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v». Bein ab, trennte den Brusttril vom Hinterleib, bohrte ihren Kopf eine Zett lang in die Brust hinein und flog dann mit diesem Teile davon. Eine Untersuchung deS Hinterleibes zeigte, daß die Biene ihren Stachel verloren hatte. Was ist die Veranlassung diese« seltsamen Kampfe«? Wollte die Wespe den Honig haben, den die Biene etwa gesammelt hatte? Sind solche Kämpfe öfter« be obachtet worden?" — Hierzu schreibt nun eine Abonnentin: „Derartige Kämpfe komme» aller dings sehr oft vor und In den meisten Fällen unterliegt die Biene, da sie, mit Honig beladen, sich nur schwer wehren kann. Wir hatten auf einem Tute einen sehr großen Bienenstand und Wunderten und ärgerten un« oft, daß sih so viele Wespen bei den Stöcken herumtrirben, die die heimkehrenden, schwer beladenen Bienen abfingrn, töteten und ihnen derr Honig aussaugten. Nach langem Suchen entdeckten wir in einer alten, dichten Buchenlaube direkt neben den Bienenstöcken ein Wespennest von ungeheurer Ausdehnung, da« dann nachtS, al« alle Tiere zu Hause waren, vor sichtig in einem Sacke entfernt wurde. Die Wespen tragen ja auch selbst Honig ein, sobald fidoch ein Bienenstand in der Nähe ist, machen sie sich« bequem und lassen die Bienen für sich arbeiten. — Die Not der Kleinschiffer ist ausS höchste gestiegen. Durch den niedrigen Wasser stand sind Tausende von fleißigen Familien ge zwungen, untätig skstzuliegen. Die Vorschüsse, welche sie auf ihre Fracht erhalten konnten, sind aufgezrhrt, besonders da sie davon ihre Boots leute adlohnen und die Zölle auf die Ware im voraus bezahlen mußten. Die bitterste Not ist über Hunderte von Familien hercingebrochen, und zwar unverschuldet. Hier ist schleunige Hilfe nötig, besonders in Oberschlesien, wo allein über 800 solcher Schiffseigner schon seit zwölf Wochen liegen. * Frankenthal, 25. Aug. Im „sächsischen Erzähler" berichteten Sie von einem Kornhalm von der seltenen Länge von 2,30 m, derselbe entstammte einem Kornfeld« de« Herrn Viehhändler Hermann Gnauck ollhier. Zur Zett.sind im Gasthaus zur Linde deS Herrn Hermann Leuner ein Quantum Haserhalme ausgestellt, erbaut auf den Fluren des Herrn Viehhändler Alwin Gnauck allhter, welche eine Länge von 1,42 in aufweisen. Unsere Fluren Warrn in Bezug der Körnerfrüchte, trotz der abnormen Trockenheit, reich gesegnet. 8 Großharthau, 25. August. Am heutigen Tage beging ein hier allgemein geschätzter Beamter, Herr Postschaffner Paufler, sein 25jähriges Dienstjubiläum. Dir Angehörigen der Postverwal- tung hiesigen Ortes gedachten des Tage« und seierten den Jubilar in einfacher aber herzlicher Weise. Hocherfreut wurde derselbe durch die Be glückwünschung seitens der Hohen Schloßherrschaft und Ueberreichung eines Ständers mit den Bildern Sr. Durchlaucht, Ihrer Hoheit nebst Hoher Familie. Als besonder« selten dürfte dies Jubiläum deshalb gelten, weil eS Herrn Paufler vergönnt gewesen, diese 25 Jahre nur im hiesigen Orte der Post verwaltung seine treuen Dienste leisten zu dürfen. Möge sich derselbe noch recht lange bester Gesund heit erfreuen. -ä-. Großharthau. Auch hier und in den umliegenden Orten ist sür Sonnabend Einquartierung angesagt worden. Sonntag, den 28. August, wird im Gasthose „zur Erholung" ein Militärkonzert von der Kapelle des 2. König!. Sächs. Feld- Artillerie-Regiments Nr. 28, unter Leitung