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VS. Der Mchksehe W»,«tz»er. » ,««»4 10 Mann verwundet; von der Abteilung Deimling: 2 Mann tot und mehrere verwundet. — Da» Hauptquartier war bet der Abteilung Mühlenfels und begleitet diese noch weiter. Oesterreich. Martenbad. 16. August. Kaiser Franz Joseph ist um 2 Uhr 20 Mtn. hier rtngrtroffen und aus dem Bahnhofe von dem König von Eng» land begrüßt worden. — Die Abendblätter melden: Der Ches de» Ingenieur» und PionterlorpS General- Inspekteur der Festungen, General Wagner, ist in letzter Nacht gestorben. Wien. (Räuber.) Wie au» Saloniki gemeldet wird, drang eine au» fünfzehn Köpfen bestehende Bande unter Führung einer Frau DaSkalltza in Sgoumrnitza ein und steckte vier Häuser in Brand. Eine Frau wurde getütet. Bulgarische Truppen sind nach dem Tatorte ab» gegangen. Balkanhalbinsel. Der türkisch»amertkantsche Zwischenfall ist durch die Nachgiebigkeit der Pforte nunmehr betgelrgt worden. Die Pforte bewilligte ohne Sträuben alle EntschävtgungSforderungen Amerika», infolge dessen hat da» in Smyrna angrkommene ameri kanische Geschwader diesen türkisch »kletnastattschen Hafen wieder verlassen. — In Serbien zeitigt die Frage der Königskrönung recht eigenartige Wir kungen. Der Vizepräsident des StaatSratr», Radowitsch, wurde auf eigenes Gesuch pensioniert. Wie die Politika behauptet, suchte Radowitsch seine Pensionierung nach, weil er der Ansicht ist, daß die Skupschtina verfassungSgemäß den Kredit für die Krönung bewilligen müsse, während die Re gierung die Bewilligung de» Kredits beim Staats rat direkt beantragte. — Im griechischen Grenz» dtftrtkt Bodena wird rin Aufstand befürchtet, der von den mazedonischen Rebellen angrsttftet sein soll. ES soll sich bereits eine Bande von 450 Aufständischen gebildet haben. Rußland. Zar Nikolaus hat infolge der Geburt des Thronfolgers Alexis ein Manifest über die Thron folgeordnung erlassen. Im Falle drS Ablebens deS Kaiser» vor der Mündigkeit deS Thronfolger« soll das Oberhaupt des Staates Großfürst Michael Akxandrowitsch sein und in diesem Falle die Bor- mundschast der Kaiserin Alexandra Feodorowna anvertraut werden. Die Patenschaft bet der Taufe des jungen Zarewitsch hat König Christian von Dänemark, dessen Urenkel der soeben geborene erste Sohn des Zaren ist, übernommen, doch wird sich der König beim Taufakt durch den Kronprinzen Friedrich vertreten lassen. St. Petersburg, 16. August. Zu General» adjutantrn drS Kaiser» unter Belassung auf ihren Posten sind ernannt worden der Hofstallmeister Generalleutnant v. Grünwald, der Hetmann der Donschen Kosaken Generalleutnant Maximowitsch, der Grneralgouverneur von Wilna Generalleutnant Fürst EwtatopolSk» Mirski, der Kommandant de» Wtlnarr Militärbezirks General der Infanterie Grtpenberg und der Stadthauptmann von St. Petersburg Fullon. Der Herzog Georg von Leuchtrnberg ist der Suite drS Kaisers zugetetlt worden. St. Petersburg, 16. August. Der Garde kapitän ZwrztnSkt, der bet dem Attentat auf den Minister Plehwe schwer verwundet wurde, ist zum Flügeladjutanten deS Kaisers ernannt worden. Petersburg, 16. August. Ein kaiserlicher Erlaß verfügt dir Abschaffung der körperlichen Züchtigung in ganz Rußland; auch das Los der Bauern soll gebessert werden. England. DaS englische