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ui Der süchMche Grzahler. Sei« ck. IGO4 des Amerika. Dir Revolution tn Uruguay gilt al» brrndlgt. Der Jnsurgrntensührrr Bastllo Munoz hatte mit einem RegierungSvertreter eine Zusammenkunft, in welcher unter gleichzeitigem Abschluß eine» Waffen stillstandes die vom Präsidenten der Republik formulierten FriedenSbrdingungrn zur Annahme gelangten. Asien. Dir tibetanische Frage droht sich trotz de» Erfolges der britischen Tibetexpeditton zuzuspitzen. Eine Mitteilung der offiziösen russischen Tele- graphenagentur erklärt, daß Rußland den Artikel 9 des englischen Abkommens mit Tibet nicht an erkennen könne, da er die souveränen Rechte Chinas verletze. Inzwischen dürfte die Tibetexpedition den Rückmarsch von Lhaffa nach Indien angetrrten haben, da sie auf rin Verbleiben während Winters in Tibet nicht eingerichtet ist. Der Krieg in Ostasien. Auf dem mandschurischen Kriegsschau platz sollte eine neue große Schlacht südlich von Mukdrn unmittelbar bevorstehrn, wie wenigstens Nachrichten aus englischer Quelle behaupteten. Indessen scheinen dieselben den Ereignissen vorauS- zueilen; zwar setzen dir japanischen Armeen den Vormarsch auf Mukden und Fuhsu fort, wobei sich täglich Gefechte zwischen den japanischen und russischen Vorposten entspinnen, aber zu einer wirklichen Schlacht scheint es einstweilen noch nicht kommen zu wollen. Am 17. September unter nahmen etwa 23 000 Mann unter den Generälen Rennekampf und Samsonow eine gewaltsame Rekognoszierung der japanischen Stellungen und zogen sich hierauf wieder zurück. Ein Telegramm General Kuropatkins an den Kaiser vom 20. Sept, meldet: Im Bereich der Armee sind keine Ver änderungen eingetreten. Am 19. d. M. wurde eine Verschiebung einer feindlichen Abteilung nach der Gegend östlich vom Dalin-Passe (südöstlich Mukden) bemerkt. Am 20. griff der Feind am Nachmittag zweimal die Stellung, die unsere Truppen auf diesem Passe inne hatten, an, und versuchten mit 4 Kompagnien unseren linken Flügel zu umgehen. Beide Angriffe wurden zurückgeschlagen. Der UmgehungSversuch wurde durch Kavallerie, die Maschinengewehre mit sich führte, vereitelt. — AuS Peking wird ein französisch chinesischer Zwischenfall gemeldet. Es photo graphierte Major Laribe von der französischen Gesandtschastswache mit einem Diener, beide in Uniform, im nordöstlichen Tartarrnvtertrl von einem Dache aus die verbotene Stadt. Sie wurden von chinesischen Soldaten gesehen und gemißhandrlt. Beide flüchteten schließlich tn die katholische Kathedrale. Der französische Gesandte hat bereits Sühne für den peinlichen Vorgang verlangt. — Der russische Kreuzer „Terek" ist am Mittwoch aus Vigo in LaS PalmaS etngetroffen und hat Kohlen eingenommen; er geht nach Süden weiter. „Terek" hat eine Besatzung von 400 Mann und 14 Kanonen an Bord. — DaS Reutersche Bureau erfährt aus durchaus zuver lässiger Quelle aus Shanghai, die russische Flotte tn Port Arthur sei entschlossen, wegen des un unterbrochenen Bombardements des Hafens in dieser Woche einen Ausfall zu machen, um nach einem neutralen Hafen zu entkommen. — Der Morntngpost wird aus Shanghai vom 21. d. M. berichtet, chinesischen Blättern zufolge dränge der russische Gesandte tn Peking die chinesische Regierung, die mandschurische Bahn anzukaufen. Köln, 22. September. Die „Köln. Ztg." meldet aus Petersburg: Die Fähnriche der Reserve haben die Aufforderung erhalten, frei willig bet der aktiven Armee etnzutrrten. Nach kurzer Urbung tn der Front der sibirischen Truppen teile sollen sie auf dem Kriegsschauplätze an die Stelle gefallener relp. verwundeter Offiziere treten. — Infolge von Mtßhelltgketten mit Kuropatktn haben die russischen KrlegSkorrespon- denten beschlossen, nach Rußland zurück- zu kehren. Dem Vernehmen nach fürchte nur TemtschenSki von den „Berskewija Wjrdomsti", bei der aktiven Armee bleiben zu müssen. Tschifu, 22. Sept. Die Frau eine» russischen Offizier», eine geborene Engländerin, die mit dem russischen Deprschenträgrr Prinzen Radziwill von Port Arthur nach Tschifu reiste, berichtet« tn