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Liste Anlage zu Ar. 133 des sächsischen Lrzähters. Bischofswerda, den 1«. November 1904 i sodaß wir auch an dies» Stelle den Besuch aufs Angelegentltchste empfehlen können. — Wie daS „Dresdner Journal" schreibt, soll zur Frier von Richard Wagners 100. Geburtstag (22. Mai 1913) rin von den jeweiligen Lande-» und ProvtnztalauSschüssen unter« zrtchneter Aufruf in allen deutschen Landen ver breitet werden. Dem gewaltigen Reformator unseres künstlerischen Leben- soll rin Denkmal er richtet werden, aber kein- aus Stein und Erz, sondern eins nach seinem Sinne. — Eine allge meine Nationalsammlung soll eröffnet werden, um bis zum 100. Geburtstage R. WagnrrS den Grundstock der Stiftung (der jetzt über 100,000 Mk. beträgt) auf mindestens 1. Mill. Mk. zu erhöhen und damit dem Meister und dem deutschen Volke ein dauerndes und würdiges Denkmal zu schaffen. — Hebt Eure Lose aus! ES kommt nicht selten vor, daß Lottrrtrsplrlrr dadurch Verluste erleiden, daß sie ihre Lose vernichten, in der Meinung, sie hätten nichts gewonnen. Trotz des täglichen Nachsehens in Schnelllisten übersehen einzelne Spieler ihre Losnummer. Da nun auch in der letzten Ziehungsliste noch Druckfehler mög lich sind, so ist rS für jeden Spieler ratsam, die leicht übersichtliche Gereralliste noch abzuwarten, die in den nächsten Tagen erscheint und bet den Kollekteuren auSliegen wird. — Die für die X. Pserdezucht-Lottrrie in Ostpreußen angrkauften Zucht- und Gebrauchs pferde, welche am 30. Oktober aus Anlaß der Rennen Vorgefühl t wurden, haben allseitig den größten Anklang beim Publikum gefunden. Die Pferde sind täglich bet gutem Wetter von 12—2 Uhr im Freien zu besichtigen. Wie uns von zu ständiger Stelle mttgetetlt wird, sind die Lose dieser Lotterie vollständig ausverkauft. — Vom Evangelischen Bunde. Bet der Zentralkasse des Evangelischen Bundes gingen im Monat Srptember für die evangelische Bewegung in Oesterreich 15 082 Mk. ein, darunter 2659 Mark aus Sachsen. — Der Zrntralvorstand des Bundes hat einen Preis von 1200 Mk. aus gesetzt für die beste Darstellung über: „Die lömisch.katholtsche Tagespresse Deutschlands seit dem Jahre 1870." -i. Großdrebnitz, 16. November. Nachdem die vom hohen ev.-luth. LandeSkonsistortum für das erledigte hiesige Pfarramt vorgeschlagenrn Herren Geistlichen am 22., 23. und 24. Sonntag nach Trinitatis ihre Gastpredigten gehalten haben, ist vom Kirchenvorstande einmütig Herr Hilfs geistlicher Seidel aus Börntchen bet Wald kirchen zum Pfarrer von Großdrebnitz gewählt worden. -r. Schmiedefeld. Am 1. Adventsonotage nach Beendigung des BormittagSgotteSdiensteS finden in der Sakristei hiesiger Kirche die Kirchen vorstands - ErgänzungSwahlrn statt. ES scheiden auS dem Kirchenvorstande aus die Herren Berger, Haufe und Ziegrnbalg, welche aber sofort wieder wählbar sind. An dieser Wahl können nur die jenigen teilnehmen, welche vorher ihren Namen in die Wählerliste eingetragen haben. Diese liegt bet dem Herrn Gemeindrvorstand aus. — DI« diesjährige Wochenkommunion findet Freitag, den 2. Dezember, statt. * Burkau, IS. November. Sestern abend gegen 8 Uhr ist auf der Ritterguts flur des Herrn Schiedlich, allhirr, eine Strohfeime