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«irr» erstreckt sich den Schaho entlang, von der Ebene bis zu den Höhen von Taschang. Die Japaner stürmten nach vorheriger Beschießung am 16. Okt. um 11 Uhr nachts das Dorf Sintschengzu am nördlichen Ufer des Schaho und befestigten dort eine hochgelegene Pagode, von der aus die Artillerie ein vorzügliches Schußfeld hat. Die Wieder eroberung der Pagode gelang den Russen bis zum 17. Oktbr. nicht. Vom 18. Oktbr. wird be richtet, daß die Japaner am 17. Oktbr. abends den Versuch machten, die bewaldeten Höhen von Taschang zu nehmen. Sie besetzten die niedrigen Hügel und machten dann den Versuch, die Hügel von Schaheho zu erobern. Vermischtes. — Einen schweren Verlust erlitt ein alter Berliner Geldbrirsträgrr, dem bisher in feiner lang jährigen Dienstzeit noch nichts zugestoßen war. Am Sonntagmorgen verlor er auf dem Wege von den Linden durch die Passage nach dem Postamt 64 6110 Mark. Das Geld, daS er In größeren Geschäften etngezogen hatte, befand sich in fechs Tausendmarkscheinen, einem Hundertmarkschein und einem Zehnmarkstück in einem kleinen schwarzen Täschschen, das er In seine Diensttasche gesteckt hatte. — Ein unaufgeklärter Letchenfund wurde am Donnerstag abend In Berlin Im Land wehrkanal am Plan-Ufer gemacht. Es wurde dort aus dem Wasser eine unbekleidete weib liche Leiche gezogen; nur an den Beinen befanden sich Strümpfe und Schuhe. An der linken Hals seite und am linken Oberschenkel waren Schnitt wunden von etwa 6 Zentimeter Länge, während der Hintrrkops eine klaffende Wunde ouf- wirS, auS der daS Blut noch nach der Auffindung der Leiche hervorsickerte. Um den Kopf war ein schwarzgraues Umschlagetuch geschlagen. Ob ein Verbrechen vorltegt, ist noch unaufgeklärt. Trotz des Fehlens der Kleidung ist ein Unglücksfall nicht ausgeschlossen. Möglich ist es auch, daß man es mit einer Geisteskranken zu tun hat, die sich in einem Zustande der Umnachtung ihrer Kleider ent ledigt hat und dann ins Wasser gesprungen ist. Von den Kleidern Ist indessen bisher noch keine Spur aufgrfunden worden. — Htrschberg, 17. Oktober. Der Winter hat im Rieiengebtrge seinen Einzug gehalten. Auf dem Hochgebirge liegt bereits eine leichte Schneedecke und gewähren die weißen Gipfel bei der zumeist herrschenden klaren Aussicht gegenüber den noch in bunten Farben prangenden Tälern einen reizvollen Anblick. — Bürgel, 18. Okt. In unserm Städtchen, daS erst vor wenigen Wochen von einer verheerenden Feuersbrunst hetmgesucht wurde, wütete gestern abermals Großfeuer, durch welches die Scheunen der Herren Reinhardt, Dimmler und Zimmermann, sowie daS Wenzelsche Wohnhaus eingräschert wurden. Es scheint Brandstiftung vorzuliegen. — Cassel. Bet dem Einsturz des Feuerungs kanals der Lokomotivrnsabrik Henschel wurden fünf Arbeiter verschüttet und schwer verletzt. Der sächsische Erzähl«. Grtre S — München. Wegen Unterschlagung von 12 000 MI. Depositengeldern wurde Rechtsanwalt Fritz Schiffner verhaftet. — Wieder zwei Weinpantscher wurden in der Pfalz erwischt, Karl Neubauer von Rhodt und sein Sohn und vom Landgericht Landau zu 1000 bezw. 100 Mk. Geldstrafe verurteilt. — Prag, 17. Oktober. (Eine tollkühne Flucht.) Der berüchtigte Einbrecher Karl Sieger, genannt Kodl, ist hier verhaftet worden. Sieger ist 47 Jahre alt und hat die Hälfte feines Lebens Im Kerker zugebracht; er ist in den Verbrecher albums der ganzen Welt verewigt und gilt als einer der gefährlichsten und verwegensten Ver brecher. Er hat den Nachweis erbracht, daß man auch aus der einer Festung gleichenden Straf anstalt Pankratz entfliehen kann. Strgrr voll führte die Flucht in geradezu tollkühner Weise. Nachdem er aus seiner Zelle ausgebrochen war, sprang er von einem Dache zum andern, dann vom Dache auf die hohe Umfassungsmauer und von hier hinab auf die Straße. Die Wachtposten gaben sieben Schüsse auf den Flüchtling ab, trotzdem entkam er. Erst nach vier Tagen fand man ihn in einer Höhle bei Zitzkow halb ver hungert, mit gebrochenem Bein und durch mehrere Schüsse verletzt. — Fiume, 18. Oktober. Hier zirkulieren Gerüchte, daß der vorige Woche abgegangene Auswandererdampfer „Ultonia" mit 2200 Passa gieren infolge Sturmes an der spanischen