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EL«»«r«I V«r8«mi«I«»K der Ortskrankenkasse Goldbach «nd Umgegend Sonntag, den 27. November, 4 Uhr nachmittags, In «II statt WM- Schluß der Präsenzliste V,,5 Uhr. "WM Tagesordnung: 1) Wahl der 3 Rcchnungsrevisvren. 2) Wahl dreier Vorstandsmitglieder. 3) Festsetzung des Prozentsatzes deS KasseniührerS und der Kassenboten. 4) dlerzteangelegenheiten. 5) Kassengeschäftliches. Großharthau, den 10. November 1904. Der KasseUVorstU«-. E. Teich, Vorsitzender. Den Spritzenmannschaften von Kleinhähnchen, Jiedlitz, Uhyst a. T., Großhähnchen, Lehndorf, Prischwitz, Crostwitz, sowie der Feuerwehr Kloster Marienstern, welche bei dem am 8. dieses Monats abends hier ausgebrochenen Brande mit ihren Spritzen so schnell zur Hilfe eilten und wirksam eingriffen, sei auch hierdurch der herzlichste Dank ausgesprochen. , Pannewitz a. T., den 16. November 1904. Der GemeindevorstanS. Zum Totenfeste. 1. Thessalonicher 4, 13—18. T ne- Totenfest stellt uns an die Gräber unserer Heimgegangenen — auch au unser eigen Grab: „Es ist gesetzt dein Menschen einmal zu sterben, danacb das Gericht!" Man sagt und sieht es, daß in den dunkelsten Näckuen die Sterne am hellsten funkeln. Müßten wir uns nicht glücklich schätzen, wenn auch in den dunkelsten Stunden des Löbens, am Sarge und an Gräbern, uns die Sterne des Trostes und der Hoffnung am hellsten leuchteten? Wer klug ist, sieht sich jedenfalls bei Zeiten um nach Trost wider den Tod. Womit trösten sich die Menschen, wenn sie sterben müssen? Viele, so muß man leiver sagen, haben gar keinen Trost. Paulus spricht in dem oorangcstelltcn Schriftwort von solchen, die keine Hoffnung haben. Das ist der dunkelste Puntr in der Nacht des Heidentums, das rieftte Weh ihres Lebens und Sterbens, daß sie keine Hoffnung haben und darum auch keinen Trost. Gottlos, trostlos, hoffnungslos: so ist das Heiden tum der alten und der neuen Zeiten. Welche Trostlosigkeit spricht aus den Grabinschriften der alten Griechen und Römer und leider! auch mancher heurigen inmitten der Christenheit! Ruch der Atheist von heute, dem mit dem Glauben an Gott zugleich die Hoffnung aus eine Auferstehung und auf ein zukünftiges Leben abhanden ge kommen ist, auch der Freidenker, dem der ge sanue christliche Glaube als ein überwundener Standounkl erscheint, - auch der Genußmensch, der sich jeden Gedanken an die Ewigkeit aus dem Sinn fthlägt, — sie gehören zu denen, die keine Hoffnung haben, weil sie keine haben wollen und aus das Jenseits verzichten. Nun, zum Glauben kann niemand gezwungen werden, und wer er klärt: ich habe keine unsterbliche Seele, ich degra diere mich zum Tier und verzichte auf eine andere Welt, mag dies immerhin tun: er tut's auf feine Geiahr. - Womit trösten sich die Menschen, wenn sie sterben müssen? Viele haben gar keinen Trost, andere wieder haben nur schlechten Trost. „Ich kann ruhig sterben", meinte jemand auf seinem Krankenlager, „denn ich habe nichts Böses getan, ich habe immer meine Pflicht getan", und ein anderer fügte hinzu: „ich habe für Weib und Kind gesorgt, warum sollte ich nicht ruhig sterben können?" Wer so denkt, wer nut der Erledigung seiner irdischen Geschäfte meint, seine Ewigkeit in L rdmmg gebracht zu haben, möge aus folgen dem Gleichnis lernen: Ein Mensch lag auf seinem Sterbebette, und die große Frage fiel ihm auf's Herz: Wohin kommst du, wenn du von dannen gehst? Angstvoll, unruhig wälzte er sich auf seinem Lager hin und