Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 07.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190912075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19091207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19091207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-07
-
Monat
1909-12
-
Jahr
1909
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Das ist ein? kostspielige Sache Man mtuß staunen über diese AuspressunzsHertigteil ump über die irregeleitete so zi aldmn akratische Ar beite r scha st. Amerika. - Die Macht des' Präsidenten Zelaya vonNicaragua ist gebrochen. Seine Truppen wur den von den Aufständischen umszingelt und vollständig geschlagen. Das Schicksal Andrees aufgeklärt? Aus Montreal, 4. Dezember, meldet ein Telegramm der Deutschen Kabelgr.-Gesellschaft: Ueber Spuren, die vielleicht auf den Polarforscher Andree hindeuten, wird unter Vorbehalt gemeldet: „Ein katholischer Mis sionar soll seinem Bischof berichtet haben, er habe auf einer Expedition in den hohen Norden Kanadas, nahe dem Reindeer See, einien Eskimostamm getroffen, des sen Männer ihm erzählt hätten, daß vor Jahren em weißes Haus mit zwei halbverhungerten Weißen aus der Luft herabgekpmmen sei. Die Weißen, die jetzt tot seien, hätten sich von Renntieren unfd» Karibous ernährt. Aus dem weihen Hause hätten die Eskimos eine Art Vorratskammer für Seile gemacht". — Der Missionar will den Eskimostamm demnächst nochmals aufsuchen und weitere Erhebungen anstellen. Lokale und sächsische Kachrichten. — Eibenstock, 6. Dezember. Der 2. Vor tragsabend des Kaufmännischen Vereins, welcher Freitag abend» unter reger Beteiligung des Publikums — trotz schlechten Wetters und Ueberfluß an Vorträgen in der letzten Woche — im „Deutschen Hause" abgehalten wurde, hatte sich ein. recht inte ressantes Thema gestellt, wie man das von den Vor tragsabenden, die der Kaufmännische' Verein veranstal tet, nicht anders erwarten kann. Ursprünglich lau tete das Thema des Lichthilde'rvortrags: „An der deutschen Wasserkante", jedoch mußte, wie der Vorsitzen de des Vereins in seiner die Gäste begrüßenden Ein leitungsrede »bemerkte, dasselbe wegen Zerstörung der dazu gehörigen Lichtbilder geändert werden. Es sprach nun Herr Jens Lützen, Dozent an der Humboldt- Akademie in Bevlin, Mer „Das Geheimnis der beiden Polle". Bevor btt Herr Redner seinen ei gentlichen mit Lichtbildern zu illustrierenden Vortrag begann», gab eu einiges Allgemeine über die Pole und die Bedeutung ishrer Entdeckung. Schon das Wort „Entdeckung" sei ein durchaus unzutreffendes Wort. Der Nordpol kann wohl erreicht, erobert, aber nicht ent deckt werden. Das Wort wäre ein aus Zeitungsberich ten stammendes Wort, und Zeitungsberichte seien stets oberflächlich und in der Eile geschrieben, (sik!) Daß nun der Nordpol erreicht wäre, das sei zwar nicht er wiesen, weil die beiden Entdecker unserer Tage, Cook und Peary, beide nur unzulängliche Aufzeichnungen, die wissenschaftlich geprüft werden könnten, erbracht hätten, hoch sei immerhin an der Glaubwürdigkeit der Entdecker, jetzt möge das Wort in vorstehendem Sinne erlaubt sein nicht zu zweifeln. Schon seit Jahrtau senden habe die Sehnsucht des Menschengeschlechtes diesen Punkt erstrebt, der für d ie wissenschaftliche For schung so überaus wichtig wäre. Hier könne mit Sicher heit .das Wetter prophezeit werden, so daß die unzutref fenden Wettervorhersagen der