nieder gebrannt. TS liegt zweifellos Brandstiftung vor. Bautzen, 17. Novbr. (Eisernes Hoch- zritsjubtläum eines alten Soldaten.) In Reichenbach feierte der AlterSrentner Herr Knauthe mit seiner Ehefrau das Fest der eisernen Hochzeit. Der Jubelbräutigam ist 91 Jahre, die Jubelbraut 89 Jahre alt. Herr Knauthe ist einer der ältesten sächsischen Soldaten, er diente in den Jahren 1833—39 bei« Bautzner Regiment. (Bautzn. Nachr.) Bautzen, 13. November. Sestern und heute wurde in Bautzen der neunte Bezirkstag de» deutschen Techniker-Berbandes abgehalten. Der Sonnabend abend war dem gemütliche» Bei sammensein der hiesigen und der bereits anwesenden auswärtigen BerbandSmttglieder im „Ratskeller ' gewidmet. Heute früh wurden zunächst die veiter von außerhalb hier etntrrffenden Kollegen am Bahnhofe begrüßt, worauf man sich im „Bürger garten" versammelte, um von da aus, in zwei Sruppea geteilt, die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein zu nehmen. Nachmittag» 2 Uhr begann daraus km Saale de» „Bkrgergarten" in Anwesenheit von etwa 90 hiesigen und auswärtigen Sachsen. rotensormtag! Am Ruheplatz der Toten, da pflegt es still zu sein. Heute und morgen ist rin fortwährende« Sehen und Kommen zwischen den langen Träberreihrn. Kränze, Blumenkreuze und wieder und immer wieder Blumen werden herzugeiragen. Man schmückt die letzten Ruhe stätten geliebter Menschen, und man denkt an ver gangene Zetten, man trauert, man weint — 'S ist Totensonntag! Und ob's ein großes oder rin kleines Grab ist, ob dir Dame dort im wallenden, schwarzen Schleier oder die schlichte ArbrttrrSfrau im gewöhnlichen Kopftuche sich über den Hügel beugt, der Schmerz ist oft ganz derselbe, wenn auch jedes seine besonderen Hoffnungen und Wünsche begraben sieht. Man kann noch so ver ständig davon reden, daß der Tod eben ein un abwendbares Naturgesetz ist, in das wir uns alle wohl oder übel fügen müssen, aber wenn dann der Tod in unser eigenes HauS kommt, so über mannt'« uns doch, und es ist, als ob wir solches Abschtevnehmen garnicht fassen und ertragen könnten. Mrnschentrost, so freundlich und auf richtig er gemeint sein mag, kann im Grunde ge nommen nicht allzuviel auSrtchtrn. Wir brauchen mehr, wir müssen einen GotteStrost haben, und dir christliche Frömmigkeit hat solchen Trost: Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerzen wird mehr sein, denn daS Erste ist vergangen. Am Toten sonntage soll's uns wieder einmal zum Bewußtsein kommen, daß mit dieser sichtbaren, an Kummer und Enttäuschungen so reichen Welt noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Dir lebendige Menschenseele kann niemals ganz verloren gehen, denn nach Gottes Bild geschaffen, trägt sie etwas Göttliches in sich, und alles Göttliche ist unver gänglich. Darum, wenn der Blick auch wehmuts voll über unzählige Gräber und Grüfte schweift, — der Christ steht da mehr als bloße Ver gänglichkeit, und er hört es durch den Ort drS Todes wie neues Leben rauschen: Wie sie so sonst ruhn, alle die Seligen, von ihrer Arbeit, die sie in Gott getan, und ihre Werke folgen Ihnen nach in des ewigen Friedens Hütten! Wer sich gläubig in solche Glauben«- und Hoffnungs. gedanken versenkt, dem wird der Totensonntag nicht rin