deS königl. Musikdirigentrn Herrn H. Philipp aus Pirna stattfiiiden, wozu Billet« im Vorverkauf bet Herrn Gasthofsbesitzer Klinger zu haben sind. -ä-. Großharthau. Am vorigen Sonntag wurde hier daS Erntedankiest grseiert. Schon vorher regten sich in allen Häusern fleißige Hände. Da wurden Kränze und Guirlanden gewunden, um die Kirche und die Gräber der Verstorbenen zu schmücken. Durch die hiesige Schloßgärtueret war besonders der Altarplatz ausgezeichnet worden durch herrlichen Schmuck. Die Schuljugend hatte Kräiize für Chor und Emporen dargebracht. Einige Jungfrauen, die wohl daran gedacht haben, daß sie aus dem Altarplatze eingesegnet (konfirmiert) worden find, hatten sür Guirlanden gesorgt. Wie prächtig sah unser Gotteshaus und unser Fried hof au«! Da« war, al« wäre Garten, Feld und Flur und Wald In« Gotteshaus etngezogen, um dem lieben Gott mit zu danken sür die Früchte, für den Segen de« ganzen Jahre». Der Erntr- keanz über dem Altäre war von Herrn Gärtnerei» besitze» Näther hrrgrstellt worden. Mit Musik begleitung erklangen die Loblieder. Der freiwillige gemischte Ktrchenchor sang die Motette: „Der Herr Ist «ein Hirte". Nach der Inhaltsreichen Predigt de» OrtSpfarrerS wurde der Gottesdienst, der durch den Besuch der prinzlichen Herrschaften ausgezeichnet wurde, mit.dem Verse: „Nun danket Le» sächsisch« Erzähler. Sette » alle Gott" geschlossen. Möchte dir Kirchgemeinde am Erntefeste da» Danken, Wohltun und da» Arbeiten nie vergessen. Bautzen, 25. August. Im Lause de» gestrigen Tage» waren hier die Vertreter aller fünf sächsischen Tewerbekammern zu einer Sitzung versammelt, um eine Aussprache über do» TrnossenschastSwrsen herbeizusührrn. Die Sitzung stand unter Leitung de» Vorsitzenden der Gewerbe kammer Z'ttau, Herrn Stadtrat Reiche - Bautzen. Da» Ergebnis der nichtöffentlichen Sitzung wird dem Ministerium de« Innern berichtet werden. Auch ersolqte noch eine vertrauliche Vorbesprechung über die Tagesordnung deS am 7. September in Lübeck zulammentretenden fünften deutschen Hand werks- und Gewerbekammrrtages. — Aus Anlaß vorerwähnter Sitzung veranstaltete abend» */,9 Uhr der hiesige JnnungSouSschuß im Saale deS „Bürgrrgarten" einen Vortragsabend, dem zufolge öffentlicher Einladung etwa 120 Hand werksmeister und Gewerbetreibende beiwohnten. Vortragender war Herr Schnetderobermeistrr Berger au» Crimmitschau, Vorsitzender der Gewerbekammer zu Plauen i. V., welcher über: „DaS Gen ossen I cha stSw e sen bezw. die Gründung von Genossenschaften" sprach. In längeren, überaus anschaulichen und klaren Ausführungen entwickelte Redner sein Thema und fand den lebhaften Beifall der Zuhörerschaft. — In der dem mit großem Beifall aufgrnommenrn Vor trage folgenden Aussprache gab Redner noch mancherlei Erläuterungen über bereits bestehenden Kreditgenossenschaften un^- deren gute Erfolge. Auch der hiesige JnnungSauSschuß wird bereits in nächster Zeit an die Gründung einer Kredit genossenschaft herantreten, an der sich jeder Ge werbetreibende soll beteiligen können, etwa mit einem Anteil von 100—150 Mark, in Raten ein zahlbar; der Hastbetrag würde diese Summe nicht überschreiten. Die Versammlung war mit diesem Vorhaben durchaus einverstanden. Bautzen, 26. August. Gestern abend b/^6 Uhr fuhr das seit einigen Tagen behufs An legung von Abessinischen Brunnen in hiesiger Umgebung weilende kleine Pionierkommando wieder nach Dresden zurück, nachdem die ihm ge stellte Ausgabe gelöst war; wie verlautet, ist man mit den Bohrungen nach Wasser recht zufrieden, so daß zu hoffen ist, daß sowohl die Truppen wie die betreffende Einwohnerschaft genügend Wasser aus den angelegten Brunnen haben werden. 