Centralen endlich ge regelt würden. Ferner könnten am Nordpol wissen schaftliche Untersuchungen'über die Abplattung der Erde an den Polen, die bisher immer als zu stark angenom men wäre, gemacht werden Auch über' die innerliche Verbindung des Nordpols mit dem Südpol, die zwei felsohne durch das Vorkommen gleichartiger Tiere und Pflanzen bestände, könne die Entdeckung der Pole Auf schluß geben. Im Folgenden begann nun der Herr Redner die Nordpolforschung von ihren ersten An fängen bis zum Stadium, in welchem sie sich heute be findet, zu entwickeln. Unendlich seien die Aufwendun gen an Zeit, Geld und Menschen,material gewesen Schon vor 2000 Jahren hätten die Griechen die ersten Vorstöße nach Norden gemacht, dann weiter die Wikin ger, Holländer, in neuerer Zeit auch die Deutschen. Im Anfang hätten die Entdeckungsfahrten mehr wirtschaft liche als wissenschaftliche Ziele verfolgt, während die heutige Nordpolforschung eigentlich nur auf wissen schaftliches Neuland ausgeht. So wollten die Hol länder den Weg über den Nordpol nach China und In dien finden. Für die Erreichung des Nordpoles kom men drei Wege in Betracht, wie der Herr Vortragende auf einer an die Leinwand geworfenen Karte darlegte, einmal der gerade nördliche, dann der nordöstliche, endlich der nordwestliche. Auf allen drei Wegen habe man versucht zum Pol zu dringen, doch hätten diese Fahrten wohl Entdeckungen und Erfolge gezeitigt, doch wäre das eigentliche Ziel stets in weiter Ferne ge blieben. Diese Entdeckungsfahrten, wie die eines Frank lin, Hegemann, der das Wagnis mit einem Segelschiff unternahm, eines Coldeway, Nordenskjöld, der als ein ziger Heu nordöstlichen Weg wählte, schließlich des kühnen Nansen, der nicht», wie seine Vorgänger, die Eis- massen vermied, sondern sein starkgebautes Schiff ein frieren und sich dem! Polb zuireiben ließ, schilderte nun Herr Lützen mit fesselnden Worten und gab mit zahlreichen Lichtbildern, zum Teil Originalaufnah- men, die Illustrationen dazu. Auch die traurige Fahrt Andrees, sowie die Expedition des tatkräftigen Herzogs der Abbrnzzen sand eingehende Beschreibung. Im zweiten Teile des Vortrages gab Herr Lützen den mo dernen Nordpolfahrten, wie denen Cooks und Pearys, auch der in Aussicht genommenen ZeppeAnschen Expe dition das Wort.» Vor allein gab er eine fesselnde Schil derung Grönlands und seiner Bewohner, die eben falls durch zahlreiche Lichtbilder unterstützt wurde. — Reichen Beifall zollte das Publikum den Ausführungen des Herrn Redners »und bewies dadurch, daß es auch mehr wissenschaftlich »didaktischen Vorträgen als solchen sinnlich schöngeistiger Art, wie dem ersten des Herrn Dr. Mühlstedt, gern sosgt. — Eibenstock, 6. Dezember. Die von Herrn Lehrer Mahn Hierselbst in der alten Bürgerschule arrangierte JugendschriftenauSstellung scheint seitens der Bürgerschaft doch nicht die Beachtung gründen zu haben, die ihr von rechts wegen zukomm». Und doch gibt eS wohl gegenwärtig keine wichtigere Frage als die der Jugendoer- derbniS durch Schundliteratur. Ueberall hat man das einge sehen und den Kampf bis aufs Messer dagegen ausgenommen. Schulen wie Behörden. So wird ein besonders vorbildlicher Fall aus Glauchau berichtet, wo der Stadtrat die Mittel zum Ankauf von 700 Heften der deutschen Jugendbücher«, die an Fortbildung»- und Volksschüler zur Verteilung kommen sollen, zur Verfügung gestellt hat. Hoffentlich werden auch hier in Kürze die