlicher Kenner des kanonischen Rechts und vielseitiger Gelehrter schätztet, ihn selbst seine Feinde. Sein Hauptwerk über die 5 Bücher der Dekrrtalen Gregors IX. ist in seiner Art eine Metsterarbelt. Am 7. Dezember 1254, also heute vor 650 Jahren, starb Jnnocenz IV. in Neapel. *— Die 11 Hauptgewinne der Sächsischen Pferdezucht-Lotterie, bestehend in ost preußischen, starkknochigen Zucht- und Gebrauchs pferden entfielen in der Reihenfolge auf dir nach* folgenden Losnummern: 1) Nr. 15381 3 Pferde (in eine Kollektion In Limbach), 2) Nr. 24378 2 Pferde (in eine Kollektion in Kuhschnappel), 3) Nr. 63 524 2 Pferde, 4) Nr. 3132 1 Pferd, 5) Nr. 31081 1 Pferd, 6) Nr. 73694 I Pferd, 7) Nr. 5327 1 Pferd, 8) Nr. 21475 1 Pferd, 9) Nr. 43628 1 Pferd, 10) Nr. 49 359 1 Pferd, 11) Nr. 49738 1 Pferd. Die Ziehungsliste er scheint Donnerstag abend. Die Grwtnn-AuSgabe erfolgt von Freitag den -.Dezember ab von früh 9V, bis 12 und nachmittags von 3'/, bis 6 Uhr ausschließlich Sonn- und Feiertags in Dresden, Bankstraße 11, im Laden. Auswärtige Gewinner f wollen die Lose nur an die Herren Eduard ' Grucke L Co., Spediteure, Dresden, Walpurgis- I stra?»- 1, rtnfenden, welche die Gewinngegenstände der Reihenfolge der Eingänge jener Lose ohne Berechnung der Verpackung unfrankiert über senden w.'rden. Die bis zum 30. Dezember 1904 nicht abgehobenen Gewinne verfallen nach 8 5 der BrrlofungSbrstlmmungrn. -I. Großdrebnitz, 4. Dezember. In der heutigen Kirchenvorstands - EcgänzungSwahl, an welcher sich 24 Stimmberechtigte beteiligten, wurden sämtliche auSfchrtdende Mitglieder, nämlich Herr OrtSrtchter und Standesbeamter August Röllig und Herr WirtschaftSbesitzer Gottlieb Troße von hier, sowie Herr Gutsbesitzer E. Berge au» Klein drebnitz, wtrdrrgrwählt und nahmen die Wahl an. Ersterer gehört dem hiesigen Kirchrnvorstandr un unterbrochen seit 30, letzterer seit 24 Jahren an. -ä- Großharthau. Bet der am 2. Advent nach Schluß deS BormtttagSgotteSdiensteS in hiesiger Kirche stattgefundenen Kirchenvorstandswahl wurden die 4 auSschetdendra Mitglieder die Herren Kaufmann W. Lehmann, Kantor Leonhardt, Standesbeamter August Richter und Gutsbesitzer Ernst Richter wtedergewählt. — In der letzten Sitzung deS hiesigen Ktrchenvorstand» wurde Herr Gemeindevorstand Gäbler als Kirchkassterer ein stimmig gewählt. -r. Schmiedefeld. Dir angeordnete Vieh zählung ergab sür den hiesigen Oct, daß sich in demselben 79 Viehbesitzer im Sinne der Zählung befinden. Die Gesamtzahl der Pferde betrug am Tage der Zählung 57, die deS Rindviehes 347, die der Schweine 201, Ziegen gab eS 71 im Orte, Schafe waren nicht vorhanden. Den Höchstbestand unter den Gütern wies ein Gut mit 7 Pferden, 36 Rindern und 35 Schweinen auf. I- Schandau, 6. Dezbr. Im angrenzenden Ostrau, dessen Villenviertel gleich hinter dem Schandauer Bad im Kirnttzschtal beginnt und sich hinauf zum Dorfe erstreckt, hat man seit kurzem mit der Bautätigkeit nahe der Ostrauer Scheibe und dem dort oben neu geschaffenen Höhenpark über SendtgS Villen und Pensionen fast voll ständig aufgehört. Daselbst sind im Laufe eines Jahres zunächst Wege und Stege, Ueberbrückungen und Ruheplätze, sowie Straßenanlagrn geschaffen, an welchen wiederum eine Anzahl schmucker, kleiner Familtenvillen erbaut, ebenso noch einige ihrer Vollendung entgegengrhen. Dieser neue OrtSteil, direkt