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Jahrbuch f thr Zrcun^c des Nützlichen und Angenehmen. Zum neuen Am Schoos; dkl Mitternacht geboren, Worin das Kind bewußtlos lag, Erwacht, zum Leben jetzt erkoren, Das Jahr am ernsten Glockcnschlag. Und an der Wieg' ein Engel sitzet, Von seinem Hellen Angesicht Zwiefacher Glanz des Lebens blitzet, Hier Abcndroth, dort Morgcnlicht. Er nimmt das Kind aus seiner Wiegen, Und aus dem schönen Auge bricht Die Thrcine, die darein gestiegen, Jndeß sei» Mund zum Kindlein spricht: . O du, der jüngste jetzt der Sohne, Die unsre Mutier Zeit gebar. Sei mir in deiner Unschuld Schöne, Sei mir gegrüßt, du junges Jahr. Schon manches hab' ich aus der Wiege Genommen, und zu Grab gelegt, Damit an's Licht ein andres stiege. Und süße Hoffnung stets gehegt: Die Hoffnung aller Welt und meine, Die jedem Jahr cntgegentönt. Ob endlich einmal das erscheine, Von welchem sei das Werk gekrönt. Jahre 1 8 4 9. Ich kann durch meiner Rührung Zähren Nicht deine Züge deutlich sehn; Ein Lächeln scheint sic zu verklären: Sprich, soll durch dich uns Heil gescheh»? Willst du nicht wieder täuschend schwinden. Wie vor dir deiner Bruder g'nug, Daß wir Len Glauben wieder finden. Den uns geraubt der Zeiten Lug? O, seligstes der Zeitcnkinder, Wenn das Geschick das Amt dir beut, Zu sein der Ernte Garbenbinder, Die jene vor dir ausgcstreut! ' So wünsch' ich dir vom Himmel Heuer Den besten Sonnenschein, der frommt. Daß in die große Völterschcuer Der Weizen «»beregnet kommt. So wünsch' ich, daß ein neues Leben Der alten Erde Mark durchdringt. Daß aus des nächsten Herbstes Reben Uns goltncs Heil entgegen springt; Daß bei des Jahres Brot und Weine Frei unter offnem Himmelssaal, Die Völker feiern im Vereine > Das große BunLcsabendmahl. Der Dieb oder der Zauberspruch. (Nach einem alten Fablian.) Lieber Sohn, sprach der Vater, merk auf meine Ei, wie war das, sprach der Sohn, ich möcht' kehre: Glaube nicht alles, was du hörst, und prüfe es wohl erfahren. jede Sache weislich zuvor, damit es dir nicht ergehe, Sprach dec Vater: So höre, ich w'll dir »r- wie jenem Diebe. zählen. Ich vernahm einst von einem Diebe; dec