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»7. - , '' Mvut fehlen Nachrichten. Seit vier Tagen fällt Rege», Was zweifellos entscheidende Operationen ans beiden Seiten verhindert. Tokio, 21. Angust. Die japanischen Kreuzer „Tschitose- und „Tschuschima- griffen gestern den in Korsakowa liegenden russischen Kreuzer „Nowik- an nnd zwangen ihn, aus Land zu lausen. Petersburg, 21. August. Hier verlautet, der Kreuzer „Nowik- sei durch jopan. Geschosse in Brand gesetzt worden. S a ch s e it. Dresden, 21. August. Se. Maj. der König besuchte heute vormittag den Gottesdienst in der Schloßkopelle zu Pillnitz. Um 2 Uhr sand bei Sr. Maj. dem König Familien- und Marschall tafel statt. An der Famtlientafel nahmen teil die Erzherzogin Otto von Oesterreich mit ihren zwei Söhnen, Prinzessin Mathilde, Prinz Mox und dir beiden ältesten Söhne des Kronprinzen. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz kehrte Sonnabend abend von Tarvis In Kärnten zurück. Der Kronprinz verließ in Pirna den Zug und begab sich nach Wachwitz. Bis Tetschrn waren ihm seine Söhne und die in Pillnitz zu Besuch anwesenden österreichischen Erzherzögr, die gemeinsam einen Ausflug unternommen hatten, entgegengefahrrn. Dresden, 21. August. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz wohnte heute mittag in Vertretung Sr. Maj. des Königs der Feier des 1. Feld- Artillerie - Regiments Nr. 12 in der geschmückten Kaserne des Regiments bet und überbrachte die Grüße Sr. Maj. des Königs, der Chef des Re gimentes ist. Vf. Bischofswerda, 21. August. DieKollekte am Erntedankfest, dir nach Beschluß des Kirchen- vorstandeS der hiesigen Gemeinbedtakonie zufließt, hat In 816 Geldstücken den erfreulichen Betrag von 52 Mk. ergeben, nämlich 10 Mk. in Gold, 14 Mk. In Silber, 20 Mk. 70 Pfg. in Nickel, 6 Mk. 70 Psg. in Kupfer, 60 Pfg. zur Erfüllung. Allen Gebern, auch allen Denjenigen, die zu dem reichen Schmuck der Kirche betgetragen haben, sei auch an dieser Stelle im Namen des Kirchen- vorstandeS der herzlichste Dank ausgesprochen. Bischofswerda, 22. August. Am gestrigen Erntedankfest vereinigten sich in unserer Haupt kirche, sowie nachmittags in der Gotte-ockerkirche, welche In althergebrachter Weise mit Aehrrnkränzen rc. geschmückt waren, eine außerordentlich zahlreiche Gemeinde ouS Stadt und Land zu den Gottes diensten. Die dem Tage angrpaßten Predigten Warrn von packender Wirkung und feierlich erklang die vom Kirchenchor und unserer Stadtkapelle auSgeführte Kirchenmusik. In unserer Hauptkirche predigte Herr Oberpfarrrr vr. Wetzel und in der GotteLockerkirche Herr Pastor DiakonuS Hennig. «t. Bischofswerda, 22. August. Recht sonderbar mochte zahlreichen besonders jungen Schwälbchen der heute rtngrtrrtrne Regen Vor kommen, denn einige Hundert der sich zum Ab züge rüstenden Tierchen suchten heute früh Schutz vor der Nässe unter dem DachstmS eines Hauses der äußeren Kirchstraße. Vielleicht hatten die meisten unter ihnen noch gar keinen Regen erlebt; auch vermißten sie wohl die fehlenden Insekten. «1. Bischofswerda. Wie kirre und zutraulich jetzt die Rebhühner sind, geht auS dem Um stande hervor, daß in einigen größeren Hinter gärten der äußeren Bautznrrstraße fast täglich 17 junge Rebhühner von den alten geführt werden, die ohne Scheu bis aus kurze Entsrrnung an den Menschen hrrankommen. Die Hühner sind aber