Behörden die Bestrebungen der Schule unterstützen, die in der jetzigen Jugendschriftenausstellung zum Ausdruck gebracht wurden. Dieselbe bot sowohl für die Kleinen wie für Reifere und Erwachsene schöne Mittel zur ästhetischen Erziehung. Besonders hervorzuheben und em pfehlenswert sind die Bilderbücher der Münchener Jugend. Der billige Preis ermöglicht jedem, der Auge und Sinn für das Schöne hat, die Anschaffung derselben, und wenn das Volk nur erst gelernt hat, .Bilder zu besehen', dann ist schon vieles gewonnen. AlS Gegensatz zu dem Greuel der bekann ten 10 Pfennig-Hefte sind weiter zu erwähnen die Jugend bücher aus dem Hillgerschen Verlage, zu demselben Preise, sowie die Wiesbadener Volksbücher. Ferner das Beste vom Besten hinsichtlich Ausstattung und Inhalt: die Mainzer Volksbücher. Diese bilden das schönste Weihnachtsgeschenk, was sich für die Jugend denken läßt. Auch die künstlerische Ausstattung eines Buches trägt viel zum .Sehen lernen', des Lesers bei. — Es würde zu weit führen, wollte man auf alles eingehen, waS die Ausstellung bot. Nur die Künstlersteinzeichnungen aus dem Teubnerschen Verlage sollen nicht vergessen werden. Sie bieten den billigsten und schönsten Zimmerschmuck. — Vielleicht ist auch in Eibenstock durch Einführung dieser jährlich abzu haltenden Ausstellung der Stein inS Rollen gekommen. Denn schon bei der Jugend muß angefangen werden mit der Bildung des Gefühls für Ausdruckskultur. Nur von innen heraus ist der Grundgedanke des wahren Sozialismus zu ver wirklichen, nicht durch äußere Einflüsse. Das ist uns schon durch unfern Schiller vor Augen geführt worden. — Schönheide, 3. Dezember. Am 12. d. M. fin det im Saale des Hotels .Schwan' eine Schulaufführung „Bübchens WeihnachtStraum' statt. Der Rein ertrag der Aufführung wird zu einem Ausstattungsstück für die hiesige neue Friedhofskapelle verwendet. — Dresden, 3. Dezember. Heute vormittag erfolgte in feierlicher Weise die Einlegung des Schlußsteines deS letzten Blocks der neuerbaulen Augustusbrücke. Damit ist der Umbau unserer größten und schönsten Brücke, der eine Beihilfe von 4 Mill. Mk. erfordert, beendet. Die Ausschmückung der Brücke und der Oberbau können im nächsten Sommer fertiggestellt werden. — Beim Nuscheln stieß ein mit drei jungen Leuten besetzter Schlitten mit einem anderen zusammen. Zwei Lehrlinge erlitten Armbrüche und Gehirnerschütterungen, ein 12jähriger Knabe brach das rechte Bein zweimal und zog sich einen Nasenbeinbruch zu. — Leipzig, 3. Dezember. In unserer Stadt hat sich ein Ausschuß für die Veranstaltung einer Mitteldeutschen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig gebildet. Es ist in Aussicht genommen, diese Ausstellung im Jahre 19 lö statlfinden zu lassen. Der Ausschuß beab sichtigt, zunächst weitere Kreise für diesen Plan zu gewinnen. Am kommenden Montag soll im .Verein selbständiger Kauf leute und Fabrikanten' von dem Ausschüße über die An gelegenheit berichtet werden. — Chemnitz, 4. Dezember. Der Körrig traf heute Vormittag 9 Uhr 30 Minuten auf dem hiesi gen Hauptbahlwhaf ein, um der Vereidigung der Reim ten der Chemnitzer Garnison beizuwohnen. Vom Bahn hof begab sich der König zu Wagen nach oem» Soldaten heim und von dort nach dem Exerzierhaus an der Melanchthon-tStraße, wo die Vereidigung stattfand. Dann führte »der König die Fahnenkompanie nach der Wohnung des Garnisonältesten, Generalleutnant Las-- fert. Der König