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Der Major von Rocque- mit mehren feiner Offi ziere war schon gefallen, da wich da- VI. Bataillon, dann da- IV. JägerkorpS; die dänischen Jäger griffen mir dem Bajonett an, und von beiden Flanken rück ten neue feindliche Massen an; die Uebermacht war zu groß, die Stellung unhallbar und kein Wi derstand mehr möqlich. In Gemeinschaft mit einigen Mannschaften des VI. Bataillons und des IV. Jäger korps zog sich da« VIII. Bataillon fechtend zurück. Nur die 12pfünd. Batterie und die 6pfünd. Batterie Feld mann nahmen westlich vom Hüllenlager Aufstellung, und da- heftige Kugel- und Karlätschenfeuer dieser beiden Batterien vermochte noch einmal für kurze Zeit da- feindliche Andrängen auszuhalten; aber auch sie mußten bald dem VIII. Bataillon folgen. Der Rückzug der II. Brigade war gefährlich, fast unmöglich, denn ihre geringen Ueberbleibsel wa ren geschlagen und fast ohne Zusammenhang. Mit vier Brigaden folgte der Feind in raschester Weise den Weichenden, und in ihrer Seite wie in ihrem Rücken konnte er vordrängen, nachdem e« ihm ge lungen, auch die I. Brigade im Norden der Festung zu schlagen und zu zersprengen. Daß dieser Rück zug nicht verlustreicher wurde, ist nur dem mehrstün digen tapfera Widerstande, welcher den Feind ermü det hatte, und zwei Geschützen der zu Deckung de« Rück,uge« aufgebolenen reitenden Batterie zuzujchrei» ben.— Während da« VIII. Bataillon nämlich mit einigen Thezlen de« IV. Jägerkoips und VI. Batail lon- — die einzige noch zusammenhaltende größere Abtheilrmg der II. Brigade — wieder Stellung ge nommen, um den Feind in seinem raschen Vordrin gen aufzuhalten, aber auch hier schon die Hoffnung auf Rettung schwand, weil nicht allein in der Fronte, sondern auch in der linken Seite dänische Kolonne« sich «ntrvickelten, fuhren plötzlich 2 Geschütze der reitenden Batterie auf, die, alsbald verstärkt durch die beiden Granatgeschütze der irpfünd. Batterie Nr. 2, mit ihrem wohlgezielten Feuer den Feind am weitern Dorrücken hinderten. Die bald nachher ebenfall- wieder in- Feuer gerückten übrigen Ge schütze der 12pfünd. Batterie Nr. 2 stimmten herz haft in dir wirksame Kanonade ein, und erst al« sich der Rest de» II. Brigade nebst den beiden Fußbatterien in Sicherheit befanden, brachen auch dir reitenden Geschütze auf. Während jene« Kampfe« nordwestlich der Fe stung bei der Redoute Nr. 3 hielt das VII.Bataillon unter Major Springborn die nördlichen Vorpo sten besetzt, namentlich dir Redouten Nr. 1 und 2 und dir übrigen hier befindlichen Werke. Lange Zeit »ar r- unthätiger Zuschauer de- so heftig entbrann ten Kampfe«, in welchen e« seiner Stellung halber auch nicht Eingreifen konnte. Als jedoch das VI. Batl. den früher erwähnten glücklichen Angriff gegen die dänische Avantgarde ausführte, glaubte Major Spring, b -n nicht länger unthälig bleiben zu dürfen und schickte seine 4. Kompagnie zur Unterstützung der rechten Flanke jenes Bataillon«. Diese Kompagnie eröffnete ein Gefecht mit dem 3. dänischen Jäger- batackon, mußte sich aber bald, als das VI. Ba taillon geworfen war, aus die Redoute Nr. 2 zu- rückziehen. Die dänischen Jäger und ein dänische« Lmienbataillon folgten ihr schnell; und da Major Springhorn sich jeder Verbindung mit der geschlage nen II. Brigade beraubt sah, gleichzeitig auch ein halbes dänisches Bataillen gegen die Redouten ver rückte, so glaubte ec mit Recht seine Stellung räu men und den Rückzug antreten zu müssen, welchen er auch glücklich bewerkstelligte, indem er sich mit der inzwischen hcrangezogenen schl.-h. Avantgardenbrigade vereinigte. Nur der Leutnant Gültzow von der 1. Kompagnie dcs VII. Bataillon- hatte sich mit einer kleinen Adtheilung in die Redoute Nr. 2 geworfen und vertheidigte dieselbe lange Zeit mit großer Ta pferkeit gegen zwei Bataillone Dänen, bis er nach wiederholt zurückgcschlagenen Sturmangriffen der Ueber macht sich ergeben mußte. Nachdem das VII. Bataillon seincnRückzug an getreten, wandten sich zwei dänische Bataillone gegen das X. schl.-h. Bat-, drängten die Vorposten des selben zurück und nahmen die von ihrer Besatzung schon »erlassenen Werke, deren eins, die Bleckhaus- batlerie, von ihrem Kommandanten, dem Piemier- leurnant Christiansen, zuvor in die Lust gesprengt worden war. DaS X. Bataillon mußte, weil es ohne alle Verbindung mit der übrigen Armee war, nach kur,em Gefechte den Rückzug antreten, welchen e« auch bewerkstelligt», ohne vom Feinde verfolgt zu «erden. — Somit war di« ganze Stellung drr SchleSwig-Holsteiner im Westen der Festung in den Händen der Dänen, welche nach mehrstündigem hei ßem Kampfe die II. Brigade vollständig geschlagen hatten. — Es war wenige Minuten »ach t Uhr Mor gen«, in dem Augenblicke, in welchem die Ablösung der Vorposten geschah, alS die dänische Brigade Rye mit ihren fünf Bataillonen gegen die Stellung der I. schl.-h. Brigade auf dem äußersten linken Flügel anrückte; auch sie, wie die Avantgarde, im raschen Schritte, aber ohne einen Schuß zu thun, damit ihr Angriff womöglich zum Ueberfall werde. Da- 1.