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dänische Bataillon« in der rechten Flanke «ine gleiche Umgehung auszuführen sich bemühten, da mußte das V. Bataillon, ungeachtet die 4. Kompagnie durch einen kühnen Bajonettangriff noch einmal für we nige Augenblicke das Treffen zum Stehen gebracht, den Rückzug auf die Redoute Nr. 3 antreten. Hier stand daS theilweise schon inS Gefecht gezogene IV. schl.>h. Jägerkorps zu seiner Aufnahme bereit. Etwas nach 1 Uhr hatte der Adjutant deS V. Bataillons dem IV. Jägerkcrps die Meldung vom Anrücken deS Feindes in'S Hüttenlager gebracht. Wenige Minu ten genügten, das Korps zu sammeln und in die Redoure Nr. 4 zu führen. Ihm folgten zwei Ge schütze ter 6pfünd. Batterie Nr. 2 unter Unteroffi zier Fischer, der gerade noch zu rechter Zeit mit seinen Pferden angejagt kam, um die beiden Geschütze seines Zuges zu bespannen und dem I V. JäqerkorpS, dem er zugetheilt war, nachzueilen. Nachdem die Lunten angezündet waren, erkundigte fick Unteroffi zier Fischer nach dem Kommandeur des I V. Jäqerkrrps, Major Schmidr, um weitere Befehle für seine zwei Geschütze zu erhalten; derselbe war jedoch schon vorau-geritten. Dann bat er mehre Hauptleute um einige Mannschaften zur Bedeckung, da solche in der Dunkelheit und dem Durcheinander durchaus noth- wendig war, erhielt jedoch zur Antwort, daß man keine Leute abgeben könne. Fischer mußte sich also ohne Bedeckung in'S Gefecht wagen. Während deS heißesten Treffens, fortwährenden Zurückgehens der Linie und Vorwättsstürmens deS Feindes blieb er ohne alle Bedeckung, nahm die verschiedensten Auf stellungen, hielt dieselben rasch feuernd bis zum letz» trn Augenblicke und verlor kein Geschütz. Nicht un wesentlich trug er durch sein umsichtige« und tapferes Benehmen dazu tei, daß die geschlagenen Bataillone nicht heftiger auf ihrem Rückzüge gedrängt wurden. (Er wurde später zum Leutnant befördert und war unstreitig dec tüchtigste der aus der Armee selbst her- vorgegangenen Artillerieoffiziere) — Kaum bei der Redoute angelangt, war daS IV. JZgerkorps alsbald in Lirailleure aufgelöst und in der Feuerlinie, denn es galt die in der link-n Flanke der Redoute Nr. 4 durch einen Thalgrund vordringenden dänischen Ba taillone aufzuhalten. Dies gelang für kurze Zeit, weil Fischers beide Geschütze nahe der Redoute auf fahren und einige Schüsse über die Jäger hinweg gegen die Redoute Nr. 4, welche schon vom Feinde genommen war, entsenden konnte. Dann aber mußten sie der Uebermacht weichen und sich über die Redoute Nr. 3 auf das Hütkenlager zurückziehen. Schon ging daS IV. Jägerkotp«, untermischt mit Leuten deS V. Bataillons, schaarenweise zurück; «s hatte tapfern Widerstand geleistet, bi« e« vor der Uebermacht den Kampfplatz räumte. Nur die Re doute Nr. 3 war noch besitzt. In sie hatte sich Major Schmidt mit 4v bi« 50 seiner Leute vom IV. Jägerkvrps geworfen, sie bis auf's Aeußerste zu halten; — schon ritt der Kommandeur des V. Ba taillon« durch das Hütrenlager, da protzten endlich auch die beiden Geschütze zum Rückzüge auf. Fischer wollte mit seinem Zuge eine Aufstellung möglichst weit nördlich zur Aufnahme der zurückgehenden In« fanterie nehme«. Er hatte die Geschützführer bcreics bazu angewiesen, als ein Dorderreiler von den Ku geln der rasch vordringendcn Dänen getödtet ward; ein Kanonier wurde an dessen Stelle aufgesetzt, und sie erreichten glücklich das Hütlenlager, fast schon die letzten, welche durch dasselbe hindurchzogen; da stürzte plötzlich beim Uebersetzen über einen Graben da« zweite Geschütz und riß Vorder- und Mittelpferde über ein» ander nieder, von welchen ein« tvdllich getroffen war. Obgleich die Fahrer und Kanoniere mit Kaltblütig keit ihre Schuldigkeit tkaten, da« Geschütz wieder aufzurichten, schien es dennoch verloren, weil nur noch wenige Jäger und Infanteristen sich in dem theilweise schon vom Feinde besetzten Lager hielten. Hier war eS Leutnant Binzer vom I V. Jägerkorps, welcher da« Geschütz rettete. Schnell hatte er einige Leute um sich gesammelt, warf sich heldenmüthig dem Feinde entgegen und hielt denselben kurze Zeit auf. Wenige Minuten reichten hin, da« gelöbrcte Bvrdersattelpferd auszuspannen, da« Geschütz wieder aufzurichten, und — daS Haudpferd am Zügel — erreichte Fischer im „Marsch-Marsch" die vom er sten Geschütz schon eingenommene Stellung. Hier wurde wieder abgeproht und während längerer Zeit theils in das Hüttenlager, theils auf die seitwärts vordrängenden feindlichen Kolonnen gefeuert. Aber die beiden Geschütze standen ganz allein; keine In- fanterie war in der Nähe und gewähcte ihnen De- ckung; diese kämpfie zurückweichend noch immer mit dem rasch ihr folgenden Feinde. Deshalb mußte auch Unteroffizier Fischer endlich aufbrechen und erreicht« mit beiden Geschützen jeine weiter rückwärts liegend« Höhe, auf welcher sich die Truppen der II. Brigade sammelten. Es mochte halb 3 Uhr Morgen- sein; die Dänen rückten schon mit 2 Bataillonen gegen jene Höhen vor, als Major Lhalbitzer mit dem VI. schl.-h. Bataillon von der Redoute Pr. 2, hinrer welcher er nach feiner kurz vorher «folgten Ablösung Stel lung genommen, zur Unterstützung der geschlagenen