trat gegen l Uhr die Rückreise nach Dresden an. Zwickuu, 3. Dezember. Wegen Sittlich keit sve r!b re ch e n s, begangen an einem seiner Schulmädchen, hatte sich vor der 3. Strafkammer des Landgerichts Zwickau der frühere Lehrer Moritz aus Mittweida-Markersdach bei Schwarzenberg zu verant worten. Der Vorfall hatte seinerzeit infolge der Flucht des Lehrers besonderes Aufsehen erregt. Das Ur teil lautete »auf 9 Monate Gefängnis (unter Anrechnung eines Monats der erlittenen Untersuchungshaft) und 2 Jahre Ehrverlust. Crimmitschau, 3. Dezember. Nachdem es in der Tuchfabrik der Fiuma Keylich und Co., Werdauer- Straße, bereits am Freitag früh in der 4. Stunde ein mal gebrannt, das Feuer aber wieder gelöscht werden konnte, meldeten die Feueralarmglocken am Freitag nachmittag Mr Groß feuer; es brannte in dem dieser Firma gehörigen geräumigen Niederlagsgebäude, welches außer Materialien viele fertige Stücke wert vollen Tuches Enthielt. Der entstandene Schaden ist groß. Es sind u. a. 300 Stück fertige Tuche verbrannt. Zschopau, 3. Dezember. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ist hier ein dreister Ein bruch verübt Warden. Die Diebe haben mittels Nach schlüssel das Haustor zu oer Knopffabrik von Richter. Müller und Buschmann geöffnet, unid dann die Türen nach den oberen Geschäftsräumen aufgesprengt. Der eiserne, im Kontor befindliche Geldschrank im Gewich te von 6—7 Zentner ist vom Untersatz abgehoben und zertrümmert worden und auf diese Weise wurden meh rere hundert Mark erbeutet. Im» Kontor und in den an deren Räumlichkeiten der Fabrik ist außerdem an den Möbeln und Einrichtungsgegenständen soviel ruiniert und verdorben worden, daß Herrn Richter außer dem Verlust des baren Geldes nach sehr beträchtlicher Scha den erwächst. — Der Verband Sächsischer Industriel ler und di e „C hemini tze r V olks stimm e". In Nr. 268 der „Chemnitzer bezw. Erzgebirgischen Volks stimme" war in einem Leitaufsatz behauptet worden; daß der Verband Sächsischer Industrieller sich an der vom Centralverband Deutscher Industrieller beabsich tigten Begründung eines Wahlfvnjds beteiligt habe. An diese Tatsache hatte die „Chemnitzer Volksstimme" ihre üblichen Angriffe gegen den Abgeordneten Dr. Stresemanu geknüpft, und auf Grunld des Preßgesrtze- übersandte ihr Dr. Stvesemann eine Berichtigung, au» der hervorging, daß der Verband Sächsischer Industriel ler an der Gründung des» genannten Wahlfonds in' keiner Weise beteiligt sei. Dfe „Chejmjnitzer Volksstim- Me" druckte diese Berichtigung ab, hält aber ihrer Ma nier entsprechend ihre Verdächtigung aufrecht, indem! sie behauptet, daß sie wörtlich, (das Wort ist in der „Chemnitzer Volksstimme" fettgedruckt!) aus der offi ziellen Bekanntmachung des Centralverbandes Deut scher Industrieller zitiert habe, daß der genannte Wahl fonds mit Hilfe von 14 Verbänden, darunter auch nist Hilfe des Verbandes Sächsischer Industrieller begrün det werden solle. Herr Dr. Stvesemann hat darauf- in einer zweiten preßgesetzlichen» Berichtigung die Tat sache festgestellt, daß in dem! offiziellen Bericht des Centralverband.es v»o,n dem, was die „Volksstimme" be hauptet, auch nicht »ein einziges Wort steht. Man sieht daraus, wie weit die „Chemnitzer Volksstimme" in ihrer Kampfesweise geht, wenn sie behauptet, etwas wört- l i ch aus einem »Bericht wie her gegeben zu haben«, was sich in dem Bericht überhaupt nicht