Volltext Seite (XML)
Der sitchstfche «rzithler. Gettt T. nächsten» tn Angriff genommen werden. Der Stadtrat soll ersucht werden, die Wasserleitung bi» zum neuen Gottesacker sortsühren zu lassen. Mit Regelung der Gebühren bet Begräbnissen wird rin Ausschuß, bestehend au» Herrn Oberps. vr. Wetzel, Herrn k. Hennig und Herrn Kirchner Wols, beaustragt. Bon einem Dankschreiben de» Herrn Oberlehrer Organist Stecher wird Kenntnis genommen. Ueber die Anlegung der Legate der verstorbenen Eheleute Czaczula und der Familie des verstorbenen Herrn Kommerzienrat» Emil Großmann wird Mitteilung gemacht. Bon der Justifikation der Kirchrechnung aus da» Jahr 1903 wird Kenntnis genommen. Die Eingabe des Herrn Kirchner Wolf, das Holzputat des Kirchner betreffend, soll zu nochmaliger Entschließung an den Stadtrat zurückgrgeben werden. Die mit Kirchengebühren im Rückstand gebliebenen Restanten sollen auss neue gemahnt, andernfalls zur Anzeige gebracht werden. In bezug auf die sogenannte DtakonalSzulage soll die Entscheidung der Behörden herbeigesührt werden. In bezug auf die Abtragung eine» Teiles der KirchhofSmauer an der Pfarr gasse wird ein technisches Gutachten eingeholt werden. Bischofswerda, 5. Oktober. Am heutigen Tage begeht der frühere Tuchmachermeister und pensionierte Briefträger Herr Karl Heinrich Nitz sch mann allhter, sein 60jährigrS Jubiläum als Bürger der Stadt. Der Jubilar steht im 83. Lebensjahre und erfreut sich noch seltener körperlicher und geistiger Frische. Anläßlich seines Jubiläums wurden ihm die Glück wünsche der Stadtgemelnde dargrbracht. Ebenso wird derselbe, so Gott will, im Laufe des nächsten JahreS sein 60jähr. Jubiläum als Tuchmachermetster, sowie als Mitglied der Schützengesellschaft begehen. 3. Bischofswerda. Nachdem die Obstbäume meistens ihrer Früchte ledig geworden sind, sieht man vielfach auch in der Stadt, daß größere Knaben sich damit vergnügen, bis in die höchsten Arste hinaufzuklettern. Wir würden diese Freude ihnen nicht gern verkümmert sehen, wenn die Obst bäume nicht dadurch ganz bedeutend geschädigt würden und zwar sowohl an der Rinde, die durch Stiefeletsm und harte Sohlen Wunden davon trägt und die später deshalb kcobstg wird, als auch dadurch, daß das vorhandene Fruchtholz au- oder abgebrochen wird und so die nächste Ernte beeinträchtigt werden muß, auf die man doch hofft. Vielleicht genügt schon dieser Hinweis, daß auch tn unserer Stadt die Straßenbäume von den Jungen geschont werden. — Wie aus dem Inseratenteil zu ersehen ist, wird nächsten Freitag, Sonnabend und Sonntag der kleinste Kellner der Welt, Herr Paul Näf, im Hotel zur „goldnen Sonne" eine Gast, rolle als Kellner geben. Herr Rät, der übrigens eine hübsche Erscheinung ist, wurde 1880 in Jtten- thal in der Schweiz geboren, er ist 107 em groß und 50 Pfund schwer. Wer also rin Interesse daran hat, sich einmal von dem „kleinsten Kellner der Welt" bedienen zu lassen, der statte an gen. Tagen dem Besitzer deS Hotels, Herrn Paul Dähner, einen Besuch ab. — Am 1. Januar 1905 wird für den direkten Güterverkehr der deutschen Eisenbahnen ein vereinfachte- Abfertigungs-Verfahren tn Ver bindung mit der Verwendung von Eisenbahn marken rtngrführt. Die Vereinfachung selbst betreffen nur den inneren Dienst der Eisenbahn- Verwaltungen und berühren das verkrhrstretbende Publikum in keiner Weise. Die Eisenbahn-Ver waltungen