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um 8 Uhr früh geöffnet. Der Fern sprech« dienst beginnt von diesem Tage an ebenfalls erst um 8 Uhr srüh. *— Neue Fernsprechanschlüsse: 82 Sdam, Robert, Kunst« und HandelSgärtnerri, Carolastr. 7; 4S Prise!, Ed. (Inh. Oscar Raupach), Druckerei, Färberei, Schürzen-Konsektion, Wallgasse; (49) Raupach, Oscar (Fr. Ed. Prise!), (Wohnung), Lutherstraße 7; (35) Rodtg, Emil, Prokurist der Fa. C. S. Kunath, Demitz-Thumitz. Der Fern« sprechanschluß 49 Bcyer, Julius, Fleischermeister, große Töpfergasse 6, kommt in Wegfall. uo. — Ein sonniger Oktober soll uns nach den alten Bauernregeln den baldigen Ein tritt des Winters verkünden, denn: Ist im Oktober das Wetter hell, so bringt eS her den Winter schnell. — Ist aber im Oktober Frost und Wind, wird Januar und Hornung gelind. — Wetter heißt rS: Oktober und März gleichen sich aller- wärtS. — Nordltchtschetn bringt Kälte ein. — Sitzt das Laub an den Bäumen fest, sich strenger Winter erwarten läßt. — Wandert die Feldmaus nach dem Haus, bleibt der Frost nicht lange aus. — Bon Luca bis St. SImonStage zerstört der Raupennrsterplage. — Trägt der Hase lang sein Sommerkleid, so ist der Winter auch noch wett. — Fällt der erste Schnee tn'n Dreck, bleibt der Winter auch rin Geck. — Auf den Tag St. GalluS die Wetdekuh in den Stall muß und der Apfel in den Korb muß. — Wenn Simon und JudaS vorbei, rückt der Winter herbei. — Halten die Krähen Konvtvium, so sieh nach Feuerholz dich um. — Ist recht rauh der Hase, frierst bald du in die Nase. — Wenn im Moor viel Irrlicht stehn, bleibt das Wetter lange schön. — Nach dem sächsischen Jagdgesetz beginnt mit dem 1. Oktober in Sachsen nicht nur die Hasenjagd, sondern auch die Abschußzeit der Fasanen außerhalb der Fasanerien. Außer dem weiblichen Rehwild, daS noch bis zum 15. Oktober, und den KrammetSvögeln, die noch bis zum 15. November gesetzlichen Schutz genießen, kann nun vom 1. Oktober ao innerhalb deS Königreichs Sachsen alles Haar- und Federwild abgeschossen werden. In Oesterreich beginnt von jetzt ab die Jagd aus alle Drosselarten und in Preußen auf die Dachse. Die diesjährige Hasenjagd dürste eine befriedigende werden. — Gegen einen Kolporteur, der möglicher weise auch unsere Gegend hetmsuchen dürfte, erläßt die Direktion des Vereins für Innere Mission zu Leipzig folgende Warnung: Seit einiger Zett ver treibt ein Kolporteur ein Buch mit dem Titel „Sek sparsam". Er behauptet, in unserem Auf trage das Weik zu verlaufen. Wir erklären, daß dies aus Unwahrheit beruht. —* Die Tagung des Evangelischen Bundes vom 3. bis 6. Oktober in Dresden, deren Programm bereits bekannt gemacht worden ist, steht vor der Tür. Mit Freuden rüstet sich der Dresdner Zweigverein, die vielen Hunderte von Abgeordneten aus allen Teilen des deutschen Vaterlandes und weit darüber hinaus zu ernster Beratung in Sachsens Hauptstadt zu begrüßen. Er ladet nochmals alle Protestanten von nah und fern zu diesem großen BundeSfestr ein. Die Dresdner evangelische Bevölkerung wird ihren Gästen einen begeisterten Empfang bereiten, kommen sie doch in ein Land, das den größten Zuwachs an Bundes-Mitgliedern unter allen Vereinen Deutschlands aufzuwelsen hat, in das Ge burtsland der Reformation. Hier hat Martin Luther im ersten Morgenrot der Reformation sein hrldenkühueS, siegreiches GetsteSschwert geschwungen als echter