über Schandau gelegen, führt den Namen „Neu-Schandau—Ostrau" und verdankt feine Ent stehung und Wetterführung dem genialen, stets rührigen Herrn Rudolf Sendig, dem bekanntlich auch Schandau in seinen Einrichtungen und in seiner Ausdehnung viel verdankt. Um nun diese hochgelegene Villenkolonie von der Sohle des Elb- LaleS bequem und schnell erreichen zu können, hat man direkt bei SendigS Königsvilla und „Quist- sana" rc. an der Bergkette ein 72 m hohes eiserne« Auszugsgerüst mit elektrischem Fahrstuhl errichtet, dessen Spitze rin schmuckes Türmchen ziert und von welchem Gerüste aus eine eiserne Brücke direkt in den Höhenwaldpark zu den Ostrauer Fluren führt. Selbstredend kommt diese höchst geschmackvolle und praktische elektrische Anlage erst nächstes Frühjahr in Tätigkeit und Anwendung und wird bis dahin, unter der Leitung des Herrn Sendig, noch viel in Neu-Schandau—Ostrau geschaffen werden. Neugersdorf. Die Baukosten de» hier er richteten Bismarck-Turme» belaufen sich auf über 19 700 Mark. Da der verstorbene Kommerzien rat Hoffmann für die Errichtung deS Turmes nur 12000 Mk. gestiftet hatte, hat die Familie deS Verstorbenen 7700 Mk. hinzugezahlt. Zittau. Die gewerbliche Ortskrankenkasse hat die Einführung der Famtltrnunterstützung beschlossen, obwohl die KrankhettSverhältotsse so ungünstig sind, daß die Kaffe in diesem Jahre voraussichtlich mit einem Defizit von 6—7000 Mark abschließen wird und bereits den Reserve fonds in Anspruch nehmen mußte. Zittau. Die Einwohnerzahl Zittaus be trug am 1. Dezember 34 731 gegen 33 760 am 1. Dezember 1903 — Die neue elektrische Straßenbeleuchtung ist in Betrieb gefetzt worden. Daneben bestehen 1126 SaSlaternea und 104 Petroleumlampen. Zittau, 6. Dezbr. I« Kampfe gegen d HerrroS gefallen ist der Retter Albin Hä** au» de« benachbarten Olbersdorf, der SkFe, 23jährige Sohn de» PlatzpolterS Häber. —Da» Fest der Diamantenen Hochzeit könnt« der hier wohnende 88jährige frühere Trel^mrtstrr Klemt und feine 79jährige Ehefrau Segel«». Der Stadtrat fandte dem Jubelpaare «tu Mckwunfch- schreiben mit eine« Vargefchenk. Dresden, S. Dezember. Der Verband sächsischer Industrieller hielt am «»»tag vormittag sriue Generalverfmnmlmg in Dresden ab. Dabei betont« der erst« Vorsitzende, Herr Franz Hoffmann, der verband »erd« fernerhin bei den Landtagswahlen industriefreundlich« Kandt- heraus, wenn ein linksliberalcs Dresdner Blatt, das ehedem sich kaum genug tun konnte in der Bekämpfung einer Erhöhung der Zivilliste, heute von einem „Attentat auf die Kgl. Theater" spricht? Das Blatt behauptet, daß „König Friedrich August bekanntlich das Gegenteil eines Theaterfreundes" sei, daß das aber nicht aus schlaggebend sein dürfe — er soll für die Theater der Dresdner ja nur den vierten Teil der gesamten Zivilliste als Zuschuß hergebcn! — und schließt dann: „Es ist zum guten Teil die Mißgunst (der „Provinzler"), die aus dem Deputationsberichte spricht. . . Nun, wir sind zwar glücklich fast so weit, daß jeder Kuh- bauer ein Bähnle bis vor seine Tür besitzt. Wir können aber unmöglich noch ein Hoftheatcr neben jeden Misthaufen setzen." — So heute zu lesen in der linksnationalliberalen „Dresdner Zeitung"! Wir freuen uns darüber, daß man bei den Finanz - Deputation« - Verhandlungen auf eine Einschränkung von Hoffestlichkeiten nicht zurückgekommen ist. Die