qualvolles Ausreißen alter und neuer Wunden sein, sondern ein rechter Trostessonntag — trotz aller Trauer! Dabei mag es uns eine heilsame Mahnung sein, daß auch wir dereinst von der Welt Abschied nehmen müssen. Möchten wir so leben, wir wir angesichts des Todes wünschen werden, gelebt zu haben! Q Bischofswerda, 17. Nov. Am Sonntag, den 13. d. M., feierte der K. S. Milttär- veretn Bischofswerda in den Sälen des Hotel« „König Albert" sein 44 jähr. SttstungS- fest in ganz besonders solenner Weise. Bon den geladenen Ehrengästen Warrn erschienen RatS- mitglteder und Stadtverordnete, an der Spitze Herr Bürgermeister vr. Lange, und Herr Stadtver ordneten - Vorsteher und Reichstagsabgeordneter Gräfe, die Herren Ehrenmitglieder, die Herren Offi ziere des Beurlaubten-Standes, Vertreter der Kaisers, und Königs. Behörden, die Herren Geist lichen rc. mit ihren Damen, brzw. Söhnen und Töchtern. Dieselben wurden, ebenso wie die äußerst zahlreich sich eingefundenen Kameraden mit ihren Angehörigen vom Vorsteher Herrn Paul Schachert mit herzlichen Worten willkommen geheißen, wobei derselbe zu seinem großen Be dauern bemerkte, daß leider durch schwere Krankheit die beiden Ehrenmitglieder Herr Kommerzienrat Ritt meister a. D. Großmann-Herrmann und Herr Sani« tätSrat vr. mecl. Fürstenau verhindert seien, an der heutigen Feier trilzunrhmrn, und wünscht« Herr Vorsteher Schachert den genannten beiden Herren recht baldige Wtedergenesung. Im Ver lauf« seiner weiteren Ansprache gedachte der Herr Vorsitzende mit herzlichen Worten Sr. Majestät de« dahingeschirdrnen Königs Georg, der treu bi» zu seinem letzten Atemzuge an seinem Land« und seinem Volke gehangen und forderte dann die Festversammlung auf, in hoffnung-freudigem Hin- blick auf unfern neuen König Se. Maj. Friedrich August, in guten und bösen Tagen treu zu unserem geliebten König zu stehen. DaS Hoch auf Er. Majestät und da» gesamte Königshaus beschloß die Ansprache, woraus die SachsenhyMnr stehend gesungen wurde. Die hieraus solgenden Gesänge de» Militärgesangverrin» paßten vor- den Rahmen diese» patriotischen Feste» > und legten bestes Zeugnis ab, über die Leistungs fähigkeit und den Fleiß seiner Mitglieder und seines unermüdlichen Dirigenten, Herrn Lehrer Mäder. Den Glanzpunkt der Darbietungen bildeten jedoch unstreitig die in vorzüglichster Weise zum Vortrag gebrachten vier Sopran-Soli der Frau Oberpostaiststent Förster, welche die Zu hörer zu begeisterten BrtfallSbezeugnngen ver anlaßte. Ebenso fanden ein Duett „Hrrbstltrd" von Mendelssohn, gesungen von Frau Ober« postasststent Förster und Herrn Lehrer Strunz und ein Tenor-Solo „Den schönen Frauen" von A. Platzbecker, vorgetragrn von Herrn Lehrer Strunz, großen Beifall. Im Verlaufe des Abend- ergriff Herr Bürgermeister vr. Lange das Wort, beglückwünschte den Verein zu seinem heutigen Stiftungsfest und gab dem Wohlwollen feiten der Behörden dem Verein gegenüber Ausdruck. Den Schluß des II. Teile« bildeten 2 humoristische militärische Szenen „Beim Appell" und „Der Stolz der Batterie", welche die Lachmuskeln der Festtetlnehmer in Bewegung setzten und in welchen sich wieder Herr Kamerad Heinze in seinem un verwüstlichen Humor zeigte. DaS Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft wurde unter ehrenden Worten des Vorstandes den Kameraden Herren August Fröde, Hermann Haase, Hermann Hantzsch- Tröbigau, Ernst Grafe und Ernst Scharf über reicht. Ein flotter Ball beschloß die wohlgr« lungene Frier. L Bischofswerda, 17. November. Einen schönen Beweis seines Könnens und Strebens legte am vergangenen Sonntag der hies. Turn verein in seinem in allen Teilen wohlgelungrnrn 56. Stiftungsfest ab. Punkt V-8 Uhr erklangen in dem durch Fahnen und Jahnbüste geschmückten Saale des Hotels „zur goldnen Sonne" die flotten Weisen eines das Konzert eröffnenden Marsches. Das von der hiesigen Stadlkapelle unter persönlicher Leitung des Herrn Stadt musikdirektors H. A. Gierth auSgeführte Konzert, war ein durchaus gelungenes und exaktes, sodaß wir auch an dieser Stelle der Stadtkaprlle das wohlverdiente Lob nicht vorenthalten wollen. Von den geladenen Ehrengästen waren die Herren Stadtrat a. D. Scheumann, Obrrpfarrer vr. Wetzel, Postdir. Wächter, sowie mehrere Stadtverordnete erschienen. DaS Konzert wurde durch turnerische Ausführungen unterbrochen und kamen zunächst von 12 Turnern unter Leitung des Turnwarts Hentschel wahre Glanzleistungen am Barren zu Paaren zur Auf- sührung, dem sich ein Keulenschwingen von acht Turnern, geleitet vom BezirkSturnwart Bingen- Heimer, das mit großer Gewandtheit ausgeführt wurde und ein hübsches Bild bot, anschloß. Ein von 5 Damen recht präzis und mit Anmut aus geführtes Keulenschwingen, sowie rin von 10 Turnern und Turnerinnen sehr hübsch auSge- führter Stabreigen, geleitet vom Gauturnwart Fischer, bildeten den Schluß der turnerischen Vor führungen. Vor Beginn des Balles ergriff Ehren mitglied Bors. Menzel das Wort zu einer kurzen Ansprache, begrüßte die erschienenen Ehrengäste, gab seiner Freude Ausdruck, daß der hiesige Turn verein wohl mit Recht voll und ganz auf der Höhe der Zett stehe und forderte die Mitglieder aus, ferner zum Verein zu halten und demselben ihre Kräfte zu widmen. Mit einem „Gut Heil!" auf dir deutsche Turnerschaft schloß der Vorsitzende seine Rede. Der hierauf folgende Ball vereinte die Teilnehmer bis in die frühen Morgenstunden. Gut Heil! Bischofswerda, 18. November. Sonntag, Montag und Dienstag, den 20., 21. und 22. November, hält der hiesige Geflügelzüchtervrretn in den Sälen des Hotels „König Albert" seine 9. Ausstellung ab. Dieselbe wird Interessenten ganz Besonderes bieten, indem dieselben nicht nur Gelegenheit haben, eine große Zahl tnteressantrr Schaustücke vorzufindrn, sondern auch schöne und wertvolle Exemplare zu erwerben, da mit der Aus stellung gleichzeitig großer Geflügelmarkt verbunden ist. Urber 550 Nummern sind mit diversen Rasse arten ausgestellt. Als Preisrichter fungieren für Hühner und grüßens Giflügel Herr August Kienitz«Görlitz, und für Tauben Herr Karl Weickert-Oppach. Außer einer Anzahl Privat- Ehrenprrife stehen ferner zur Verfügung ein Ehren preis au» Staatsmitteln, «in, silberne und eine bronzene PrriSmünze, sowie drei PrriSurkunden de» Landesverbandes. Die Ausstellung ist ge öffnet von früh 9 bi» abend» 7 Uhr. Die Ver losung findet am Dienstag, den 22. November, nachmittag« 6 Uhr statt. Die Ausstellung dürfte wohl kaum «in Besucher unbefriedigt verlassen,