her. Plötzlich sah er zehn furchtbare Gestalten um sein Lager stehen, ehern, kalt, unerbittlich. Und sie erhoben ihre Stimme» wider ihn, eine nach der andern, und klagten ihn an. „Unglücklicher", sagte die erste, „wie vielen Göttern hast Du in der Welt gedient?" Die zweite: „Wie oft hast Du den Namen Deines Gones mißbraucht?" Und die dritte: „Wie oft hast Tu für Dich und andere des Feiertags Frieden entweiht?" Die vierte: „Wie oft bist Tu trotzig und ungehorsam gewesen gegen die, denen Du Gehorsam schuldest?" Und die fünfte: „Wie oft hast Du Deinen Bruder gekränkt mit lieblosem Wort und Werk und die Barmherzig keit vergessen?" So redeten sie alle zehn und riefen mit lauter Stimme ihr Wehe über ihn. Und der Sterbende ries verzweifelnd: „Wollt ihr schrecklichen Ankläger denn ewig hier zetern? Könnt ihr nicht weichen, daß ich in Frieden sterbe?" Sie aber antworteten: „Nur unter einer Bedingung können wir weichen, nämlich, daß einer an unsere Stelle tritt, dem Du bedingungslos mit Leib und Seele und für alle Eivigkeit an gehörst. Willst Du das?" Der Kranke grübelte. Endlich rief er: „Ja! lieber Einem als Zehn zur Verantwortung bereit sein!" Kaum hatte er ausgeredet, da verschwanden die finsteren An kläger und an ihrer Stelle erhob sich eine lichte Gestalt, erhaben und mild, ein Bild der Barm herzigkeit. Und der Elende heftete sein Auge auf die freundliche Erscheinung. Es kam ihm wieder in Erinnerung, was seine fromme Mutter ihm einst erzählt von dem, der die Sünder selig machen kann. Und siehe, er erkannte die Gestalt. Unwillkürlich streckte er seine Arme aus und mit letzter Kraft rief er: „Ja, Dir will ich angehören in alle Ewigkeit. Erbarme Dich mein, — nimm auf meinen Geist." Da brach sein Herz. Er war dahingegangen in Frieden. Womit tröstet der gläubige Christ sich, wenn er sterben muß? Mit seinem gekreuzigten und auserstandenen Heiland. Dies ist der beste Trost: denn in dem Tode Jesu findet er Ruhe für seine Seele und in der Auferstehung des Herrn eine ewige Hoffnung. Was hinter ihm liegt, ist Vergebung: was vor ihm liegt, ist Auferstehung und Leben, verbürgt durch den, der spricht: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben". Darum kein Klagegeheul, wie bei den Heiden, sondern Gottes Wort und Ostergesang, — so hört man cs an den Gräbern der Christen, und von ihrer Hoffnung zeugt so manches Kreuz, so manche Inschrift auf dem Gottesacker. Wir haben ein festes prophetisches Wort, und die Trauernden, die Leidtragenden zumal tun wohl daß sie darauf achten als auf ein Licht, das da scheinet an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in unserem Herzen! Älag auch die Liebe weinen. Es kommt ein Tag des Herrn: Es muß ein Morgenstern Nach dunkler Nacht erscheinen! -ob-. Sachsen. Dresden, 14 November. Se. Majestät der König erteilte am Sonntag nach der Kirche einige Audienzen, wobei empfangen wurden: Eine Deputation der Direktoren der sächs. Seminare, eine Deputation der Stadt Schandau und das Präsidium des König!. Sächs. MilttärvereinSbundeS. DaS Prä sidium stattete Sr. Majestät dem König Deich zeitig den Dank für Urbernahm« de» Pro tektorats über den MIlttärvrretnSbund ab. Am Montag vormittag hörte Sr. Majestät der König Borträge und nahm Meldungen ent gegen. Hierauf besuchte Se. Majestät der König mit den Prinzen söhnen die internationale Katzen-AuSstellung. Dresden. Da» Präsidium de» Königl. Sächsischen MilttärvereinSbundeS wurde am vergangenen Sonntag anläßlich der Thron