GotteSstretter. Hier ist Gustav Adolf in den Tod gegangen, getreu seinem protestantischen KönigSwort: „Ehe ich Sachsen verlasse, lasse Ich mein Leben." Hier ist das Volk, bet aller ungebrochener Königs- treue, doch evangelisch und protestantisch geblieben big in» innerste Mark. In Sachsens prächtiger KöntgSstadt am grünumsäumtrn schmucken Elb- gelände will der Evangelische Bund sein JahrrSfrst feiern. Reich gesegnet ist diese Stadt. Herrliche Schätze liegen In ihr, von Tausenden bewundert. Doch keiner von ihnen gleicht auch nur von ferne dem still leuchtenden Kleinod de» Evangeliums, das Martin Luther einst wieder an« Helle Tageslicht gebracht hat. Dieses Evangelium zu schützen und zu wahren gegen alle Feinde, dazu ist der Evangelische Bund gegründet, dazu steht er auf der Wacht auch an der Elbe Strand. Darum willkommen in Sachsen, willkommen in Dresden, Ihr Glaubensgenossen alle von Nord und Süd, von Ost und West! Möchten die Tage de» Bundesfeste» fruchtbringend und gesegnrt sein für die ganze evangelische Kirche, für da» ganze drMsche Vaterland! Der Wintrrfahrplan tritt mit dem heutigen Tage in Kraft. Unsere Leser finden den neuen Plan in der ersten Beilage der vorliegenden Nummer. I« Putz kau. Ein gesegneter Freudentag war am vergangenen Dienstag, den 27. September, für die hiesige Schulgemeinde herbetgrkommen. Er galt der Weihe der neuen schönen Ktrchlchule, die in unmittelbarer Nähe der Kirche und Pfarre in Nteder-Putzkau erbaut worden ist. Noch einmal hatten sich in den Nachmittagsstunden die Schul kinder vor der alten Schule versammelt mit ihren Lehrern, den Mitgliedern de» Schulvorstandes und vielen Gliedern der Gemeinde, nebst zahlreichen Gästen aus der Umgegend. Al» nach 3 Uhr der König!. BrzirkSschültnsprktor Herr Schulrat Schütze au» Bautzen mit Herrn Pq^or Lange sich dorthin begeben hatten, nahm Herr Kirchschullehrer Bompach nach dem Gesang des LirdeS: „In Jesu Namen zieh ich auS" in bewegten Worten von der alten Schule Abschied. Er dankte Gott für den reichen Segen, der von ihr in dir Gemeinde geflossen, und bat um wetteren Segen auch für die Arbeit in der neuen Schule und schloß mit dem Gebet: Unfern AuSgang segne Gott, unfern Eingang gleichermaßen! Im Festlichen Zuge begaben sich hierauf die Ver sammelten nach der nicht wett entfernten neuen Schule. Laut erklang hier das Lied: „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren!" Herr Zimmermeister Dtetze aus Niedrr-Neukirch, al» Erbauer der neuen Schule, übergab hierauf den Schlüssel dem Vorsitzenden des Schulvorstandes, Herrn Pastor Lange. Dieser überreichte Ihn Herrn Schulrat Schütze mit der Bitte, die neue Schule zu übernehmen und zu öffnen. Er tat es im Namen des dreieinigen Gottes. Schnell füllten sich dir beiden Lehrztmmer und der geräumige Borsaal mit den Anwesenden. Mit dem Liede: „Wir haben dieses HauS gebaut, o Herr, durch deine Güte" begann die eigentliche Weihe. Hierauf bestieg Herr Schulrat Schütze das festlich geschmückte Katheder und dankte in markigen Worten der Schulgemeinde, dem Schulvorstand und insbesondere dem Vorsitzenden desselben für die Vollendung dieses für die Gemeinde dringend nötigen Baues. Seiner wetteren Ausführung legte er das Wort zu Grunde: Wie heilig ist diese Stätte; hier ist nichts anders, denn Gottes Haus, hier ist die Pforte des Himmels. Sodann weihte er die neue Schule zu einem TotteSdau, in dem