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Aue. Ein« Roheit beging in der Nacht zum 20. di». Mt». «in hier in Arbeit stehender Stanzer, der auf dem Tanzfaalr seine Geliebte aus Aergrr darüber, daß st« mit einem anderen getanzt hatte, mit seinem Spazterstock mit solcher Wucht an den Kops schlug, daß da» Mädchen zusammrnbrach. Der Arzt ordnete ihre Ueber- sührung in» Krankenhaus an, da sie eine schwere Gehirnerschütterung davongrtragen hat. Der Täter wurde in Hast genommen. Treuen. Ein schwerer Unglücksfall er eignete sich hier zur KirmeS. Dir 14jährige Tochter de» Oekonomen Schreiner fiel von einem Karussell io unglücklich, daß der recht« Arm doppelt gebrochen sowie dir Kinnladen gänzlich zersplittert wurden. Am Auskommen des Mädchen» wird grzwetselt. Da» Kind wurde dem Krankenhaus Plauen zugrführt. Plauen. Die Einwohnerzahl unserer Stadt betrug Ende Juli 101804. Ein Staatsvertrag zwischen Sachsen und Oesterreich wird in der „Wiener Ztg." veröffentlicht, betreffend Urbernahme der Linie Zittau-Reichenberg au» dem Besitz einer Privat - Gesellschaft in da» Eigentum de» sächsischen Staate». Vermischtes. — Die deutsche Turnerschaft. Die deutsche Turnerschost Hal nach der statistischen Er hebung am 1. Januar d. I , welche soeben vom GeschästSsührrr der deutschen Turnerschaft, Herrn Stadtschulrat Professor Rühl in Stettin, ver öffentlicht wird, recht erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen. Im Gebiet der deutschen Turnerschaft sind 8400 Berrine gemeldet worden gegen 8034 de» Vorjahr», von diesen gehören 7489 gegen 7229 zu genanntem Turnvecband. Sie verteilen sich auf 6195 Orte mit 38118 637 Einwohnern; in 816 Orten gibt e» mehr al» einen Turnverein. Die Gesamtzahl der BereinSangehörigen, ein schließlich Frauen und Zöglinge, beträgt 793 198. Der Zuwach» gegenüber 'den im vorigen Jahr gezählten 728 044 brläust sich auf 65 154 BerrinS- angrhörtge. Dir Gesamtzahl der männlichen An gehörigen ist 760338. Die Frauenabteilungen allein sind von 1093 auf 1104, von 30 993 auf 32 860 Mitglieder gestiegen. An den Turnübungen nahmen im Berichtsjahr 1903 369 691 männliche Angehörige teil, gegen 356129 im Vorjahr, so daß eine Zunahme von 13 562 zu verzeichnen ist. Zöglinge waren unter den praktischen Turnern 111903 gegen 109 873, also ein Mehr von 2030 Zöglingen. Die meisten Turner hat die Stadt Leipzig auszuweisen, nämlich 10 532, dann folgt Berlin mit 9215, München mit 7810, Hamburg 7265, Nürnberg 6299, Dresden mit 5728 Turnern. Der größte Verein ist die Berliner Turnerschaft mit 3326 Mitgliedern, der zweit größte ist der Turnverein Nürnberg mit 2039 Mitgliedern, sodann folgen Männerturnverein München 1992, Turnverein von 1860 München 1982, Turnerschaft von 1816 Hamburg 1734, Turngemrinde Berlin 1713, Allgemeiner Turn verein Dresden 1399, Turnverein Pforzheim 1335, Allgemeiner Turnverein Leipzig 1298. Geturnt wurde im Jahr 1903 in 736 778 Turnzeilrn mit 17 688 202 Beteiligungen. Die Zahl der am Jugendturnen Beteiligten beträgt 41949 Knaben und 14 754 Mädchen, gegen 40087 bezw. 13 402 im Vorjahr. Bet der Leitung der Uebungen Warrn am 1. Januar 1904 38 446 Vorturner tätig, dir während de» Jahres 1903 in 56 601 (gegen 56 009 de» Vorjahres) ausgebildet wurden. Die Zahl der steuernden Mitglieder ist von 614 728 um 23 935 auf 638 663 gestiegen, die Zahl der im Winter nicht turnenden Vereine beträgt 621. Auch die Zahl der vereinSeigrnen Turnhallen und Turnplätze ist erfreulich gewachsen, jene um 31 von 625 aus 656, diese um 80 von 1016 aus 1096. Schulturnhallen wurden 1708 von 1518 Vereinen benutzt. Zum Heeres dienst wurden auS 6633 Vereinen 30163 Mitglieder gegen 6478 und 29 694 im Vor jahr etnberufen. Die „Deutsche Turnzettung" wird in 5449 Vereinen gehalten, in 2040 zumeist kleineren Vereinen leider nicht. Die deutsche Turnerschaft ist tn 18 Kreise etngrteilt, diese wieder ln 292 Gau«. Tauturntage wurden 336, Gau- lurofestr 