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SS Donnerstag, den 18. August. 1dv4 Aer sächfische Lrsähler, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend. Amtsblatt der Sgl. AmtshaoptmmmWft, da Sgl. SWinspMm u. des Sgl. Hlm-izollamter z» Bachen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, Mwoostaas, DomerSlaOs und G»m»aHe«ws, und kostest einschließlich der Sonnabend» erscheinenden „belle- twtftksche« ««age" vierteljöhrlich Mark l.bv Pf. Nummer der Zeitung-Preisliste «v»7. S-enfpr-chftette «r. X». Bestellungen werden bei allen Pofianstalten de» deutsche« Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bei uusrrr« Zeitung-boten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommr». «chtnu-finf-tafter Jahr»«»«. welch« i» diesem Blatte die wettest, Verbreitung Kdrn, werden bi» Montag, Mittwoch und Freitag früh » Uhr angenommen und kostet die viergrspllltm« Coqm»zrilr lv M-, unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster MeLtenbett"g»0 Pf. - «Lzrlne Nummer 10 Pf. Ausästen der Bäume a« den Kommunikationswegen. Mit Rücksicht auf die bevorstehenden Truppenübungen werden die Gemeindebehörden und Gutsvorsteher veranlaßt, die Baume an den öffentlichen Wegen dergestalt in ausreichender Weise ordentlich auszuästen, daß bis zu den Aesten über der Mitte der Straße ein freier Raum von 4 m Höhe verbleibt und dieses Profil nach den Versteinungsrändern der Straßenbahn entsprechend auf 3,25 in Höhe abgerundet wird. Diese Maßnahmen sind bis Ende dieses MonatS auszuführcn. , . Reichen von anliegenden Privatgrundstücken Aeste verkehrsstörend in den Weg hinein, sind die Besitzer zu deren Besettlgung aufzuforbern. Soweit noch nicht geschehen, ist außerdem dafür zu sorgen, daß an den Hauptstraßen der Ortschaften ein Wegweiser nach, der Ortsbeyorde angebracht wird, damit das Gemeindeamt leicht aufgefunden wird. Bautzen, am 13. August 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. von Mrchbach. — Wasserversorgung während -er Herbstübungen seitens -er Truppen. Mit Rücksicht auf den teilweisen Wassermangel innerhalb des diesjährigen Manöverbezirks wird das Königliche Generalkommando, um die Wasserversorgung für die übenden Truppen sicher zu stellen, unter möglichster Berücksichtigung der berechtigten Ansprüche der mit Einquartierung belegten Gemeinden Vorkehrungen treffen, daß 1) eine größere Anzahl sogenannter abessinischer Brunnen, welche der Militärbehörde für den Mobilmachungsfall zur Verfügung stehen, aufgestellt und 2) die Truppen mit einer hinreichenden Anzahl von Wafferwagen ausgestattet werden. * Da zur Auffindung geeigneter Stellen für Aufstellung der obenbezeichneten Brunnen die Militärbehörden selbstverständlich auf den guten Willen der Ortsbehörden angewiesen sind, so werden die Herren Gemeindevorstände und Gutsvorsteher hiermit aufgefordert, die mit Aufstellung der Brunnen und überhaupt mit Erkundung der Wasserverhältmsse beauftragten Personen in jeder Weise mit Rat und Tat zu unterstützen. Das Königliche Generalkommando hat sich auch ausdrücklich bereit erklärt, alle durch die Anlage der Brunnen entstehenden Flurschäden zu übernehmen und auch den Gemeindemitgliedern nach Deckung des Bedarfes für die Truppen die Mitbenutzung der Brunnen zuzusichern. Im Anschluß an die Bekanntmachung vom 12. dieses Monats, Verabreichung von Forrrage während der bevorstehenden Herbst« Übungen betr., und zur Vervollständigung derselben wird hiermit weiter bekannt gemacht, daß bei sämtlichen berittenen Truppen für die Zeit vom 29./8. bis mit 25./9. o. der Fourageempfang durch die Gemeinden in Wegfall kommt, nicht aber während der An- und Rückmärsche nach dem 25./9., sowie für das Gardereiter- und Ulanen-Regiment No. 17 am 9./9. 