Gottes Werk durch Gottes Geist getrieben werden solle. So stattlich das Haus auch sei, und so viel auf große, Helle Räume ankomme, so sei das alles doch nur die Form, die Schale. Die Hauptsache bleibe dir Arbeit, das Mark in der Schule, das Gott geboten habe. Das fei aber ein zweifaches, dir Kinder geschickt zu machen für dieses Leben, vor allem aber sür das ewige Leben. Das könne nur durch Gottes Geist geschehen, dem Geiste des Glaubens und der Liebe und der Treue und der Geduld. Nach diesen erhebenden Worten stimmte der gemischte Ktrchenchor ein freudiges Danklted an. Hierauf begrüßte Herr?. Lange den inzwischen erschienenen Herrn Amtshauptmann v. Kirch bach, den eine Betriebsstörung aus der Eisenbahn am rechtzeitigen Erscheinen gehindert hatte, und dankte ihm und Herrn Schulrat Schütze für alles Wohlwollen, daS sie der Schulgemeinde bisher entgegrngrbracht haben. In einem innigen Gebete erflehte er Gottes Segen über die Schule und Lehrer, Kinder und Gemeinde und schloß mit dem aronitischen Segen. Alle Versammelten sangen dann zum Schluß: Nun danket alle Gott! Ein einfache» Festessen vereinigte hiernach eine Anzahl Männer und Frauen in Friedrichs Gasthof, bet welchem noch manches gute Wort gesprochen wurde. Die Schulkinder aber vergnügten sich am folgenden Tage an einem wohlgrlungenrn Schulfeste. 9 Steinigtwolmsdorf, 29. Sept. Auf noch unaufgeklärte Weise ging heute vormittag in der 10. Stunde, daß dem hiesigen Botensuhr- mann Zenker gehörige Wohnhaus mit Scheune tn Flammen auf und wurde tn kurzer Zeit vollständig etngeäschert. Bei dem schnellen Umsichgreifen deS Feuers konnte so gut wie nichts gerettet werden, zumal sich die Zenker'schen Eheleute bet AuSbruch de» Feuer» auf dem Felde befanden und fiel dem gierigen Elemente auch die sämtliche Ernte nebst dem größeren für dir Pferde gekauften Hafervorrat zum Opfer. Leider soll der Kalamitose, den da» Unglück in letzter Zett so schon schwer helmgrsucht hat, nicht versichert haben. Bet dem starken Winde war auch für die mit Stroh gedeckten Nachbarshäuser dfr Gefahr sehr groß und ist r» nur dem schnellen und energischen Eingreifen zu danken, daß da» Feuer aus seinen Herd beschränkt blieb. ck Bautzen, 30. Septbr. Die heute mittag 12 Uhr beginnende Jubiläumsausstellung LI4 Le» sächsisch« Grzichl«. Geil« ». L»0L de» Bautzener BienenzüchterveretnS im „Bürgergarten" ist von 44 Ausstellern reich be schickt worden. Die Ausstellung, die au» Anlaß der vor nunmehr 50 Jahren erfolgten Gründung de» Verein» veranstaltet worden ist, soll vor allem zu Aufklärung«- und BelehrungSzwecken für da kaufende Publikum dienen, guten und verfälschten Honig von einander unterscheiden zu lernen. ck Bautzen, 30. Sept. Seit dem 22. d. M. ist der in der neuen Kaserne hier wohnhaft ge wesene Sergeant und Haushofmeister Felix Bernhard Rochow (Rockow) verschwunden, nachdem sich ein Fehlbetrag von za. 2000 Mk. tn der Kasse ergeben haben soll. Vom Kommando de» 4. Infanterie-Regiments Ne. 103 Ist jetzt hinter Rochow rin Steckbrief erlassen worden wegen ver mutlicher Fahnenflucht des R. Der Sergeant Rochow ist 26'/i Jahre alt und stammt auS Bautzen; er war im Zivtlberus Kellner gewesen. Der Personalbeschreibung nach ist er 163 om groß, hat blondes, sehr dünne« Haar, braune Augen, kleinen blonden Schnurrbart, volle» Gebiß und frische», rundes Gesicht. Bekleidet war er mit schwarzen Chrviotjackettanzug und schwarz weichem Ftlzhute. 