haben aber beschlossen, an das Publikum Eisenbahnmarken zur Selbstfrankierung nicht auS- zugeben. Mit Genehmigung de» Finanzministeriums hat die im sächsischen Binnen-Bütervrrkehre bis her zulässige Abgabe von Etsenbahnmarken an das Publikum bereits am 1. Oktober dss. Jh». auf gehört. Da« verkrhrStreibende Publikum wird durch dtefe Maßnahme nicht wesentlich betroffen, da »S von der ihm bisher zustehendrn Befugnis der Selbstverwendung von Etsenbahnmarken so gut wie gar keinen Gebrauch gemacht hat. —tz Zum deutschen Eisenbahn-Gütertarif, Teil I Abteilung L, ist am 1. Oktober d. I. ein Nachtrag II tn Kraft getreten. Der Nachtrag enthält Aenderungen und Ergänzungen der All gemeinen Tartfvorschriften nebst Güterklasstfikatton, insbesondere eine Erweiterung de» Verzeichnisse» der Kessrlwagengüter durch Aufnahme von Azeton und Salmiakgeist, ferner Aenderungen in der Frachtberechnung für Kinderwagen, sowie Frachtermäßigungen für Abfallerzeugnisse der hüttenmännischen Gewinnung von Zinn. Außerdem wird für HohlalaSwaren de» Speztaltartf» II, di« im Jalandsverkehr abgeserttgt werd«, uach der neuen Fassung der Position „HohlglaSwaren" de» bprzialtarif» II tn Zukunft jede beliebige Per- worden ist, zum Abschlüsse eines Handelsvertrages zu kommen, tritt der Zolltarif voll in Kraft. Dies ist aber dann die heikle Lage, in der auch gewöhnlich das Ausland zu Zollerhöhunyen schreitet und die man Zollkrieg nennt. Diese wirtschaftliche nachteilige Entwickelung der Dinge soll aber eben durch die Handelsverträge vermieden werden und der Reichstag in seiner Mehrheit wird wohl auch in dieser schwierigen Frage den rechten Ausweg finden. Sachsen. Dresden, 5. Oktober. Ueber das Befinden Sr. Majestät deS Königs wurde Dienstag auS Pillnitz berichtet: Se. Majestät war auch gestern Montag tagsüber größtenteils außer Bett und wiederholt im Garten. Die Nacht zum Dienstag war besser und namentlich in der ersten Hälfte durch Hustenreiz weniger gestört, der Appetit ist befriedigend. Se. Majestät der König haben die von dem Professor an der Forstakadrmie Tharandt Geheimen Hofrat vr. Nobbe nachgefuchte Versetzung tn den Ruhestand Allergnädtgst zu genehmigen geruht. Dresden, 4. Oktober. Die diesjährigen königl. tzochwildjagdrn aus Rehefelder Revier finden tn dieser Woche statt und werden tn Ver tretung des. Königs durch den Kronprinzen ab gehalten. Derselbe hat sich hierzu gestern nach mittag 5i/i Uhr tn Begleitung mehrerer Herren vom Dienst nach dort begeben und im königl. Jagdschlösse Wohnung genommen. Zu den einzelnen Jagden aus Nassauer, Rehefelder und Altenberger Revier sind noch einige Herren mit Einladungen ausgezeichnet worden. Dresden, 4. Oktober. Aus Sibyllenort wird mttgrtrilt, daß das Befinden Ihrer Majestät der Königin-Witwe ein vorzügliches ist. Kammerherr v. Metzsch - Reichenbach ist Sonntag vormittag zur Dienstleistung tn Stbyllenort ein getroffen, desgleichen als Gast Leibarzt vr. Hoff mann. Oberhofmetster Wirklicher Geheimer Rat v. Malortte, Exzellenz, ist am genannten Tage nach Dresden zurückgekehrt. Wie die „Schlesische Volkszeitung" unter« 4. Oktober aus Breslau berichtet, wohnte Ihre Majestät die Königin-Witwe Carola nebst Grsolge heute Vormittag dem Pontifikalamte bei, daS Fürstbischof Kopp anläßlich deS neunten Charttastages im Dome celebrterte. Dresden, 4. