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-V I»7 Der sächsische «rzähier Sette ». erhielt da» russische Hauptquartier in Mulden von Chinesen die Nachricht, die Leiche Kuroki» sei in dem Hafenplatz Jukau etngetroffen. Der Tod diese» tapferen und erfolgreichen Generals würde allerdings einen empfindlichen Schlag für Japan bedeuten und mindesten» einer verlorenen Schlacht gleich kommen. In der Mandschurei dauern die Scharmützel zwischen den beiden feindlichen Armeen auf der ganzen Front fort. Bor Port Arthur können die Japaner neue Erfolge verzeichnen. Die Laufgräben und Verschanzungen der Fort» Erlungschtan und Sungschusan wurden genommen. Den Russen blieb nur der Besitz der Brustwehren. Die japanischen Kanonen begannen später zu feuern und richteten großen Schaden an. Die Einnahme dieser Fort» wird in kurzer Zeit er wartet. Wenn sie genommen sind, scheint die Einnahme Port Arthur» in nicht langer Zeit gesichert. Petersburg, 26. November. Die Russische Trlegraphenagrntur meldet au» Mulden von heute: Wie verlautet, sind einige der Port Arthur blockierenden japanischen Schiffe nach Sasebo ab gegangen, um dort repariert zu werden. Ver stärkungen, die fortwährend au» Japan etntreffen, Werden nach Port Arthur befördert. Die Japaner haben Huangensan besetzt, um ihre Verproviantierung zu sichern. Tokio, 27. November. (Reuter-Meldung.) Gestern abend war ein allgemeiner Angriff auf Port Arthur im Gange. Die Generale Nakamuro und Saito führten Abteilungen besonder» im Fechten geübter Truppen zum Angriff gegen die russischen Forts. Es entspann sich ein blutiges Gefecht Mann gegen Mann. Da» Ergebnis deS Angriffes ist noch unbekannt. Tokto, 27. November, 6 r/z Uhr abends. Das kaiserliche Haupiquartirr macht soeben folgendes bekannt: Nachdem die vorbereitenden Arbeiten für den Angriff auf Sungschuschan und die östlich da von liegenden Forts nahezu beendet sind, ist feit gestern nachmittag ein allgemeiner Sturmangriff ausgesührt worden. Infolge des hartnäckigen WitelstandeS drs Feindes ist unser Ziel jedoch noch nicht erreicht. Der Kampf dauert noch fort. Petersburg, 27. November. Die Russische Telegraphen - Agentur meldet auS Mukden von heute: Gestern wurde der fünfte Angriff einer japanischen Brigade auf Tsinchentschen zurückge schlagen; der Artillrriekampf dauert fort. Die Abteilung Rennenkampfs verlor an diesem Tage 9 Tote und 57 Verwundete. Die Umgehung unseres linken Flügels ist mißlungen. Das Aus bleiben von Stegen lähmt die Energie der Japaner. Gefangene, welchen scherzweise die Rückkehr zu den Ihrigen vorgefchlagen wurde, antworteten, bei den Russen sei rS besser. Sachsen. Dresden, 25. November. Se. Majestät König Friedrich August wird den fremden Höfen feine Thronbesteigung demnächst, soweit noch nicht geschehen, notifizieren lassen. Hierzu begibt sich der General der Infanterie z. D. von Trrttfchke, früher Kommandierender General drs 2. Königl. sächsischen (XIX.) Armeekorps, an den schwedisch-norwegischen Hof, General v. Altreck an die thüringischen Fürstrnhöse, General v. Broizem zum König von Italien nach Rom. Dresden, 28. November. Se. Majestät der K.