6 Bautzen, 30. Sept. Die hiesige Filiale der Löbauer Bank, welche seit einigen Jahren bereit« ihr Domizil im „Wendischen BrretnShause" in kleineren Räumlichkeiten inne hatte, wird in den nächsten Tagen, nachdem nunmehr der Gesamt neubau des Gebäudes vollendet und tn Benutzung genommen worden ist, die geräumigen Lokalitäten im Parterre des Hause», Ecke Lauengraben und äußere Lauenstraße gelegen, tn Benutzung nehmen. Bautzen, 30. September. Die Stabt Bautzen wird sich vielleicht tn nächster Zett neben der Hundesteuer auch einer Katzen steuer zu er freuen haben; wenigstens sind die Vorarbeiten dazu schon erledigt, auch die Fragebogen zum Ausfüllen bereit« tn den Häusern abgegeben worden. Löbau. Die unsinnige Spielerei mit geladenen Schußwaffen hat im nahen Kotitz wiederum einen schweren tödlichen Unglücksfall zur Folge gehabt. Der Sohn des dortigen Einwohners Jürrltch machte sich mit einem an der Wand hängenden Revolver zu schaffen, der, wie sich später herauSstelltr, ge laden war. Hierbei entlud sich die Waffe, und der Sohn erhielt den totbringenden Schuß tn die Brust. Da am 21. d. M. tn Ebersbach i. S. ein tollwütiger Hund getötet worden ist, so wurde zufolge Bekanntmachung der Kgl. Amts- hauptmannschast Löbau bi« mit 21. Dezember d. I. die Hundesperre verhängt über die Orte Ebers bach, Walddorf, Eibau, Neueibau, Neugersdorf, OberfrirderSdorf, NtrderfrirderSdorf mit NeusriederS- dorf, Spremberg mit Zubehör, Neusalza, Neu schönberg, Dürrhennersdorf und KottmarSdorf. i l L i s r d g n s u u N< vo «s s s Z T A w ai wi D de Sv en S b« in N st« 4l 21 aus Rn rot W< in die aus Gei <4 In Zittau hielt am 27. und 28. Sep tember unter sehr zahlreicher Beteiligung der aktiven Mitglieder wie der „Alten Herren" die Leipziger Lausitzer Predtgergesellschast ihren 50. Herbstkonvent ab, zu welchem auch be freundete studentische Vereine Delegierte gesandt hatten. Der Konvent begann am 27. d. M. vor mittag» 11 Uhr tn der Aula de» „JohanneumS", wobei u. a. die Herren Bürgermeister Mtetsch, sowie die Stadträte Kilian und Etsolt zugegen warrn. Nach einer Begrüßung durch den Senior der Gesellschaft hielt Herr Seh. Kirchenrat Michael- Dresden eine Gedächtnisrede auf die vom Verein zurückgelegte Zett. Hiernach sprach Herr Pfarrer vr. Rühling in seinem Festvortrage über „Da religiöse Leben der Theologie". Am Abend ver einigt« man sich im Hotel „zur Sonne" zu einem flotten Kommers. Der nächste Tag wurde zu einem Ausflug auf den Oybin benutzt, woselbst den Festtrtlnrhmrrn u. o. Ruinrnbrlruchtung und MönchSzug dargebotrn wurden. Zittau. An der bevorstehenden Stadt verordnetenwahl, bei der diesmal sechs Ver treter der Ansässigen und drei Vertreter der Un« ansässigen zu wählen sind, werden sich die Sozialdemokraten nicht beteiligen. Weil sie bet der vorjährigen Wahl nur 140 bi» 250 Stimmen auf ihre Kandidaten vereinigten (die bürgerlichen siegten mit 1200 bi» 1600 Stimmen), wollen sie sich dtrSmol die Kosten eine» aussichts losen Wahlkampfe» sparen. I«. Schandau, 30. Sept. Im Laufe dieser Woche hat sich auf der Elbstrrcke Schandau— Trtschen—Bodenbach der Etromverkehr mehr und mehr entwickelt, indem sich zu dem Kettendampfer verkehr auch der der Raddampfer zugesellt hat. Der Dafferstand de» Strome» war bald im Steigen, bald t« Fallen begriffe», doch behielt die Elbe dabet ihre durchschnittlich« i