noch ziemlich schwach bei Leibe, viele von ihnen werden aber schon in wenig Tagen ihr junge» Leben kaffen müssen. — Ein strenger Winter scheint un» diesmal brvorzustrhrn. Eine alte Jägrrrrgrl be sagt nämlich, daß, wenn daS Heidekraut zeitig und stark blüht, rin harter Winter vor der Tür steht. Und so früh wir in diesem Jahre hat da» zierliche Heidekraut nur selten geblüht. — Nach alten Auszeichnungen hatte der Sommer von 1842 viel Sehnlichkeit mit dem dirSjährigrn. Da» Wtntergrtrridr war auch sehr gut geraten, aber der Sommer war rin heißer uud sehr trockener. Da» Mahlwasser war so wenig, daß die Saal- und Elstermühlen da» Ge treide nur um „viele» Spendieren- grschroten haben. Biel« Müller richteten Mühlen zum Drehen ein, da auch die Bachmühlrn kein Wasser hatten. E» taten sich immer mehrere Familien zusammen, da zum Drehen drei bi« vier Mann notwendig Waren. Wenn ja ein Bäcker einmal Mehl zum Backen hatte, io standen die Leute kn Scharen vor «ad im väckerhaus« und rissen sich au» d« tzäadea. Ja oft entstand eia zMumL DaS He« war verbräunt, »er sächsische «»»Sh»«, «kette ». Grummet gab r» gar nicht, und dir Kartoffeln foulten trotz der Dürr« in Feld und Keller. DaS Rindvieh mußte im Lause des Winter» fast alle» geschlachtet werden. Bei gemeinschaftlichen Schlachtungen kam da» Pfund Fleisch 3 bi» 6 Pf. Erst der Herbst brachte den ersehnten Regen und zerstreute die ernsten Befürchtungen vor der WasserSnot de» Winter». — uo. Die HundStage haben mit dem heutigen 22. August ihr Ende erreicht. Der heißesten Zeit de« Jahre» ist damit Valet gesagt und unaushaltfam geht e» nun dem Herbst ent gegen, der un» hoffentlich noch recht schöne sonnige Tage bringt. Der große Schwarm der Ver gnügung-reisenden und Sommerfrischler wendet sich nun wieder den heimatlichen Penaten zu, die schönen Tage von Aranjuez sind vorüber und nun heißt r» wieder in der alltäglichen Tretmühle gehen, eine Tätigkeit, die den meisten ansänglich recht sauer ankommt, obgleich sie doch durch die hinter ihnen liegende ErholungSzeit frische Kräfte und genügend Arbeitslust gesammelt haben sollten, um den Kamps um» Dasein wieder mit freudigem Mute zu beginnen. Aber nicht olle wenden sich nun widerwillig dem Berufe wieder zu. ES gibt auch gar viele, die dem Dichter recht geben, der da meint, nichts sei schwerer zu ertragen, als eine Reihe von schönen Tagen und die sich gern wieder in die Arbeit stürzen. Wohl ihnen, sie haben daS bessere Teil erwählt! — Die anhaltende Dürre wird Heuer sehr zeitig kahle Bäume und Sträucher ver ursachen, da daS Laub jetzt schon massenhaft ver trocknet ist und gebräunt herabfällt. Diese Be obachtung kann man andere Jahre meist erst etwa vier Wochen später machen. Stellenweise werden schon Kartoffeln ausgenommen; gegen andere Jahre, in denen dies erst Ende September geschieht, ist das ein Borsprung von sechs bis sieben Wochen. Der gedeihlichen Entwicklung der Kartoffeln ist jedoch die anhaltende heiße und trockene Witterung äußerst hinderlich. — Die Waldbrände, die in den letzten Tagen in den verschiedenen Gegenden deS Landes vorgekommen sind, sind vielfach durch unvor sichtiges Tabakraucher, verursacht worden. Bet der jetzigen außerordentlichen Trockenheit und Dürre ist die größte Vorsicht beim Umgang mit Streichhölzern und beim Zigarren- und Tabak rauchen im Freien zu beobachten. Wir