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, ist gestern nachmittag 5 Uhr nach Sibyllrnort tn Schlesien gereist. Dresden, 4. Oktober. Am Sonntag mittag ist Se. Königliche Hoheit Prinz Waldemar von Preußen aus Kiel zu einer mehrwöchigen Kur tn vr. LahmannS Sanatorium auf dem Weißen Hirsch etngetroffen und hat wie früher tn Billa „Alke" Wohnung genommen. Bischofswerda, 3. Oktober. In der heutigen Kirchen vorstandSsttzung gelangte zu nächst eine Zuschrift de» Stadtrates, die Anlegung eine» neuen Gottesackers betreffend, zur Beratung. Der Stadtrat war tn Hinblick auf die mancherlei Mängel deS im Jahre 1890 erworbenen Geländes am Schmöllner Weg, — der wetten Entfernung von der Stadt, besonders von GetßmannSdorf, der welligen Bodenbrschaffenhrtt, deS am SchützenhauS mit seinem oft störenden Lärm vorübersührenden Weges —, noch einmal mit den Besitzern der un mittelbar neben dem städtischen Krankenhaufe ge legenen Grundstücke tn Verhandlung getreten, um zu erfahren, zu welchem Preise dieses bereits früher zur Anlegung eines Gottesackers ins Auge gefaßte Gelände erworben werden könne. Die Besitzer waren darüber einig geworden, von der Kirch gemeinde den Kaufpreis von 2000 Mk. für den Scheffel, demnach einen GefamtprriS von 30000 Mart zu verlangen. Eine Abschrift der hierüber gepflogenen Verhandlungen war vom Stadtrat dem Kirchenvorstand zu weiterer Entschließung zugrfendet worden. In eingehender, sorgfältigster Weise wurden nun die beiden Vorschläge geprüft und mit einander verglichen, endlich aber wurde doch gegen die Stimme des Vertreter» von GetßmannSdorf der Beschluß gefaßt, besonder» mit Rücksicht auf da» bezirk-ärztliche Gutachten, daß schon früher da» Gelände am Krankenhaus für da» weniger günstig gelegene bezeichnet, auf die Höhe der Kosten, auf dir unmittelbare Nähr de» Krankenhauses und die voraussichtlich sich nach dieser Gegend sich richtende Erweiterung der Stadt bet dem früheren Be schluß der Anlegung de» Friedhof» am Schmöllner Weg stehen zu bleiben, dem Stadtrat aber für seinen Vorschlag, der zu nochmaliger ernster Prüfung Veranlassung gegeben, den Dank de» Ktrchenvorstaade» au»zusprechrn. Die Einebnung de» Gelände» am Schmöllner Weg wird daher Packung, außer tn geschlossenen Kisten, Körben oder Fässern, zugrlassen. Hiernach ist insbesondere auch auf HohlglaSwaren, die nur tn Wellpapp schachteln verpackt sind, künstig der Spezialtartf II anzuwenden. Der Nachtrag kann zum Preise von 5 Pfennig durch Vermittelung der Süterabserttg« ungSstellrn bezogen werden. Demitz-Thumttz, 3. Oktober. Auf Berge»- höhe versammelten sich heute eine Anzahl Herren. ES galt, den Grundstein zu dem AuSstchtS- turme auf dem Klosterberge zu legen. Zu nächst ergriff der Bauherr, Herr Rößler, der an diesem Tage seinen Geburtstag feierte, den Hammer und gründete sein neues Heim im Namen des dreieinigen Gottes. Der Vorsitzende deS GebtrgS- vrretnS, Herr Reindl, wünschte, daß dieser Turm errichtet werde zur Freude der hiesigen Bewohner, zur Zierde de» OrtrS und zum Segen des Er- bauerS. Die Vertreter deS Baumeisters und andere, die sich um die Errichtung dieses AuS- sichtSturmrS bemüht, führten die üblichen Hammer schläge unter schönen Sprüchen und Wünschen auS. Einer derselben lautete: „Der freie Ausblick vom Turme über die wetten Länderstrrckrn und Höhenzüge, im Geiste zugleich längst entschwundene Zelten umfassend, erwecke tn dem Besucher Heimat liebe, BaterlandStreue und GotteSsurcht." Möge der Bau rüstig vorwärtSschreiten, damit kommendes Frühjahr viele Besucher sich rinfinden und an der herrlichen Waldwanderung und schönen Aussicht sich erfreuen und erheben können. (Btzn. N.) -r. Bühlau b. Großharthau, 5. Oktober. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde die Scheune des Gutsbesitzers Ufer hier durch Feuer ein geäschert. Der Kalamttose wird um so mehr bedauert, als er erst im vorigen Jahre von sehr schwerer Krankheit betroffen wurde. Dir Ent- stehungSursache des Brandes ist rätselhaft, doch dürste mit Sicherheit Brandstiftung vermutet werden. Von den anwesenden Spritzen gab die von Schmiedefeld zuerst Wasser. S Neuktrch, 4. Oktober. Unser am Sonntag resp. gestern stattgefundenes Kirchweihfest war vom herrlichsten Wetter begünstigt, und war in folgedessen der Zuzug von Fremden und soge nannten KirmeSgästen ein außerordentlich starker. In kirchlicher Beziehung war dasselbe dieses Jahr insosern sür unsere Kirchgemeinde von besonderer Bedeutung, als die Arbeiten an unserem GotteS- hause zu dem Feste beendet waren und die neue sogen. „Ringenhainerhalle" erstmalig geöffnet und benutzt wurde. Durch die letztere hat unsere Kirche nicht bloß von außen rin recht stattliches Ansehen erhalten, sondern auch ihrem Zweck dürfte dieselbe wohl voll und ganz entsprechen; von dem sonst an Feiertagen gewohnten Gedränge beim Verlassen des BormtttagsgottrsdtrnsteS merkte man nichts, was auch allgemein freudig unerkannt wurde. Ein schon langersehnter Wunsch der Kirchgänger ist somit erfüllt. — Bei der Spar kasse zu Oberneukirch fanden im Monat Sep tember 358 Einzahlungen im Betrage von 35 576 Mark 25 Pf. statt; dagegen erfolgten 108 Rück zahlungen im Betrage von 18 093 Mark 42 Pf. Der Kassenbestand betrug am Schluffe des Monat» 7561 Mark 39 Pf. <ck Bautzen, 3. Oktober. In der Nacht zu gestern zwischen 2 und V-3 Uhr drohte tn der inneren Stadt rin Brand auSzubrechen, da tn einem Hausflur der Schülerstraßr Kisten und darin befindliches Stroh fahrlässigerweise angebrannt worden waren. Die alarmierten Feuerwehren be seitigten die Gefahr jedoch bald; immerhin war die Hitze in den oberen Stockwerken sehr stark ge wesen, so daß ein 12jährtger Knabe, der sich auf der Treppe Brandwunden zuzog, ärztlich verbunden werden mußte. Bautzen, 3. Oktober. Die JubiläumS-AuS- strllung de» BtenenzüchtervereinS im unteren Sprrrtal erfreute sich gestern und auch heute vor mittag - eines recht regen Besuches. Unter den Besuchern bemerkte man gestern den Herrn Kreis- Hauptmann v. Schlteben zum zweiten Male und heute den Herrn Landesältesten Grafen zur Lippe. Beiersdorf, 3. Oktober. In tiefe Trauer wurde die hiesige Familie de» WirtschastSbesitzerS und Ortspolizisten Karl Klippel versetzt durch die auch von un» schon mitgeteilte Nachricht, daß der Sohn der Familie, Hermann, am 27. September tn Südwestasrika am Typhu» gestorben ist. Der jung« Klippel diente früher tn Dresden bei der 10. Komp, de» Schützen-Regiment» Nr. 108 und hätte diesen Herbst seine Mtlttärzeit beendet. Er meldet« sich freiwillig nach Südwestasrika und wurde am S. Juni von Hamburg au» rtngeschifft. Nach feiner Ankunft tn Südwestasrika hat er viele Ansichtskarten an feine Angehörigen uad velaanten geschickt. Den Eltern ist bereit» gestern da» vo« Kaiser gestiftete Gedenkblatt zngrgaageu. „