besteigung Sr. Majestät de» König» Friedrich August im Königl. Residrnzschlosse von dem Monarchen empfangen. Di« Audienz dauerte etwa eine halbe Stunde. Der BundeSprästdent Herr Justizrat vr. Win di sch hielt eine An sprache an Se. Majestät den König, in welcher zunächst des HinscheldenS de» Königs Georg ge dacht wurde und ferner herzliche Glück- und Segenswünsche für die Regierung des König» Friedrich August, sowie die Huldigung und das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue zu König und Batrrland zum Ausdruck gebracht wurden. Außer dem dankte der BundeSprästdent Sr. Majestät für die Uebernahme des Allerhöchsten Protektorat» über den Königl. Sächsischen Mtlitärveretnsbund. Sr. Majestät der König dankte für d!e zum Ausdruck gebrachten treuen Gesinnungen in herz licher Weise. Ec wolle stets In guter Kamerad schaft den ehemaligen Soldaten ein wohlgewogener Regent sein. Nach Beendigung der Ansprachen erkundigte sich der König beim Bundespräsidenten eingehend nach verschiedenen Bundesangelegenheiteu und ließ sich sodann sämtliche 17 Herren de» Präsidiums vorstellen, um sich mit ihnen einige Zeit aufS leutseligste zu unterhalten. Besonders zeichnete der Monarch die Herren aus, welche Invaliden sind. Dresden, 17. Novbr. Unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Königs und in Gegenwart Sr. König!. Hoheit deS Prinzen Johann Georg hat heute eine Sitzung des Gesamtministeriusrs stattgefunden. Se. Majestät der König hat vom 1. Septbr. dsS. Jhs. an Se. Exzellenz den Oberhosmarschall Grafen Vitzthum v. Eckstädt auf sein Ansuchen von der Stellung eines OberholmarschaUL unter Uebertragung des Ehrenamtes eines Oberst marschalls enthoben, sowie Sr. Exzellenz dem Wirk!. Geh. Rat HauSmarschall v. Carlowktz- Hartitzsch die aus Gesundheitsrücksichten nach gesuchte Entlassung aus dem Königl. Hofdienste unter Verleihung von Rang und Titel eines Ober- schloßhauptmanns bewilligt. Se. Majestät der König hat ferner vom 1. Dezember an den Oberhosjägermeistrr Frhrn. von dem Bursche - Streithorst unter Belassung in der Stellung als Oberhosjägermrister und unter Ver leihung deS Prädikats „Exzellenz" bis aus weiteres mit der Leitung des Oberhosmarschallamts und mit der Oberleitung deS HauSmarschall- amtS beauftragt, den Zerrmontenmrtster Grafen v. Rex zum HauSmarschall ernannt und bis auf weiteres mit der Leitung des Hausmarschall- amtS beauftragt, sowie den Kammerherrn Grafen Wtldtng v. Königsbrück unter Belassung in seiner Stellung al» diensttuender Kammrrherr bet Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde zum Zeremontenmetster ernannt. Mit Genehmigung Sr. Majestät deS Königs ist von dem Ministerium des Innern dem Soldat Runge der 8. Komp, des 4. Jnf.-Reg. Nr. 103 die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Be fugnis zum Tragen am weißen Bande verliehen worden. Dresden, 16, Novbr. Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Bautzen, Johannes Felix Fabian, für die Zett vom 15. Dezember 1904 ab an da» Amtsgericht Dresden versetzt werde. Dresden, 17. November. Gestern vormittag fand im Sterbehaufe die Trauerfeier für den Hofmarschall a. D. Wirkst Geh. Rat v. Gutschmidt statt. Se. Maj. der König und Sr. König!. Hoheit Prinz Johann Georg wohnten ihr persönlich bei. Ihre Majestät die Königin-Witwe war durch den Oberhofmeistrr v. Malorti« vertreten, Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde durch Kammerherru Zerr- montrnmristrr Grasen Wild tag ZMhMMM