Zeiten jener wahn sinnigen Verschwendung, wie sie einst ein August der Starke getrieben, sind längst vorüber. Am sächsischen Königshofe herrscht vornehme Ein fachheit — die Dresdner klagen sogar, es gehe zu einfach her — und wenn von Zeit zu Zeit Hofbällc und Empfänge stattfinden, so dienen diese der Repräsentation. Unser König hat wahrhaftig seinerseits herzlich wenig Ver gnügen dabei, aber solche allerdings recht kost spielige Repräsentationspflicht gehört nun einmal zum Herrschertum, wie der Sonntagsrock zum Sonntage. Und dann bringen doch solche Fest lichkeiten direkt und indirekt auch einen guten Groschen Geld unter das Volk. Kaufleute und Handwerker, bis zur schlichten Näherin und Spitzenklöpplerin, haben daran Anteil. Ziehen wir das Fazit aus den bisherigen Verhandlungen, so wird die Königliche Zivilliste also in bisheriger Höhe von 3 550 000 Mark weitergezahlt und ihr Gleichgewicht durch Er sparnisse gesichert werden. Die Apanage der Prinzessin Mathilde ist, da sie einen selb ständigen Hofstaat nach des Vaters Heimgang sich einrichtet, hausgesetzgemäß auf 37 000 Mk. erhöht, während die kronprinzliche Apanage von 300 000 Mark in Wegfall kommt. Prinz Johann Georg als Nutznießer der Sekundo- Genitur hat keine Apanage zu beanspruchen, während Prinz Max auf eine solche endgültig bei seinem Eintritt in den katholischen Priester stand verzichtet hat. Die Ersparnisse der Apa nagen kommen dem Reservefonds der Staats kasse, die rückhaltlosen Aufschlüsse über Vermögen und Einkünfte des Königshauses aber der Liebe und Anhänglichkeit des Sachsen Volkes an sein angestammtes Herrscher haus zugute. (Vogtl. Anzeiger.) Sachsen. Se. Majestät der König hat den Amts richter bei dem Amtsgerichte Leipzig, vr. Paul Felix Menzel, sür die Zeit vom 15. Dezember 1904 ab zum Landrichter bei dem Landgerichte Bautzen ernannt. Dresden, 6. Dezember. Den sächsischen Arbeitern, die jüngst von Berlin aus Se. Maj. den König begrüßt hatten, ist folgendes Antworttrlrgramm zugegangen: „Der durch RegierungSrat Kunze übermittelte Ausdruck von Dankbarkeit und Treue der 58 zur Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt ent sandten Arbeiter hat mich herzlich ersrrut. Das Wohlergehen der sächsischen Arbeiter kann meiner Fürsorge allezeit gewiß sein. Friedrich August". 8 Bischofswerda, 7. Dez. (Postdtrnst an den Sonn- und Festtagen während des WrihnachtSverkehrS in Bischofswerda.) Am 18. Dezember (Sonntag) sind die Schalter von 8—9 vormittags, 12—1 mittags und 5—6 nachmittags geöffnet. Der Bestelldienst geschieht wie an gewöhnlichen Sonntagen; die Landbrtef- trägerpost nach Rammenau verkehrt nicht. — Am 25. Dezember findet Dienst wie Sonntag» statt mit den Ausnahmen, daß die bi» etwa 4 Uhr nachmittag» etngrgangrnrn Pakete, soweit sie nicht zur Abholung beritt zu halten sind, au-getragen werden, hingegen der gesamte Landbrstelldtrnst und auch die Landbririträgersahrtrn nach Rammenau ouSsallen. — Am 26. Dezember ist Dienst wir Sonntag«; außerdem verkehrt die Landbriesträger post nach Rammenau wie Wochentag». — Dir Versendung mehrerer Pakete mit nur einer Pakrt- adreff« ist sür die Zeit vom 10.—25. Dezember im tnnern deutschen Verkehr nicht gestatte», und auch sür den Auslandsverkehr «st »s zu rmpsrhlen, während dieser Zeit jedem Paket besonder« Begleit L-r sächsisch« «rzä-ler. Gei* ».