önig fuhr gestern nachmittag in Begleitung der drei Prtnzen-Söhne im Wagen nach Klotzsche, ging von dort durch die Heide nach Langrbrück, wo Se. Majestät und die Prinzen den Kaffee einnahmen und dann mit dem fahrplanmäßigen Zuge 4 Uhr 13 Minuten nach Dresden zurück kehrten. Dresden, 27. November. Se. Majestät der König wohnte heute vormittag dem Gottesdienste in der Katholischen Hosktrche bet uod untrrrahm später allein einen Spaziergang. Um 6 Uhr fand bet Sr. Maj. dem König im Taschenbergpalat» Familientafel statt. Bischofswerda. Mit dem 1. Advent sonntage wurde das neue Kirchenjahr und zu gleich der WethnachtSkreis der christlichen Feste er öffnet. Aber nicht nur in den Kirchen wird von jetzt ab sonntäglich aus die Nähe de» heiligen Christ htngewirsrn, auch in den Geschäften und in den Familien, namentlich in denen, wo Kinder sind, dreht sich jetzt mehr und mehr alle» um das bevorstehende WethnachtSfest. Und welche Zeit wäre geeigneter, diese» Verlangen nach dem Licht« au» der Höhr und dem strahlenden Christbau« zu nähren, al» diese trüben, düsteren November- Wochen! Da merkt man e» so recht, wie Licht Leben ist, wie olle» Lebende zum Lichte drängt. sehnt man sich au» volle« Herzen nach dem WM der Sonnenwende, von dem ab da» Licht wieder Herr und Meister der Finsternis werden soll. Da fühlt man r» nach, wir kein schönerer Termin für dir Anberaumung des Weih. nachtSsestes gefunden werden konnte, al» gerade der Tag der Wintersonnenwende. Die AdventSzrit, die in der Kirche den WeihnachtSkreiS eröffnet, hat in der Geschäftswelt die Eröffnung der Weth- nachtSauSstellungrn gebracht. Alle Schaufenster sind angrsüllt mit Herrlichkeiten, dir sich al» Weihnachtsgaben eignen. Alle werden sie be trachtet, die verlangrndsten Blicke aber richten sich auf die SpielwarenauSstrlluogen; denn auf sie sind dir Bl'cke unserer Kinder gerichtet, denen die Weihnachtszeit und daS WeihnachtSfrst ja in erster Reihe angehürt. Möchte nur das Wetter da» Srinigr zur Erweckung der richtigen Stimmung beitragen. Trockene» Frostwetter ist unserer Geschäftswelt für die Weihnachtskampagne der liebste Bundesgenosse. 0r. ^V. Bischofswerda, 28. November. Bei der gestrigen KtrchenvorstandSrrgänzungSwahl wurden die Herren Stadtverordnetenvorstrher Heinrich Gräfe mit 59 Stimmen, Herr Hoflieferant Paul Lange mit 59 Stimmen, Herr Stadtrat Mich mit 60 Stimmen von neuem zu Mitgliedern des Kirchenvorstands erwählt. In BelmSdorf erhielt die Majorität der Stimmen Herr Guts bisitzer Paißler, in GeißmannSdorf Herr Guts besitzer Prruiche. 2r. Bischofswerda. Ueber das „Pflege kind" der Ephorie Radeberg, die evangelische Ge meinde in Krammcl Obersedlitz bei Aussig in Böhmen, für deren Kletnkinderschule auch die KindrrgotteS- dirnstgemetnde hier im Verein mit den diesjährigen Konfirmandinnen eine Gustav Adolf-Gabe gesammelt und in Höhe von 12 Mk. an den Kassierer de» Dresdner HauptverrtnS, Herrn Bankbtrektor vr. Anton eingesendet hat, wird von dem Vorstand deS Dresdner HauptvereinS der Evang. Gustav Adolf-Stiftung Folgendes berichtet: Die evange lische Gemeinde Krammel-Obersedlitz, direkt an der Elbe, der Stadt Aussig gegenüber, gelegen, ver dankt ihren Ursprung der evangelischen Bewegung im Böhmerland. 1899 gab es dort nur 5 evangelische Familien, fitzt zählt die Gemeinde nahezu 700 Glieder. Am 31. Oktober 1899 wurde der Grundstein zur „Christuskirche" gelegt, am 28. Oktober 1900 wurde sie geweiht. 1903 wurde Krammel-Obersedlitz, bisher Predigtstatton von Aussig, selbständige Pfarrgemetnde. Ein Sachse, Pfarrer Satlow, ist ihr Seelsorger. 