erinnern nochmals daran, daß z. B. das Rauchen von Zigarren und auS offenen Pfeifen in Wäldern und Haiden außerhalb der Chausseen und der öffentlichen Fahrwege bei Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haftstrafe bis zu 14 Tagen ver boten ist. — 1904 ein gutes Weinjahr! AuS den deutschen Rebengauen kommen erfreuliche Nach richten. Sie stimmen meist darin überein, daß die diesjährige Weinlese ein Tröpfchen von besonderer Güte ergeben wird. Uebrr die Menge rechnet man allgemein auf einen „halben Herbst-. Teil weise sind die „Wingerte- schon geschloffen, wa» gegen die Vorjahre einen Borsprung von 3 bis 4 Wochen bedeutet, und bald wird rS in den Rheintälern widerhallen von jubelndem Gesang und Fröhlichkeit, die sich im Jahre kaum besser zeigt als in der Weinlese. — uc. Haftpflicht. Daß eine Deckung gegen die Haftpflicht in jedem Falle angrzeigt er- scheint, beweist folgender Vorfall. Al« rin Ge schäftsmann in Elsterberg einige seiner Freunde zum Mttfahren eingeladen hatte, kam er mit seinem Geschirr dadurch zu einem bedauerlichen Unfall, daß vor dem herannahenden Etsenbahnzuge die Pferde scheuten und den Wagen zur Seite drückten, wodurch dieser umstürzte und die Insassen herauSgrschleudrrt wurden. Fast alle Personen erlitten schwere Verletzungen, eS gab ArmauS« rrnkungrn und Brüche. Der Besitzer deS Ge schirre», Kaufmann W. in Elsterberg, ist bet der Gesellschaft Winterthur gegen Haftpflicht versichert. Da» Vorkommnis dürfte für ihn selbst also in materieller Hinsicht wesentliche Folgen nicht haben. Den Schaben, den der Wagen erlitten, hat er allerdings zu tragen. Die Mitfahrenden waren leider nicht versichert, dürften aber dessen unge achtet für den erlittenen Schaden durch die ge nannt« Gesellschaft entschädigt werden. — Gemäß der in § 2231 Absatz 2 de» Bürgerlichen Gesetzbuches enthaltenen Formvorschrift müssen eigenhändige Testamente von dem Erblasser eigenhändig unter Angabe de» Orte» und de» Tage» geschrieben und unterschrieben sein. Der Wortlaut dieser Bestimmung erregt den Zweifel, ob e» genügt, wenn «in solche» Testament überhaupt ein Datum enthält. Dir» ist jedoch keine»weg» der Fall. Die Rechtsprechung stellt sich vielmehr aus deu Standpunkt, daß da» angegebene Datum richtig, der Wahrheit entsprechend sei« muß. — Ehre dem Handwerksmeister, E» ist bekanntlich jahrzehntelang ein dringender Wunsch säst de» ganzen deutschen Handwerkerstand«» ge wesen, den Meistertitel im Handwerke wieder zu Ehren zu bringen. Daß die Gewerbeordnung von 1869 mit ihrer schrankenlosen Gewrrbesretheit und mit der Beseitigung jeden Schutze» für den Meistertitel viel zu weit gegangen war und ge wissermaßen da» Kind mit dem Bade au-geschüttet hatte, da» hatten die deutschen Handwerker gar bald erkannt, und e» regte sich deshalb schon seit langer Zeit in ihnen der Wunsch, den trotz aller Ansrtndungen volkstümlich gebliebenen Meistertitel wieder zu Ehren zu bringen. Diesem dringenden Verlangen de» einsichtigen deutschen Handwerker standes, der seine Verhältnisse wohl selbst am besten beurteilen kann, hat die ReichSregirrung endlich doch Rechnung tragen müssen. Da» Hand- werkSorgantsationSgefetz von 1897 hat endlich dem Meistertitel die ihm zukommende Ehrrnstellung und den ihm gebührenden Schutz wieder verschafft, denn r» hat die unbefugte Führung des Meister titels in Verbindung