einer Unterhaltung, daß die Hospitäler in Port Arthur Großartige» leisteten; auf 1000 Mann kämen 30 Wärterinnen. Die Damen beschäftigen sich mit der Anfertigung von Meldern für di« Soldaten, während die ärmeren Frauen die Wäsche besorgten. Ansteckende Krankheiten herrschte« nicht. Die von japanischen Gewehr- und Maschinengewehrkugela Getroffenen genesen schnell, viele Leut« stürben . . ... .. an den Stichen großer Fliegen, die Letchengist auf die Lebenden übertrügen. Ein Arzt, der von einer solchen Fliege gestochen worden sei, starb, trotzdem er sich sofort den Daumen abfchnitt. Die Altstadt von Port Arthur sei fast gänzlich zerstört. Die Verluste an Menschenleben seien verhältnismäßig gering. Die Japaner hätten einmal 57 Granaten gegen eine russische Batterie geschossen, ohne daß eine einzige getroffen hätte. Die Verteidiger hätten daS unbeschränkteste Vertrauen, daß dir Festung sich halten könne; die Garnison sei guten Muts. Shanghai, 22. Sept. Als Sühne für die in Jtschang an französischen Missionaren begangenen Mordtaten bewilligte China die Bestrafung oder Maßregelung einer Reihe von Beamten und den Bau eines Hospitals. Die Frage der Geld entschädigung ist noch nicht geregelt. Es steht gegenüber früheren Behauptungen fest, daß protestantische Chinesen an den Mordtaten nicht beteiligt waren. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Dresden, 23. Sept. Da sich Se. Maj. der König noch Schonung auferlegen muß, finden heute keine Ministervorträge statt. Zwickau, 23. September. Neber ein schweres Automobilunglück berichtet die „Zwickauer Ztg.": In der vergangenen Nacht stürzte in der Nähe von Niederhaßlau ein mit fünf Herren be setztes Automobil beim Nehmen einer Kurve um. Sämtliche Insassen wurden herausgeschleudert. Das Fahrzeug wurde zertrümmert. Die Kaufleute Franz und Gerber aus Zwickau waren sofort tot, der Bahnhofswirt Klauß und der Bahnassistent Schubert, beide aus Wilkau, sowie der Realschul abiturient Franz, der Sohn des Erstgenannten, wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Berlin, 22. Sept. Die „Nat.-lib. Korrcsp." meldet, bei der nächsten Etatberatung im Reichs tage würde aufs neue der Fürsorge für die Stärkung des Unteroffizierstandes Rechnung ge tragen werden. Essen, 22. September. (Berl. Morgenpost.) Auf der Zeche „Schnabel" stürzten 5 Bergarbeiter ab. Einer war sofort tot, zwei wurden tödlich und zwei leicht verletzt. Straßburg i. Els., 22. Septbr. Während des Manövers bei Bernweiler stürzte der komman dierende General. Die Schlußparade wurde ab gesagt. Ein Hauptmann vom 171. Infanterie- Regiment wurde durch einen Sturz schwer verletzt. Ein Dragoner vom 12. Regiment ist samt dem Pferde in einem Sumpfe umgekommen. Paris, 22. September. Eine Begegnung der Prinzessin Luise mit der Gräfin Lonyay hat gestern Nachmittag stattgefunden. Sie währte drei Stunden und führte zu einer vollständigen Aussöhnung. Petersburg, 22. Septbr. Aus den Stadt hauptmann von Odessa, General Neidhart, wurde ein Anschlag verübt. Bei der Ausfahrt des Generals näherte sich der Attentäter dem Wagen und gab aus nächster Nähe einen Revolverschuß ab, der fehl ging Der Angreifer wurde verhaftet. New-Jork, 23. Sept. Bei einem Zu sammenbruch des Gerüstes für eine eiserne Brücke in der Nähe von Grive im Indian - Territorium stürzten 40 Mann in den Grand River, von denen 20 umgekommen sein sollen. Vermischte». — Görlitz, 21. September. Auf der Reb hühnerjagd in ConradSdorf bei Hayiau wurde der 62jährige frühere Bahnhof»vorsteher Hänsel von seinem Jagdgrnossen Gutsbesitzer Weidelhofer durch Unvorsichtigkeit erschossen. — Königsberg t. Pr., 22. Septbr. Die „K. Hart.