Parlament ist am Dienstag mittels Thronrede, welche der Premierminister Balfour vorlas, geschlossen worden. Dieselbe spricht da» Bedauern de» König» über die Fort dauer de» Kriege» zwischen Rußland und Japan au» und bekundet die Erwartung, daß die in diesem Kriege entstandenen Streitfragen wegen de» neutralen Handel» ihre freundschaftliche Regelung finden würden. Die Beziehungen England« zu den au-wärtigen Mächten werden al» andauernd zu» frtrdenstellend bezeichnet. Die Thronrede gedenkt dann der Begegnungen König Eduard« mit dem König Christian und Kaiser Wilhelm, teilt hierauf mit, daß der König seine Zustimmung zur Eia» führuag allgemeiner Wahlen zum Rat in Trans vaal gegeben habe, und berührt weiter da» englisch« französische Kolonial - Abkommen, die mit Italien, Spanien und Deutschland abgeschlossenen Schied»- grrtchtSvrrträge, die mazedonische Gendarmerirfrag« nnd endlich noch di« Dbetexpeditioa. Der Krieg in Ostasien. Noch immer ist e» ungewiß, wo sich der Kern de» au» Port Arthur auSoebrochenrn russischen Geschwader», vier Panzerschiffe und einige Kreuzer umfassend, befindet. Bestätigung findet die japa nische Stegesnachrtcht vom Untergange de» russischen Kreuzers „Rurik*, der nebst den Kreuzern „Gromobot* und „Rossi a* mit dem japanischen Geschwader unter Adm ral Kamtmura in einen heftigen Kampf unweit der koreanischen Küste geriet. „Gromoboi* und «Rossija* erlitten nach amtlichen Depeschen au» Wladiwostok nur gertnor Be schädigungen, sie gingen nach Norden zurück. Der Zwischensall mit der völkerrechtswidrigen Weg nahme de» russischen Torpedobootzerstörers „Rrtfchi- telny* in Tschtfu spitzt sich trotz der Beschönigungen dieses Vorganges seitens der Javaner zu. Der amerikanische Gesandte in Peking telegraphierte an da« Staatsdepartement zu Washington, daß der russische Gesandte eine scharf, Note an die chinesische Regierung gesandt habe, in der er ihr Mitschuld an der Retschttelny-Affäre vorwtrft und den chinesischen kommandierenden Offizier der Feig heit oder de» Verrats anklagt. Ferner verlangt der russische Gesandte eine volle Erklärung dieses Falles, Rückgabe de« „Retschitelny* und schwere Bestrafung des kommandierenden Offiziers. Die chinesische Regierung habe von der japanischen die Rückgabe des „Retschttelny* verlangt. Bor Port Arthur haben die Javaner am 14. August einen neuen heftigen Angriff zu Lande unternommen, der aber, nach einer offiziösen Meldung aus Mulden, unter schweren Verlusten für die An greifer zurückgrschlagen wurde. Eine Meldung aus Liaujang versichert, daß die Japaner ihre Truppen aus dortiger Gegend zurückzögen, um sie nach Port Arthur zu schicken; die russische Mand» schuretarmee habe die Fühlung mit den Japanern verloren. Avch^Nachrtchtrn von anderen Seiten wissen mitzutemn, daß von der japanischen Truppenmacht in der Mandschurei ein großer Teil zur Verstärkung des BelagerungShrereS nach Port Arthur abbeordert worden sei, da Port Arthur dem Willen deS Mikado gemäß um jeden Preis und selbst auf die Gefahr de» einstweiligen Still stände» der Operationen in der Mandschurei genommen werden solle. — In dem japanischen Hasen Saseho wurden am Montag vormittag 600 Ueberlebende von dem gesunkenen russischen Kreuzer „Rurik* gelandet. Ferner lief gleichzeitig ein japanisches