findet. — DieMitteldeutscheVerkehrSkommissi- o n des Verbandes reisender Kaufleute Deutschlands hielt am 5. Dezember in Erfurt ihre Generalversammlung) ab. Bei der Generaldirektion der Kgl. Sächs. Staatsbahnen soll beantragt werden, den im Sommerhalbjahr nur Feiertag verkehrenden Zug 6 Uhr 7 Min. ab JägerSgrün al» dau ernde Einrichtung auch Werktags das ganze Jahr verkehren zu lassen; ferner den Personenzug 1777 ab Adorf 6 Uhr 4b Min. nachmittags später zu legen, damit Anschluß an den V-Zug Nr. 190 von Eger 7 Uhr 49 Min. nachmittags in Adorf herbeigeführt wird. Veutfcker Keicksiag. 3. Sitzung am 3. Dezember, 1 Uhr. Am Bundesratstische: Dr. Delbrück, Wermuth, fern« Unterstaatssekretäre Wah »schaffe und Richter. Präsident Gras Stolberg: M . H , es sind einige weiter« Interpellationen eingegangen, die bereits ,n Ihren Händen sind. Ich werde die Interpellationen auf die morgige Tagest ordnung fetzen. Aus der Tagesordnung steht zunächst die Wahl des -weiten Vizepräsidenten. Es werden 322 Stimmzettel abgegeben, davon sind 98 unbeschrieben, 178 lauten aus den Namen des Hospitanten der Reichspartei, Prinz Hohenlohe-Langenburg, 42 aus Singer, 4 zersplittert. Abg. Prinz Hohenlohe-Langenburg, dec somit gewühlt ist, erklärt auf Befragen: Ich nehme die Wahl an. (BravoS rechts, Lachen links.)« Es folgt sodann die Wahl der Schriftführer. Nach Erledigung der Stimmzettelabgabe stimmt das Hau bern Vorschläge des Präsidenten Graf Stolberg zu, daß während der Ermittlung des Resultats durch die provisorischen Schrift führer in der Tagesordnung lortgefahren wird. Zur ersten Beratung steht die «Verlängerung de» Handelsprovisoriums mit England. Staatssekretär Dr. Delbrück führt zur Empfehlung kurz aus: Die uns für die Regelung der Handelsbeziehungen zu England erteilte Vollmacht läuft am 1. Dezeinber ab. Wir ersuchen Sie daher, die Vollmacht «aus zwei weitere Jahre zu erneuern. Das Wort wird weiter nicht verlangt. Die Vorlage gelangt alsbald in zweiter Lesung zur An nahme. Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfes betr. Ab änderung des 8 15 des Zolltarisgesetzes (Verschie bung des Termins für Inkrafttreten der Reliktenversicherung). Staatssekretär Dr. Delbrück empfiehlt die Vorlage im wesentlichen im Einklang mit der gedruckt vorliegenden Be- gründung der Vorlage. Die Reichsvcrsicherungsordnung, von der ein Entwurf bereits öffentlich betanntgcgeben sei, werde vor dem 1. April 1911 nicht in Kraft treten können. Es sei daher angezeigt, auch den Termin für das Inkrafttreten der Witwen- und Waisenversicherung, deren Regelung im Nahmen der Gesamt-Neichsversicherniigsordnung vorgesehen sei, bis zum 1. April 1911 hinauszuschieben. Abg. Junck (nl.) stimmt der Vorlage zu. Die Hoffnungen, die das Zentrum 1902 an die sog. Lex Trimborn geknüpft habe, daß allein schon die Zollniehrerträge den finanziellen Bedarf der Relikten-Versicherung decken würden, so daß aus Beiträge der Arbeiter wohl gänzlich verzichtet werden könne, diese Hoffnungen hätten sich jedenfalls nicht erfüllt Man ersehe daraus, wie wenig angezeigt cs überhaupt sei, derartige Wechsel auf die Zukunft zu ziehen. Zu erklären habe er übrigens tm Einklang mit seinen Freunden, daß der neue Zolltarif feinen Zweck, die Landwirtschaft zu schützen, voll erfüllt habe und daß seine Freunde deshalb daran festhalten würden. Auch an dem Gedanken der Relikten-Versicherung hielten seine Freunde nach wie vor fest. Erfreulich