Küste gesunken sei. — (Geschieden muß sein!) Dieser Tage spielte sich folgende Szene auf dem Bahnhof in Samara (Rußland) ab. Ein junger Osfizier nahm Abschied von seiner Frau, um in den Krieg zu ziehen. Die junge Frau hing an seinem Halse und schluchzte herzzerreißend, dabet hielt sie ihn fest umschlungen, als wollte sie ihn nimmer lassen. Der Offizier kämpfte sichtbar mit Tränen, doch bewahrte er gewaltsam die Fassung. Da tönte der gelle Pfiff der Lokomotive ... ge schieden mußte sein. DaS Herz des jungen Offiziers war dieser Aufregung nicht gewachsen, er brach zusammen und fiel zu Boden. Die hinzuetlrnden Aerzte konnten nur seinen Tod fest stellen. Die junge Frau wurde ohnmächtig fort gebracht und kam erst in ihrer Wohnung zur Besinnung, doch war ihr Geist umnachtrt. — New-Jork. Zum Untergange des „General Slocum". Auf den Bericht, den der vom Handelsamt eingesetzte besondere Ausschuß über das Unglück aus dem VergnügungSdampier „General Slocum" erstattet hat, verfügte Präsi dent Roosevelt, daß der Oberinspektor Rodte und die beiden Dampferinspektoren Dumont und Barrett Ihres Dienstes wegen Pflicht vernachlässigung enthoben werden und das Schiffstnspekttonswesen neu geregelt werden soll. — (Brand.) Im Judenviertrl Im östlichen Teile Brooklyns geriet eine Mietskaserne in der Moorstraße in Brand, wobei vier Personen erstickten und fünfzehn Verletzungen erlitten. — New-Jork, 17. Oktober, abends. Bet dem Brande In der Moorstraße im östlichen Teile von Brooklyn sind eine Frau, zwei Mädcherr und drei Knaben ums Leben gekommen. Sächsische Gedenktage. »0. Oktober. 1633 wird das Dorf Lichtenhain bei Schandau von den Kaiserlichen geplündert, der Pfarrer aber als Gefangener gefesselt fortgesührt. 1806 langt Davoust in Wittenberg an. 1813 bezieht Napoleon Hauptquartier zu Weißenfels. 1817 wird die Garnisonschule zu Dresden eröffnet. ISIS vermählt sich Prinzessin Josepha, die Tochter des Prinzen Max, mit Ferdinand VII., König von Spanien. I8LS vernichtet in Döbeln eine Feuersbrunst IS Häuser. »1. Oktober. I6OS erscheint ein Wuchermandat, wonach Maller, die „wucherliche" Kontrakte schließen Helsen, weder in noch außer halb den Messen in hiesigen Landen geduldet werden sollen. 1688 wird Leisnig durch den kaiserlichen Oberst Schönickel ausgeplündert. 1634 wird das Dors Meuselwitz bei Colditz durch kaiserliche Soldaten angesteckt und vollständig zerstört. 1666 brennen in Rossau bei Mittweida die Pfarre und einige Bauerngüter ab. 1762 werden in Großschirma durch preußische KriegS- völker 18 Wohnungen in Asche gelegt. 1813 kommen die sächsischen Truppen vor Zeitz an. 1866 wird der Friede zu Berlin zwischen Sachen und Preußen geschlossen. BorauSsichtliche Wittern« ft Donnerstag, 20 Oktober Zeitweise sonniges, meist wolkiges bis trübes, windiges,, sehr mildes Wetter mit Regen. Freitag. S1. Oktober Abwechselnd heiteres und wolkiges, windiges, etwaL kühleres Wetter mit Regenschauern. Abfahrt und Ankunft der Eisenbahnzüg« vom 1 Oktober 1804 Nach Dresden: 4,29, 6,12, 7,28, 9,06, 10,04, 12,54, 3,35, 4,17, «,15, 8,54, 1«32 Nach Bautzen: 7,13, 8,23, 10,14, 1,36, 4,10- «.29, 8,32, 10,48, 1,20. Nach Zittau: 7,50, 10,40, 2,10, 4,40, 8M. 10,46. Von Zittau: 6,02, 9,00, 12,16, 3,19, 5,48- (Ankunft.) 10,17. Nach Kamenz: 7,30, 1,40, 4,20, S,01. Von Kamenz: 7,03, 12,48, 3,26, 8,27. (Ankunft.) DM* vor Losamt-^ullsgo unooror iioutigsn siummor livgt oin prospskt cior firma Lgvrl, Koriin 8Vk. IS doi, vorauf wir unovro l-voor bvoonäsrs oufmorkssm maviisn. Zu Zuchtzwecken kaufe ungefütterte Forellen jeder Gattung. Grotzhartharr, 3. Oktober 1904. II » »o » I r* I I I ..o.«... r» ««. bestehend aus 2 Stuben, Kammer, Küche, verschl. Borsaal und Zubeh., zu vermieten und 1. Jan. 1905 zu berkeben Fu erkraaen Für erkranktes Hausmädchen zuverl. Fra« oder älteres Mädchen tagsüber stellver tretend gesucht. Dresdnerftr. 45, I. Etg. Lehrsräuleins für Damettschneiderei sucht Bismarckstr. 14, p. Wirtschafts-Verkauf. Die Wirtschaft Rr S4I in Rieder Reukirch, mit 8 Scheffel Feld und Wiese, ist veränderungs halber zu verkaufen. 0d«irIM «i VkkumkiU »II, miöirin rUuNat», Ut a« «l»,lg r««n«, «I«k«r Mirka»»« r». drik»t mir 0rl»n«»o« »nä Lrk»lt»»U «l»«» r«N«» »ock kr»M««»