mit der Bezeichnung eine» Handwerks unter Strafe gestellt. Erfreulicher weise ist's nun endlich nicht mehr jedem Pfuscher gestattet, sich den Titel „Tischlermeister- „Klempner meister-, „Schlossermrister- usw. brizulegrn. Wer heute diesen Ehrentitel erlangen will, der hat eben zuvor seine Meisterprüfung zu machen. DaS ent spricht dem Wunsche und Willen der gewaltigen Mehrheit des deutschen Handwerkerstandes. — Kosten der Meisterprüfungen in Sachsen. Irgend in einem thüringischen Klein staate soll einmal eine Meisterprüfung mehr als 60 Mk. gekostet haben. Wir können diese An gabe auf ihre Glaubwürdigkeit hin nicht unter suchen, aber daS eine können wir feststrllen: In Sachsen kostet die Ablegung einer Meister prüfung bei der Gewerbekammer einschließlich der Gebühren und sonstigen Aufwendungen nur wenig über 30 Mark. — ProbemÜuzen sür die neuen Fünf mark stücke sind in diesen Tagen von der Berliner Münzstelle in kleiner Zahl frrtiggrstellt worden und zirkulieren bet den beteiligten RelchSämtern zur Begutachtung. DaS neue Sitberstück sst größer al» der alte Taler und kleiner, aber erheb lich dicker als das bisherige Fünfmarkstück. Die vielfach beklagte „Belastung des Portemonnaie» - würde freilich durch die neue Münze nicht viel geringer werden, als durch das im Verkehr befind liche Fünfmarkstück, und rS ist fraglich, ob sie den Taler In seiner Beliebtheit verdrängen wird, be sonders da auch die AuSmünzung, Bild, Wappen und Buchstaben nicht den Geschmack eines jeden befriedigen werden. UrbrigenS ist vom Ministerium deS Innern die Leipziger Gewerbrkammer veranlaßt worden, rin Gutachten darüber abzugrben, ob daS BedürsniS nach Ausprägung eines Dreimarkstücke» vorhanden ist. Die Gewerbekammrr ist zu dem Beschluß gelangt, daß da» jetzt t« Umlauf befind liche Talerstück im allgemeinen wohl als beliebte» Zahlungsmittel gilt, daß aber bet Einziehung des selben rin Bedürfnis zur Ausprägung eine» neuen Dreimarkstückes nicht vorhanden ist. Bezüglich einer Umprägung der Fünfmarkstücke, die recht un beliebt stad, hält die Gewerbekammrr eine kleinere Ausprägung für nötig. — Falsche Fünfzigmarkschetne sind jetzt neben den falschen Hundertmarkscheinen auf getaucht. Die Scheine sind dunkler al» die echten und die Narben sind unregelmäßig mit einer Stricknadel hrrgestrllt. Die Falsifikate tragen da» Münzzeichen L und Nr. 0107133. — Der „Etnzelkelch" wird auch da» sächs. Landes - Medizinal- Kollegium beschäftigen. Der ärztliche Bezirk-Verein Freiberg hat an diese Körperschaft den Antrag gestellt, da« evangelische Landeskonststorium zu ersuchen, die Einführung de» Einzelkelche» bet der AbendmahlSfeter au» hygienischen und ästhetischen Gründen zu verfügen. Uebertragungrn von Krankheiten seien jetzt sehr leicht möglich. Der ärztliche KretSvrrrin für die Kreishauptmannschaft Dresden hat de« Anträge zügestimmt. — Nach elner Verordnung de» Kultus ministerium» vom April 1903 stad die Gemeinden verpflichtet, den zu den pflichtgemäßen Reserve übungen eingezogrnrnLehrern den Gehakt ohne Abzug der vrrtreterkosten weiter zu gewähre«. Diese Bestimmung gilt auch für die Osfizier- asptrantenübungrn und 2, di« «ach K 46 de« Hierordnung vorgeschrirben sind und je acht Wochen dauern. —Ueber Forstprodukte ftsenwktm Jahres bericht der Handels- und Gewerbekammn zu Zittau für iSOSr DteHolzpreise stad ftst de.