6 Bautzen, 26. August. Der Former streik, welcher vor einiger Zeit (11. d. M.) in der hiesigen Waggonfabrik wegen Lohndtfferenzrn ausgebrochen war, ist beendet; die Former be ginnen mit heut« ihre Arbeit wieder, nachdem man sich aus die Vorschläge der Direktion geeinigt hat. I- Schandau, 25. August. Der hier von einem Konsortium geschaffene neue Höhenpark auf Ostrauer Flur, unter welchem direkt der Sendig'fche Königspark und die Sendig'schen Billen liegen, ist im Laufe dieses Jahres bis auf eine ZugangSstraße nach dem oberhalb diese« Parkes begonnenen Villenviertel soweit fertig gestellt, daß er schon vor geraumer Zeit seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Anders verhält eS sich aber mit dem zu dieser Höhe projektierten und im Baue begriffenen Ausstieg resp. Aufzug, denn dieser Eisen bau von 60 Meter Höhe erhebt sich wohl nahe der Rudolf Sendigstraße gegenüber der Sendig'schen Königsvilla, jedoch fehlen noch alle Einrichtungen zu einem elektrischen Auszuge darin. Diese Arbeiten und eine Brückenverbindung erfordern jedoch noch soviel Zeit, daß in diesem Jahre diese Bauten wohl nicht ihrer Bestimmung übergeben werden können. — Von den Bewohnern von Schöna-Hirschmühle und Schmilka wird eS mit Freuden begrüßt, daß die Direktion der sächsischen StaatSrisenbahnen auf der Bahnstrecke Schandau- Bodenbach, gegenüber dem Grenzortr Schmilka, einen Haltepunkt baut, der dann im April oder Mat 1905 seiner Bestimmung übergeben werden wird. — Wie hier bekannt geworden, gedenkt Se. Königliche Hoheit Kronprinz Friedrich August in nächster Zeit in hiesigen StaatSrrvierrn eine Hoch wildjagd abzuhalten. — Heute früh herrschten im Elbtale -s- 4 Grad R. Schandau. Seit Anfang dieser Woche hat im Gebiete der Sächsisch-Böhmischen Schweiz der Touristenverkehr ganz ausfallend abgenommrn, zumal nun auch am Montag und Dienstag auch hier der lang ersehnte Regen rintrat. Letzterer hat vorläufig die Fluren erfrischt, jedoch aus den Wasserstand der hiesigen Flüsse und Bäche noch nicht bissernd eingewirkt, so daß auch die Elb- Verhältnisse dieselben geblieben sind. Pirna. Dir Aussperrung der Sandstein arbeiter erfolgte nun auch in den Brüchen de» LVV« Sottlrubatalr». Die Zahl der AuSgrsperrwo stellt sich jetzt aus 1500. Dresden, 25. August. Die Elbe ist heute wieder auf den Stand von 230 Ztm. unter Null zurückgrgangen. Da» Wetter ist trocken, der Himmel teilweise bedeckt. Dresden. Eine Versammlung von Groß industriellen und Landtagsabgeordneten beschloß, eine Deputation an den Minister v. Metzfch abzusenden, welche bet demselben wegen Einführung von NotstandStartfen sür die sächsische In dustrie infolge der durch die Einstellung der Flußschifffahrt «ingetretenen Kalamität vorstellig werden soll. Dresden, 25. Aug. Da» auf 128 000 Mk. tox erte Etablissement „Biktortahöhe" in Loschwttz wurde heute zwangsweise versteigert. Auf dem Grundstücke lasten 60,000 Mk. Hypotheken. ES erfolgten nur 2 Gebote, eins zu 4000 und eins zu 15 000 Mk. Letzteres hat der Rentner Joh. Emil Pröle in Bautzen, der selbstverständlich auch die