1899 gab es dort unter den Evangelischen 6 schulpflichtige Kinder, jetzt 122. Aber möglichst frühe soll die Kleinen evangelische Lust umwehen, möglichst frühe soll man ihnen von unsrrm teuren evangelischen Glauben sagen. In den vielen kinderreichen Fabrikarbeiterfamilien hegte man den Wunsch nach einer evangelischen Kleinktuderschule. Seit Februar 1902 sammelte des Pfarrers Schwester die Kinder an den Nachmittagen, das Zimmer war bald zu klein, die Kinder mußten in zwei Abteilungen vereinigt werden. Im Sommer spielten die Kinder auf einem von einem Gemeinde glied zur Verfügung gestellten Platz, auf dem zum Schutz gegen Sonne und Wetter eine Halle erbaut wurde. Jetzt ist die Klrinktnderschule in ein großes Zimmer verlegt und wird von Fräulein LampadiuS geleitet. Sie besteht den Eltern zur Freude, den Kindern zum Heil. Gott segne alle Kinder im Sachsenland, die ihr zum Weiter bestehen helfen! Bischofswerda, 28. November. Diebstahl von Christ bäum en ist wieder an der Tages ordnung. Durch die Wachsamkeit unserer Herren Forstbramten kamen in voriger Woche nicht weniger als drei Waldfrevlrr zur Anzeige und wurden des Diebstahl» von Chrtstbäumen au» der städtischen Waldung überführt. Dieselben sehen einer exempla rischen Bestrafung entgegen, bekanntlich wird Wald frevel bez. Diebstahl sehr streng geahndet. X. Bischofswerda, 27. Novbr. Am ver gangenen Donnerstag nachmittag trug im Gen'schen Strinbruch in Weickersdorf der 45jährige WirtschastSbesttzer Ernst Fritsche, Vater von 4 Kindern, durch vorzeitige» LoSgehen eine» Sprrngfchusse», schwere Verletzungen an den Augen davon, sodaß derselbe auf ärztliche Anordnung nach dem Stadtkrankenhause zu Bautzen über führt werden mußte. Da» Augenlicht ist bet Fritsche sehr gefährdet. Der ebenfalls dabei be schäftigt gewesene WirtschastSbesttzer Ernst Wehner kam mit dem Schreck davon. Bischofswerda, 28.Nov. In eine glitzernde Winterlandschaft sind feit DonnrrStag Stadt und Land gekleidet und ist damit auch allent halben «ine rechte weihnachtliche Stimmung ein gekehrt. Unsere Geschäftswelt begrüßt den Witte- ' rungSumschlag nicht minder al- unsere Jugend, welche sich nun den ersehnten Wintervergnügungra hingeben kann. Am gestrigen Sonntag entfaltete sich ein recht lebhafter Verkehr in unserer Stadt. — Die Witterung im Dezember dürfte sich nach Otto Falb» Prognose im großen und ganzen ziemlich milde und trübe gestalten. Während die ersten Tage uu» Schneefälle bringen sollen, hätten wir in den letzten Tagen de» Monat- Frost zu erwarten. Den 7. sowohl, wie den 22. Dezember bezeichnet Falb je als einen kritischen Termin zweiter Ordnung. Dem hundertjährigen Kalender zufolge beginnt der Dezember mit Frost wetter. Am 10. Dezember sollen Schneefälle ein treten, dann soll e» kalt werden, vom 19. Dezember ab regnerisch gegen Ende aber wieder frostig sein. — ZrttungSlesrn und Inserieren zur Weihnachtszeit ist einerseits rin Bedürfnis sür» Publikum und andererseits eine Notwendigkeit für jeden vorwärt» strebenden Geschäftsmann. Die Vorbereitungen aufs Christfest sind im Gange, die von den Kaufleuten bestellten WeihnachtSsachen treffen demnächst ein, und nun gilt r», der Kund schaft und allen Bewohnern unserer Gegend auch mtt- zutrilen, wa» und zu welchem Preise in den ein heimischen Geschäften zu haben ist, damit daS Geld für dir Weihnachtsgeschenke nicht wieder in die