196 mit 107 023 Besuchern abgrhalten, Gauturnfahrtrn 110 mit 26 697 Teilnehmern, Bergfest« und ähnliche Turnfeste 61 mit 14412 Beteiligten. — Dem Kronprinzen rin Rasiermesser zum Geschenk angrbotrn hat tn Potsdam der Inhaber eine» Solinger Stahlwarengeschäft». Obgleich er sich sagen konnte, daß für den Thron erben zur Zeit ein derartige» Instrument noch gänzlich wertlos ist, weil dafür keine Verwendung .. vorhanden, ließ er doch rin prächtige» Rasier messer mit Damaszener Klinge, Perlmutterschale, Inschrift usw. anferttgen und sandte e» nach dem KabinettShau». Er bekam da» Rasiermesser aber umgehend zurückgesandt, mit dem Begleitschreiben, daß der Kronprinz keine Geschenke annrhme und seine Gebrauchsgegenstände kaufe. Daraushin hat dann der spekulative Geschäftsmann demselben da» Rasiermesser zum Kauf angrboten und wahr scheinlich angenommen, daß ein KöntgSsohn auch einen königlichen Preis dafür zahlen würde, denn er verlangte 300 Mk. dafür. Der Kronprinz ist aber auf diesen Kauf nicht etngegangrn, da er tn späteren Jahren wohl bedeutend billiger rtn In strument zum Entsrrnen seine» Barte» erhalten dürfte. DaS schöne extra angeserttgte Rasier messer hat nun seinen Beruf verfehlt. — Ein Strafmandat wegen — Vogel gezwitscher» hat der Fabrikant W. in der JohanniLstraße zu Berlin erhalten, weil er eine seltene Grasmücke in einem Bauer auf den Balkon gestellt hatte und eine aus der andern Sette der Straße wohnende Dame sich durch den Schlag der Grasmücke belästigt fühlte. Auf ihre Anzeige hin erhielt nun der Besitzer de» Bogel» ein Strafmandat tn Höhe von 1 Mark wegen Vogelgezwitscher». Gegen diese Strafverfügung hat der Fabrikant richterliche Entscheidung beantragt, und hoffentlich wird sich daS Schöffen- geeicht, welche» sich im nächsten Monat mit dieser Sache zu beschäftigen hat, der Ansicht der Polizei nicht anschließen. Es könnte sonst passieren, daß die Tiergarten - Verwaltung und die Städtische Park-Deputatton mit Strafmandaten überschwemmt würden. In den Anlagen werden nicht nur zahl reiche Singvögel gehalten, sondern sie werden sogar gepflegt und zu ihrem Schutze Eichhörnchen und wildernde Katzen abgeschossen. Die Bewohner der an die Parkanlagen angrenzenden Straßen könnten sich ja ebenfalls durch das Vogelgezwitscher belästigt fühlen. — Der Prtmkrnauer Waldbrand hatte bekanntlich auch auf da» benachbarte Waldgebtet de» Bunzlauer und Lübenrr Kreise» übergrgriffen. Ueber den hier angertchtrten Schaden liegen jetzt Schätzungszahlen vor. Danach sind vernichtet worden 1000 Morgen bäuerlicher Waldbesitz, 1000 Morgen aus dem Revier der Stadt Bunzlau und Buchwalder Revier und endlich 3000 Morgen auf dem Revier deS Grafen zu Dohna - Kotzenau. Hierzu kommen rund 20000 Morgen des Herzogs Ernst Günther. Der Ober präsident Graf von Zedlttz-Trützschler hat an den Kaiser einen ausführlichen Bericht über da» furcht bare Brandunglück erstattet. — Wie au» Steinau a. O. gemeldet wird, wurden in Olschen und Zechelwitz prähistorische Wohnstätten au» der Hallstädter Periode und eine slavische Wohnstätte mit Mahlsteinen, bronzenen Messern, Nadeln und Ringen entdeckt. In Lossen sand man eine prähistorische, wohl 2000 Jahre alte Eisenschmelze und tn Kunersdorf 10 prähistorische Gräber. — (Man soll nicht aus Wassertümpeln trinken.) Ein Bauernmädchen aus Feldmoching, daS bet der Arbeit großen Durst verspürte und sich Im Bache labte, erkrankte bald darauf und litt große Schmerzen. Wie durch eine Operation fest ¬ gestellt wurde, hat e» einen Wurm mit verfchluckt, der rtn Loch tn die Magenwand gefressen hat. Sn dem Auskommen de» Mädchen» wird gezweifelt. — Aus den deutschen Rrbrngauen kommen hocherfrrultche Nachrichten. Sie stimmen darin überein, daß die diesjährige Weinlese ein Tröpfchen von vorzüglicher Güte ergeben wird. Betreff» der Menge rechnet man allgemein auf einen „halben Herbst". — Aachen. Die Wurmkrankhrit hat im Kohlengebiet