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v. 10 K.; 13. Lucifer, Räherkorvette v. 6 K.; 14. Milan, Räderkvrvet«: v. 4 K.; 15. Phlegvton, Räderkorvette v. 10 K.; 16. Poursulvaate, Segelfregatte v. 54 K.; 17. Psyche, Segelfregatte v. 40 K.; 18. Semillavte, Kegel fregatt« v. 60 K.; 19. Souffleur, Räderkorvette v. 4. K.; 20. Lage, Segellinierischiff v. 100 K.; 21. Trident, Segel linienschiff v. 82 K.; 22. Vengeanc«, Segelfregatte v. 60 K.; 23. Lirginie, Segelfregatte v. 56 K.; 24. Zenobie, Segelfregatte von 54 Kanonen, Alle diese Schiffe waren mit Geschützen der schwersten Art, zum Theil 84pfündigen Dombcnka- nonen und größtentheilS neuester Konstruktion, be waffnet. Man glaubte, die verefiugte Flotte müßte Unerhörtes leisten. Aber nur die Flvttenabtheilung des Contceadmüal« Plumridge, machte st» bald be merklich, wir können.leider nicht sagen: berühmt. ES ging dies« nur aus Dampfschiffen bestehende Ab teilung in den bcthnischen Meerbusen, besuchte nach einander di« dortigen finnischen Küstenstädte, die sämmtlich offen r.nd fast alle ohne Besatzung waren, und nahm alle dort befindlichen Kauffahrteischiffe weg, verbrannte nebst einigen, der russischen Regie rung gehörigen, auf den -Wersten befindlichen Kano nenbooten auch alles Schiffsbauholz, Pech, Thcer rc., gleichviel ob dies Eigenthum der Regierung oder der Kaufleute. Es war die--, rin wenig ruhmvoller See zug, in welchem zuletzt die Engländer bei dem Städt chen Gamla Earleby am 7. Juni noch eine empfind liche Schlappe erlitten. Diese- Städtchen liegt am Ende einer mehre Meilen langen Bucht, in die die englischen Kriegsschiffe wegen mangelnder Wassertiefe nicht einlaufen konnten. Sie bewaffneten und be mannten eine Anzahl Boote, die, sicher gemacht durch den bisherigen leichten Erfolg, sorglos einliefen, nach gewolMer Art zu sengen und zu brennen, aber plötzlich von einer versteckten russischen Batterie und heftigem Kicingervehrfeuer angegriffen, sich mit Ver lust von 3 Offizieren und 28 Matrosen an Tobten, 2 Offizieren und 14 Matrose« an Verwundeten und unter Verlust eines Boote-, das nebst der Be satzung von 37 Mann von den Russen genommen wurde, nach ihren Schiffen zurückziehen mußten. Dieser empfindliche Verlust der Engländer haste das Gute, daß sie nun ihre Brandzüge «instellten, die der russischen Regierung wenig Schaden, desto größe ren aber den friedlichen Einwohnern Finnland- ge bracht hatten, von denen man annimmt, daß sie nichtsweniger als feste Anhänger Rußlands seien, sondern sich nach Schweden zurücksehnen, von dem sie vor bald fünfzig Jahren durch russische Ueber- macht losgerissen werden sind. Während dieser Zeit war die Hauptflotte in den finnischen Meerbusen eingesegelt, in dem die staik befestigten russischen Krieg-Häfen Sweaborg und Kronstadt mit der gesammten russischen Osiseeflrtie liegen. Zunächst beschoß man einige Außenwerke von Sweaborg, wohl nur um die Tragweite der beider seitigen Kanonen zu erproben; die Kanonade blieb ohne Resultat, und die vereinigte Flotte segelte, nach Zurücklassung einer Anzahl Schiffe, nm-die in Swea borg liegende russische Flvttenabtheilung zu beobach ten, langsam Kronstadt zu, Schritt vor Schritt das schwierige Fahrwasser und di« Küsten zu beiden Sei ten untersuchend und stet« bereit, einem etwaigen Angriffe der russischen Flotte zu begegnen, die jedoch mit großer Tapferkeit hinter den schützenden Mauer« Sweaborgs und Kronstadts liegen blieb. So kam man endlich bis vor Kronstadt, wo die vereinigten Flotten 2 Tage lang außer Kanonenschußweile in Schlachtordnung sich aufstelltca. Man untersuchte mittels der Fernröhrs die ausgedehnten, großartigen Festungswerke, sah innerhalb derselben die russische Flott« liegen, und — segelte dann langsam wieder von Kronstadt ab, zum finnischen Meerbusen hinaus, den vor demselben gelegenen Alandsinseln zu, deren starke Festung Bvmarsund schon am 21. Juni von einigen englischen Dampffregatten erfolglos beschossen worden war. Das sind bis jetzt di» Heldenthajen der größten Flotte der Welt. Mit halb so viel Schiffen und halb so viel Kosten würde man kaum weniger haben thun können. Wenn die öffentliche Meinung in der Regel sich dem Tapfersten zuwendet, so muß sie vor der Hand noch neutral bleiben. Weder auf englisch französischer, noch auf russischer Seite haben wir bis jetzt große Tapferkeit bemerken können. Nur di« Vorsicht dürfen wir bewundern, mit der beide Theile sich vor Blutvergießen gehütet haben; und wenn, nach einem alten Sprichwort, Vorsicht die Mutter der Tapferkeit ist, so sind Engländer und Franzose« gleich wie Russen sehr tapfer gewesen.