Hospitalschiff mit 77 verwundeten japanischen Seeleuten, unter ihnen Prinz Kapscho, in Saseho rin. — Admiral Kamtmura gibt über den Kampf zwischen seinem Geschwader und dem Wladiwostok-Geschwader am 14. d. M. folgenden Bericht: Bet Tagesanbruch traf unser Geschwader aus der höhe von Ulsan an der Südostküste von Korea drei Schiffe deS Wladiwostok-Geschwaders, die nach Süden dampften. Sobald die Schiffe unS bemerkten, suchten sie nach Norden zu ent kommen, waS wir verhinderten. Um 5 Uhr morgens begann der Kampf, dir feindlichen Schiffe fingen alle mehrere Male durch unsere Schüsse Feuer und haben augenscheinlich stark gelitten, be sonders der „Rurik*. Schließlich floh der Feind mit äußerster Fahrt nach Norden und ließ den „Rurik* zurück, der später sank. Unsere ganze Flotte beeilte sich sogleich, dir ertrinkenden Russen zu retten und nahm etwa 600 Mann auf. — „Daily Mail" wird au« Tschtfu gemeldet: Eine am 13. August aus Port Arthur abgrgangrne Dschunke berichtet, die Japaner hätten das Fort HamlungSschue, da» nur IV, km von Port Arthur entfernt liegt, genommen. Die Dschunke meldet ferner, daß vier stark beschädigte Linien schiff.! zusammen mit kleineren Schiffen nach Port Arthur zurückgrkehrt seien. Die In den Hafen von Tsingtau aut der Flucht vor der japanischen Flotte eingrlaufraen Schiffe vom russischen Port Arthur-Geschwader, da» Panzerschiff „Cäsarewitsch* und drei Torpedoboot zerstörer, sind, da sie nicht vermochten, innerhalb einer gewissen angemessenen Frist wieder seefähtg zu werden, von den dortigen deutschen Behörden auf telegraphische Weisung von Berlin au« ent waffnet worden. Der russische Kreuzer „Novtk*, welcher bekanntlich ebrnfall» in Tsingtau an gekommen war, erwte» sich noch al« vollkommen intakt, er konnte daher nach 24stüadtgem Aufent halt, welche Frist er zum Kohlrneinnrhmen benutzte, Tsingtau wieder verlassen. Di« deutschen Behörden haben sich also den nach Tsingtau geflüchteten russischen Kriegsschiffen gegenüber durchaus ein- wandSfrrt und den Regel« der Neutralität ent- sprechend benommen, die gehässigen Angriffe der japanischen Presse auf Deutschland wegen diese» Zwischenfalle» entbehren allo jeder Berechtigung. St. Petersburg, 16. August. Rach amt lichen Nachricht« verlor di, Garnison von Port Arthur vom 8. bi» 10. August an Toten 7 Offi ziere und 248 Soldaten, au Verwundeten 3V Offi ziere und 1553 Soldaten. Verschollen sind ein Offizier und 83 Mann. London, 16. August. „Daily Expreß* meldet au» Tschtfu: An der Westseite von Port Arthur ist die Hügelkette, die den westlichen Hasen beherrscht, auch in japanischen Händen. Seit einer Woche wird Stadt und Hasen unaushörltch be schossen. Japanische Verstärkungen kommen be ständig am Wolfshügel an, wo über 100 Kanonen ausgestellt sind. Infolge der schweren Verluste der Japaner durch Kämpfe und Krankheiten ist eine 24stündige Waffenruhe vereinbart worden zwrck» Wrgschaffung der Frauen der Mitkämpfer. London, 16. August. Der „Daily Telegr.* meldet au» Tsingtau vom 14. August, Admiral Matussewitsch, der schwer am Kopse und an den Beinen verwundet ist, sei im Hospital zu Tsingtau mit vorzüglichem Erfolge operiert worden und be finde sich jetzt außer Gefahr. Der „Cäsarewitsch* sek wertlos geworden. Tschtfu, 16. August. (Reuter.) Nach einem hier umlaufenden, bisher von keiner Seite be stätigten Gerücht soll der russische Kreuzer „Nowik* 40 Mellen von Tsingtau zum Sinken gebracht worden sein. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Berlin, 17. August. (L.-A.) Au» Ertndt- Ongoahere wird gemeldet: Zwischen Osondjachrberg und Waterberg wurde am 6. August eine Patrouille unter dem Befehl de» Leutnants Dodenhausen von Hereros überfallen. Leutnant Badenhausen und 8 Mann wurden getötet; zwei Mana werden vermißt. — Dasselbe Blatt meldet aus Ombualj-piro: Nachdem das Hauptquartier hier etngetroffen ist, wurde am 10. August ein ErkundungSritt aus Homalart unternommen. Hier bei wurde Leutnant Salzmann am rechten Unter schenkel ungefährlich verwundet. Hameln, 17. August. Die Stadt Hameln hat reichen Flaggenschmuck angelegt. Vom Bahn hof, wo ein Baldachin errichtet ist, zieht sich die Fcststraße mit Flaggen, Masten, Sutrlandea, Obelisken und Ehrenpforten vorbei am Ratten- fängrrhauS und dem alten prächtigen Hochzeit»- Hause zum Rathaus, wo der Bürgermeister Meyer dem Kaiser einen Ehrentrunk darbieten wird. Bon der ersten Morgenfrühe an strömen Tausende aus der Umgebung zur Stadt. Die Schulen und Kriegerverrtne beginnen an der Feststraße Spalter zu bilden. Am Rathau» stehen die Veteranen. An der Brücke stellt eine teil» mittelalterlich ge kleidete teils als Ratten kostümierte Kinderschar die Rattenfängersage dar. Der Kaiser und die Kaiserin werden um 11 Uhr rtntreffen. Mit ihnen kommen die Prinzen Eitel Friedrich und Oskar und die Prinzessin Viktoria Luise. Bremen, 17. Aug. Das Schulschiff de» deutschen SchulschiffoeretnS „Großherzogin Elisabeth" ist am 16. d. M. abend» wohlbehalten auf der Reede von Edinburg angekommen und wird am 18. Aug. nach der Weier wrttrrgrhrn. Düren, 17. August. In der vergangenen Nacht ist hier der Großindustrielle Felix Schüller, Inhaber der Firma Gebrüder Schüller, gestorben. Martenbad, 16. August. Beim Festmahle zu Ehren drS Kaisers Franz Joses brachte der König von England einen Trtnkspruch au», in dem er den Kaiser für den Besuch dankte und ihn seiner stetigen Freundschaft versicherte. Kaiser Franz Joses dankte und trank auf da» Wohl de» Königs und de» königlichen Hause», sowie auf die Dauer und die Befestigung der traditionellen Freundschaft beider Länder. Budapest, 16. August. In der Ortschaft Klssutz-Neustadt brach heute Mittag Feuer au», da» infolge Wassermangel« große Au-behnung an nahm. Jn-gesamt stad 300 Häuser mit ihren Nebengebäuden niedergrbrannt. An sechs Personen sind in den Flammen umgekommen. Die Be völkerung ist obdachlos. Part», 17. August. Die Mahnung der Pariser Präfektur au di« Pariser Bevölkerung, daß e» sich empfehle, bi» auf wettere» nur ge kochte» Wasser zu trinken, wurde damit begründet, daß in der unmittelbaren Nachbarschaft einer der Qaellen, die Part» mit Trtnkwaffer versorgen, der Typhu« auSgebrochen ist. Oran, 16. August. (HaoaSmeldung.) 500 Marokkaner griffen am 8. dl«. Mt». bei der in» Süden von Oran gelegenen Furt Fattt eine kleine französische Kolonne an. 45 Marokkaner wurden getötet. Ein Detachement von 200 Mana wurde nach der Furt Fattt abgeschickt. Lhassa, 17. August. (Reuterareldung.) Di« Lage scheint sich zu beffern. Den Tibetanern ist etu Vertragsentwurf «aterbrrttet worden. Der