großstädtischen Warenhäuser und Versandt geschäfte wandert. Unsere Zeitung ist hierfür der beste Vermittler zwilchen Kaufmann und Publikum, wird sie doch gerade zur Winter- und Weihnachts zeit umsomehr gelesen und ausbewahrt, als man ihren Inseratenteil für die künftigen Einkäufe stets zur Hand haben will. — Daheim dein Glück! Der Sommer ist vorüber und der schönste Teil deS Herbstes ist vorbei. Trübe und unfreundlich erscheinen uns die Tage. Alles würde in Schwermut versinken, hätten wir nicht als Ersatz jetzt die schönen langen Abende, die sür so viele, wenn leider auch nicht sür alle, so unendlich viel Gemütlichkeit mit sich bringen, die uns unser Heim so ganz besonders liebenswert machen. ES ist die» gerade die Zett, in welcher die Hausfrau wieder zu ihrem vollen Rechte kommt. Wir meinen die Hausfrau, wie sie wohl dem einsamen Junggesellen als Ideal vor schwebt, und wie sie, Gott sei Dank, gerade bet uns Deutschen noch so häufig zu finden ist. Nicht die Mode- und Weltdame, dir von Genuß zu Genuß eilt, die kaum Zeit für ihren Mann und ihre Kinder findet; nein, die echte deutsche Haus frau meinen wir, die Hausfrau, die ihren Stolz darein setzt, ihrem Mann in jeder Beziehung eine Gehilfin, ein guter Kamerad fürs Leben zu fein. Wie schön ist es doch, wenn der Mann abends nach einem arbeit- und sorgenreichen Tage freudig in rin behagliches Heim zurückkehren kann, wenn ihn dir Gattin liebend umfängt, wenn sie nicht nur in ihrem Hauswesen, in den kleinen Nöten deS Haushalte» aufgeht, sondern auch Interesse zeigt für rin geistige» Zusammenleben, wenn der Mann mit ihr alle» besprechen kann, wa» sein Innerstes bewegt, wenn Vertrauen gegen Ver trauen gesetzt wird. Dann holen sich beide im trauten Zwiegespräch Mut und Kraft für den Kampf de» Leben». Leid und Freude gemeinsam durchlebt, schließt immer fester daS Band, da» beide umschlingt. Wem in feiner Kind heit da» Glück brfchirden war, rin solche» Eltern paar zu besitzen, dem wird dies unvergeßlich bleiben, und er wird darnach streben, sich, wenn die Zeit gekommen, möglichst rin gleiches Glück zu suchen — Die RrichSpostvrrwaltung richtet auch in diesem Jahre an da» Publikum das Ersuchen, mit den WeihnachtSverfrndungen bald zu be ginnen, damit sich die Paketmaffen nicht in den letzten Tagen vor dem Feste zu sehr zusammen drängen. Die Pakete sind dauerhaft zu verpacken, die Aufschrift muß deutlich, vollständig und haltbar hrrgestellt sein und sämtliche Angaben der Begleit adresse enthalten, damit im Falle des Verlustes der Postpaketadresse da» Paket doch de« Empfänger auSgrhändtgt werden kann; kann sie nicht in deutlicher Weife aus da» Paket selbst gesetzt werden, so empfiehlt sich di« Verwendung eine» Blatte» weißen Papier», da» der ganzen Fläche nach fest aufgeklebt werden muß. Bet Sendungen in Leinwandverpockung, die Fruchtigkeit, Fett, Blut re. absetzen, darf die Aufschrift nicht auf die Umhüllung geklebt werden. Am zweckmäßigsten sind gedruckt« Aufschriften auf weißem Papier. Formular« zu Postpaketadrrssen dürfen für Paket aufschriften nicht verwendet werden. Der Name des Bestimmungsort» muß groß und krästtg grdruckt oder geschrieben sein. Auf Paketen nach größeren Orten ist die Wohnung de» Empfängers, auf Paketen nach Berlin auch der Buchstabe de» Postbrztrk» 6., 80. re. anzugrbea. Zur Beschleunigung de» Betrieb» trügt r» wesentlich