eine bedeutende Ausdehnung an genommen. Es sind bisher auf Zeche Nordstern 60 bis 70 °/,, auf Grube Maria 40 bi» 50 */„ auf Grube Anna 6 bi» 7 °/, der unterirdischen Belegschaft al» wurmbehaftet befunden worden. Dir übrigen Gruben weifen eine geringere Zahl auf. — Bergen, 23. August. (Troßfruer auf der Insel Rügen.) Auf dem Gute Neklade de» Fürsten zu Putbu» wurden durch Troßfruer 7 große Wirtschaftsgebäude vernichtet. Auf die Ermittelung de« Brandstifter» hat der erste Staats anwalt tn Greifswald eine Belohnung von 1500 Mark ausgesetzt. — Eine tragikomische Zollgeschtchte wird von einem Hamburger Blatt erzählt: Eine tn Hamburg-EtmSbüttrl wohnende Dame kehrte vor einigen Tagen von einem Besuche au» Kopenhagen zurück. Al» Geschenk« für Hamburger Angehörige führte sie u. a. eine Flasche Likör und eine Mettwurst tn ihrem Tepäck mit sich. An der Zollstrlle wurden diese „Fremdkörper" sofort ent deckt. Zunächst mußte die Flasche Likör mit 2 80 Mark verzollt werden. DaS Anerbieten der Dame, sie den Beamten zu schenken, wurde von diesen höflichst abgelehnt. Eine große Erörterung ent stand über die Wurst, denn sie durste ihres dänischen Ursprünge» wegen überhaupt nicht etngeführt werden. Da die Dame sich zu einer Rücksendung nicht ent schließen konnte, so machten die Zollbeamten ein Feuer an, und im Beisein aller wurde dir Wurst feierlich verbrannt. — Der Wasserstand unterer Ströme und Flüsse läßt noch immer zu wünschen übrig, die vereinzelten Regensälle haben ihn nicht dauernd zu heben vermocht. Da» Wasser ist vielfach sogar weiter zurückgegangrn. So wird au» Köln be richtet, daß der Rhein dort nur noch einen Meter mißt. — Der Rhetnwasserstandsoll irit 1842 kein so niederer gewesen sein wie jetzt. Auf weite Strecken sind große Sandbänke hervorgrtrrten, besonders unterhalb Bingen und im Rhetngau. Hier und da ragen zwischen den Sandbänken, auf denen dir Kinder spielen, Felsen hervor. — Der zweite internationale Kongreß sür Philosophie soll tn den Tagen vom 4. bi» 8. September tn Genf tagen. Oalma /ieoßt nur in versiegelten gMMMM ß 30U.SÜR lokal sicker slle Inseeken ssmmt Snil. LlMoosnkaoli bsrvÄürt. Vom Nilitär sodoo seit girren bseoKSQ. — In Slaoikoikievrai-«!» dadsn bei Drogerie. Gchlachtvieh-Peeife auf dem Mehhofe zu DreSderr am 2». August 1VS4 nach amtlicher Feststellung. Ttrr- gattung Ochsen Kalben und «üb, Bullen Kälber Schafe Schwein« zusammen Aus trieb Stück Bezeichnung. 10 11 18 1370 7« 1818 I! 3403 A rschäftSgang: vei Kälbern und Schweine» langsam. 1) a. Vollfleischige, aurgemästet« höchsten Schlachtwerter bi» ,u S Jahren d.Oestrrreicher dergleichen . 2) Junge fleischige, nicht auSgemästete, — ältere ausgemästel« . S) Mäßig genährte junge, — gut genährte ältere .... 4) Gering genährte jeden Alters . 1) Vollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schiachtwerter . 2) Vollst., aurgemäst. Kühe höchsten Schlachtwerte» bir zu 7 Jahren S> Aeltrre auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelt« jüngere Säb- und Kalben 41 Mäßig genährte Kühe und Kalben v) Gering genährte Kühr und Kalben . . 1> Vollfleischige höchst« Schlachtwertr» 2) Mäßig genährte jüngere und gut genährte Liter« 3 Gering gutährtr ..... 1) Feinste Mast- (Bollmilchmast) und beste Saugkälber . 2) Mittlere Mast« und gut« Saugkälber . 3) Geringe Saugkälber 1) Mastlämmer 2) Jüngere Mastbammrl 3> Aeltrre Masthammel 4) Mäßig genährte Hammel und Schaf, (Mrrzschaie, 1) » Vollfleischige der seiner«« Raffen und der« Kreuzungen im A-rrr bi» zu IV« John» d. tzettschwrin« 2) Fleischige . . . . 3) Gering rntwtckelte, sowie Lauen . ... Marktpreis für S0 kg Lebend- j Schlacht Gewicht. Mk. Mk. 38-41 68-71 39-42 69 -72 34—36 64-66 30-32 »9—62 26—28 »3—»6 36-38 63—Ü6 32-3S 5S-62 29-31 »S-»7 26-28 »6—S3 —- 49 37-39 62—66 32—34 »8-66 27-30 »2-SS 4S-47 68-72 42—44 6S-67 38-41 60-63 73-74 — 70-71 — 66-68 — —- 44-4S S7-S8 44—4» »7-SS 42-43 »»—S» 46-41 »S-S4