sei die Zusage, die er aus den Worten des Staatssekretärs herausgehört habe', daß das große Werk der Reichsvcrjichcrungsordnung auf jeden Fall in dieser Session werde vorgelegt werden. Seine Freunde würden gern positiv Mitarbeiten, um zu bewirken, daß da» Werk auch wirklich in dieser Session definitiv zustande koinme. Verhehlen könne er aber nicht, daß das Reichspersichernngswesen in seinen empfindlichsten Elementen getroffen werden würde, wenn die Selbstverwaltung dabei in dem Maße angctastet, geschmälert werde, wie das vielfach in dem neuen Entwurf der Vcrsicherungsordnung geschehe. Es bestehe in dem deutschen Volke eine starke Abneigung gegen eine weitere Ueberausdeh- nung des Beamtenwesens. Auch sonst noch enthalte jener Ent wurf mehrfach bedenkliche Momente. Abg. v. Richt Hofen (k.): Ich will dem Vorredner in seiner Kritik des neuen Entwurfs zur Reichsvcrsicherungsordnung nicht folgen. Denn dieser Entwurf wird ja ohnehin auch schon in dem Bundesrat wesentlichen Abänderungen unterzogen werden. Durchaus beistimmen kann ich dagegen dem Vor- redner in dem, was er über den Nutzen unserer 1902 einge- kchlagenen Wirtschaftspolitik gesagt hat. Die heutige Vorlage ist lediglich bedingt durch die Unmöglichkeit, oie Bersicl-erungs. ordnung vor dem 1. April 1911 fertigznstellen, und meine Freunde werden ihr daher zustimmen. (Beifall.« Abg. Mugd.an (Frs. Vp): Wir stehen dieser Vorlage doch nicht ganz so freundlich gegenüber, wie die Vorredner. Wir be- antragcn vielmehr deren Ueberweisung an eine Kommission, da doch noch eine große Anzahl von Fragen zu lösen sind, auf die die Begründung der Vorlage gar nicht eingeht. Keinesfalls verstehen wir, wie der Abg. Junck sagen kann, daß die Zollpolitik von 1902 sich bewährt habe. In einer Zeit, wo das Volk unter so hohen Lebensmittelpreisen seufzt, sollte man eine solche Be- Häuptling doch lieber nicht ausstellen. (Beifall links.) Bewährt hat sich der Zolltarif nur für die Großgrundbesitzer. (Sehr richtig! links. Lachen rechts.) Was muß überdies die Ver schiebung der Reliktcnversicherung für eine Verbitterung Hervor rufen In einem Augenblicke, wo man soeben erst durch die sogenannte ReichSsinanzreform dem Volke neue Lasten auf. erlegt hatl Daß die neue Reichsversicherungsordnung schon am 1. April 1911 in Kraft treten könne, ich denke, dal glaubt der Herr Staatssekretär wohl eigentlich selber nicht. Schon daß man die sä schweis her R» Und N liktenv zeugt j Das i> Dazu schwer «ersich immer hätten Beleuä ihn ve Relikte schwer und W mir be wärtig» pro T stimme einmal links.) St» Wurfs «ine sck liegt jo fach AI Entwur wird. ! werde, 19N zr mehr t als wir (Heiterk Ab, Vorlage Witwen ihnen i geht al tarifges« stimm«: sprüngli für die habe h« seien ük Wurf d fassung von der -uschuß, Beiträge Abg herausg» kann do» (Gelächte dort (na» Freunde der Reli Die von ten Grü angegriss Vorlage das habt Betracht: einen Zu dazu ist gar nich wie ich angreifen muß ja seinerzeit ohne Wit uns auch Regelung die Entjci das Schis da einen Von Ihre von einer über eine ersichtlich wohl in Also Vors weiter gec Vkelikten-B uns! (Le Staab Hause emp Wort den 8 lü zust» das steht Gesetz an, Zeit ein ( nicht hoh« Abg. versichern, diese Una Nisse sind An d Suhr un übt. Der Er liefere koziaAoli die Schuhe Vie G Schnei ist das vcü -üläheu, Stiö -eisern de Alleinoer Llax billig zu vcrke
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)