Hypothekenlast mit zu übernehmen hat. — Auf offener Straße schoß sich gestern abend wegen ver- schmäbter Liebe der au« Großenhain stammende 26jährtge Schweizer Weißer vor dem Hause seiner ehemaligen Geliebten nach einer kurzen Verab schiedung von derselben eine Kugel in den Kopf. - Riesa, 25. August. Zum diesjährigen Lorenzklrcher Jahrmärkte macht sich der Ausfall der Elbdampfschifffahrt recht unangenehm bemerkbar. ES wurden fides Jahr bei dieser Ge legenheit mehrere Exiraschiffe eingestellt. Wie man mitteilt, soll in diesem Jahre durch fort gesetzte OmnibuSsahrten vom hiesigen Bahn hofe aus nach Strehla der Personenverkehr möglichst bewältigt werden. Auswanderer. Auf dem Dresdner Bahn hofe in Leipzig traf am Mittwoch nachmittag gegen »/i5 Uhr rin Sonderzug ein, der, von Tetschen-Dresden kommend, über 200 böhmische Auswanderer beförderte. Dir Leute fuhren mit den anschließenden P-rsonenzügen nach Hamburg und Bremen weiter, um sich dort nach Amerika einzuichiffen. Waldenburg, 24. Aug. Die Fürstliche Ver waltung hat einen Schadenersatzanspruch an die Stadt Meerane geltend gemacht, weil daS Im be nachbarten Kertzsch liegende Wasserwerk dieser Stadt dem Fürstlichen Park und den umliegende» Grundstücken da« Wasser entzieht. Zwickau. (Kohlen gefunden.) In dem neuen Pöhlauer Schachte der Gewerkschaft „Morgenstern" in Reinsdorf, mit dessen Ablrusen am 3. September 1900 begonnen wurde, ist bet 964 w Teufe ein bauwürdiges Flöz von guter Beschaffenheit angefahren worden. Die bi« jetzt erschlossene Kohlenmächtigkeit beträgt 2^/, in. Da« Abteufen de« Schachtes wird bi« zu einer Teufe von mindesten« 1000 w fortgesetzt werden. Plauen, 24 Aug. Für die hiesigen CasLS, die keine Konzessionen auf Wein und Bier besitzen, hat der Stadtgemeinderat Polizeistunde ein geführt, und zwar müssen sie abend« 10 Uhr ge schlossen werden. Die Besitzer dieser CasSs haben nun deshalb Beschwerde bei der Königlichen Krris- hauptmannschast eingelegt. Diese Beschwerde ist jedoch verworfen worden. Deutsches Reich. DaS Katserpaar hat seine Sommer-Villeg- giatur auf Schloß WilhrlmShöhe wieder beendigt. Am Mittwoch verließ zunächst der Kaiser Wilhelms- höhe und begab sich mittels SonderzugeS nach dem Truppenübungsplatz Altrngrabow, wo der Monarch im kaiserlichen Zeltlager Wohnung nahm. Am Freitag reisten auch dir Kaiserin und dir beiden jüngsten kaiserlichen Kinder von Schloß WilhrlmShöhe nach dem Neuen Palais bei Pots dam zurück. Deutsche Fürsten-Worte. Bet der Nagelung und Weihe der neuen vom Groß« Herzoge von Mecklenburg-Schwerin ge stifteten Bataillonssahne hielt er folgende An sprache: „Nachdem wir Gotte» de» Herrn gnädigen Segen auf diese Fahnen herabgefleht haben, übergebe ich dieselben ihren Truppenteilen mit dem innigsten Wunsche, daß sie einem jeden, der unter ihnen stehen wird, de» Allmächtigen Schutz ver leihen möchten. Die bisher geführten Fahnen sind rin beredte» Zeugnis dafür, mit welch echt mecklenburgischer Tapferkeit, mitwrlch deutschem Mute und Manneskraft die Bataillone Schlachten gekämpft und Siege errungen haben. Mögen diese Feld zeichen, gebildet au» den neuen Fahnentüchern und erneut mit den altehrwürdigen Auszeichnungen und Ehrenpreisen den Truppen voranleuchtrn, wenn unser Kaiser uns ruft, und eine Ermahnung fein, wie eS unsere Vorväter stets furchtlos getan haben, Leben und Blut einzufetzen sür die Echrs