-Ztg." meldet: Im Marktflecken Fried rich-Hof bet OppelSburg sind gestern nachmittag 11 Gebäude niedergebrannt. Die Lösch arbeiten waren durch Mangel an Wasser erschwert worden. — Eine geradezu unglaubliche SubmissionS- blütr wird au- Schwelm bei Barmen grmeldrt. Dort fand die Verdingung der Erdarbeiten zum Schlachthau»-Neubau statt. Di« HSchstforderung betrug S1S0V ML, dann folgten Angebote von 16000, 15000, 13000, 12000, 10000, 8400, 7006 Mk. bi» zum MIndrstangebot, da» nur 6360 Mk. betrug. — Bürgel, 20. Sept. In der Hintergasse wurden acht Scheunen und drei Wohnhäuser völlig rtngeäschert, vier Häuser haben durch Wasser und Feuer derart Schaden erlitten, daß sie niedergelegt werden mußten. Ein Feuerwehrmann erlitt schwere Brandwunden. Bon dem Feuer wurden verschiedene unbemittelte Leute betroffen, dir nicht versichert waren. — Verschließt das Schießgewehr! Im Dorfe Bütten bei Straßburg i. E. legte ein zehnjähriges Mädchen im Scherze eine geladene Flinte auf den zwölfjährigen Sohn des Försters an. Die Waffe entlud sich, der Schuß traf den Knaben in den Mund und tötete ihn sofort. — Auch ein SchifffahrtShindrrntS. Unter diesem Titel wird von Bord des großen Hamburger Postdampfers „Traf Waldersre" geschrieben: Am Sonntag, den 11. Septbr., un- gefähr zwei Tagereisen vor dem Englischen Kanal, sichteten wir eine dunkle Masse, die bei dem lebhaften Seegang bald weit aus dem Wasser ragte, bald ganz überspült war. Wir hielten sie zuerst für das kieloben treibende Wrack eines Schiffes, beim Näherkommen jedoch stellte es sich heraus, daß es wohl ein Wrack, aber das eine» toten Walfisches war. Unser Kurs führte dicht an den Riesen heran. Der über 120 Fuß lange Leichnam schwamm auf dem Rücken, das Wasser ringsum deckte eine Fettschicht; eine Unmenge Vögel hatten sich auf dem braungelben Speck panzer häuslich eingenistet, während Haifische sich tn den Flossen sestgebtssen hielten und langsam ihr Zerstörungswerk begannen. Der Kopf hing tief im Wasser, und der mächtige Schweif peit chte, den Bewegungen der See folgend, kraftlos auf und ab. — Posen, 22. September. Die große Spinnerei und Weberei Wolsker Manu fakturen in Mtfichkin (Gouv. Jaroslaw) ist niedergebrannt. Der Fabrtkdirektor und mehrere Fabrikbeamte kamen in den Flammen um. Tausend Arbeiter sind brotlos. — Mailand, 22. Sept. Die Schwierigkeiten der Durchbrechung des Simplontunnels sind in den letzten Tagen außerordentlich gewachsen, da man auf bröckliches Gestein stieß, das durch ungeheure Mengen heißen Wassers tn eine schlammige Masse aufgelöst wird. Gestern wurden durch einen Felssturz ein Arbeiter getöiet und drei schwer verwundet. — Melrose (Massachusetts), 22. September. Gestern abenv fiel aus einem Wagen ein mit 50 Pfund Dynamit gefülltes Paket heraus. Ein mit 33 Fahrgästen besetzter Wagen der elektrischen Straßenbahn stieß aus der Fahrt dagegen, infolge dessen explodierte das Dynamit. Der Straßen bahnwagen wurde vollständig zertrümmert. 9 Personen wurden getötet und 19 so schwer ver- letzt, daß sie in ein Krankenhaus gebracht werden mußten. »irchlich« Nachricht«, Sonntag v. XVII. p. Trinitatis a) 1. Moses 37, 4—11. Borm.-Text: d) Matth. 20, 20—28. o) I. Thessal. 4, S-12. Vorm. V-8 Uhr: Beichte und heiliges Slbendmah!. Herr Pastor Hennig. Vorm. '/,V Uhr: Hauptgottesdienst. Herr Oberpfarrer vr. Wetzel. In der Gottesackerkirche. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst. Herr Pastor Hennig. Nachm. 3 Uhr: Sonntagsverein junger Mädchen. Abends 8 Uhr: Jünglingsverein. Verlosungsabend. Dienstag Abend 8 Uhr: Weißes Kreuz. Mittwoch abend 8 Uhr: Bibelstunde. Herr Archid. Pastor Gerisch. Donnerstag abend V,8 Missionsverein im Diakonissenheim. Freitag früh S Uhr: Betstunde. ' Herr Archid. Pastor Gerisch. Die AmtSwoche hat Herr Archid. Pastor Gerisch. Geboren: 1b. Sept, dem hies. Handelsmann Gnädig 1 Sohn: 22. Sepr. dem hies. Metallarbeiter Schänwetß 1 Tochter. Gestorben: 15. Sept. Georg Czaczula, Privatus hier 74 Jahre 2S Tage alt; 16. Sept, der 4 Man. S Tage alte Sohn des Steinarbeiter» Fickert tn GeißmannSdorf; iS. Sept. Hermann August Urban, Werkmeister hier, 45 Jahre 6 Mo». 10 Tage alt. Kirchliche Nachricht«, »elvbach 17. Sonntag n. Trinitatis. Kollekte für die Schriftenverbreitung. Borm. v Uhr: Gottesdienst. Herr oauä. Junge au» Dre»den. Getauft: 11. Sept. Max Willy, de» Heinrich Hermana Grohmann, Fabrikarbeiter» in Weicker-dorf, Sah». Begraben: 28. Sept, «lsa Linda Große, be» Am» Brmw Große, Fahrikarbrtter» in Goldbach L«chM, 13 Laar alt. .