6. Bautzen, am 15. August 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. von Kirchbach. Schrck. Zur Geburt des Zarewitsch Alexis. Am 12. August hat der Telegraph allen Russen und aller Welt die freudige Nachricht gebracht, daß dem Zaren Nikolaus II. der ersehnte Sohn und Thronfolger geboren wurde, der nach russischer Sitte im heiligen Gebet sofort den Namen Groß fürst Thronfolger Alexis erhielt. Diese Geburt eines Sohnes und Thronfolgers im russischen Kaiserhause ist tatsächlich nicht nur ein hohes Familienglück für den Zaren und die Zarin, sondern das Vorhandensein eines direkten Thronfolgers in Rußland ist auch ein politisches Ereignis von höchster Bedeutung. Es muß dies sofort einleuchten, wenn man bedenkt, daß dem Selbstherrscher aller Russen, der das unumschränkte politische und kirch liche Oberhaupt in Rußland ist, ein Sohn geboren wurde, nachdem die Zarin ihrem Gemahl bisher nur Töchter geschenkt hatte. Das strenggläubige russische Volk, das den Zaren als seinen unbe schränkten Herrn und Vater verehrt, wird in dieser Geburt eines Thronfolgers sicher einen deutlichen Beweis der himmlischen Gnade für das Kaiserhaus und für ganz Rußland erblicken, und wird dadurch in eine neue zuversichtliche Stimmung gekommen sein. In einer so schlimmen Zeit, wo Rußland im Kriege mit Japan so viel Unglück erfahren und im Inneren Rußlands schwere revolutionäre Zuckungen sich zeigen, ist deshalb dieser Anstoß zu einer neuen zuversichtlichen Stimmung in Rußland durch die Geburt des Zarewitsch von höchstem mora lischen und politischen Werte. Jetzt fühlt sich das russische Volk in hoher Freude und Zuversicht einig mit seinem Kaiserhause und das Kaiser haus mit dem Volke. Hat dock auch der Zar Nikolaus II. sofort nach der Gevurt des Thron folgers ein Manifest an sein Volk erlassen, in welchem er das freudige Ereignis kund gibt und alle seine Untertanen aufforvert, ihre Gebete zu Gott mit dem Gebete des Zaren und der Zarin für die Gesundheit und das Wohlergehen feines utstLKHboeD zu vereinigen, der berufen ist, der Erbe der Macht zu sein, die Gott dem Kaiser von Rußland verliehen hat. Sicher wird der Zar in seiner großen Freude auch eine Menge Gnadenakte für sein Volk erlassen und ohne jeden Zweifel in jeder edlen Tat und in jeder Reform bestrebung von seiner erlauchten Gemahlin unter stützt werden, denn es muß als sicher angenommen werden, daß die Kaiserin als hochgebildete deutsche Prinzessin innerlich auf der Seite der russischen Reformpartei steht und eine ganz andere Art der Regierung in Rußland wünscht als sie die starren russischen Polizei-Autokraten bisher gehandhabt haben. Der Einfluß der Zarin, die bisher eine schwierige Stellung am Hofe und im russischen Volke hatte, so lange sie dem Zaren noch keinen Sohn geschenkt hatte, wird nun aber wie ihr An sehen als der Mutter des Zarewitsch wachsen, und sie wird zur Freude des deutschen Volkes und ihrer hohen Anverwandten in Darmstadt, Berlin und Coburg nun voll und ganz die ihr gebührende Stellung am russischen Kaiserhofe ein nehmen und im edeln Sinne sie verwerten. So wird jetzt dieses kaiserliche Kind schon durch seine Geburt Glück und Zuversicht in Rußland bringen, ja, es kann im gewissen Sinne zum Retter Ruß lands aus schweren Gefahren werden. Und einen solchen geistigen Aufschwung kann Deutschland, kann ganz Europa nur oem schwergeprüften russischen Volke wünschen, denn Rußland kann dadurch vielleicht den Unglückskrieg mit Japan bald beendigen und den Anfang zu einer neuen Aera seiner inneren Entwickelung nehmen, wobei man immer bedenken muß, daß Rußland das größte europäische Reich ist, und sein Wohlergehen m friedlicher Kultur- und Reformarbeit auch für alle anderen europäischen Staaten, zumal für die Nachbarländer nur von Segen sein kann. Q Sachsen. Bischofswerda, 17. August. Zu einer imposanten Trourrkundgrbung gestaltete sich di, grstrrn vormittag stattgrfundrnr Beisetzung unsere« Mitbürger» und Stadtrates, de» Herrn Kommerzienrats Emil Großmann. Nach einer Andacht im Hause de» Verstorbenen, bei welcher Herr Oberpfarrer Ur. Wetzel in warmen zu Herzen gehenden Worten rin Lebensbild des Verewigten entwarf, setzte sich der Kondukt unter Borantritt des mit Fahne und Schützrnzug erschienenen MtlitärvereinS, dessen Ehrenmitglied der Verstorbene war, und des ArbeitSprrsonalS der Firma CH. G. Großmann'« Söhne in Be wegung; dem Sarge folgten die nächsten Leid tragenden und eine große Anzahl Freunde und Bekannte des Entschlafenen. Am Grabe gedachte Namens der städtischen Kollegien in Vertretung unseres beurlaubten Herrn Bürgermeisters Herr Stadtrat Mich der Verdienste de« verstorbenen um unser Gemeinwesen und ries ihm ein „Habe Dank!" und „Ruhe sanft!" in die Ewigkeit nach. Mit Gesang, Gebet und Segen schloß die ernste Feier. AIS Vertreter der Königlichen General direktion der Sächsischen StaatSbahnrn, deren sachverständiger Beirat für das BekleidungSwrsen der Verewigte nahezu 30 Jahre gewesen ist, wohnte Herr Obeifinanzrat vr. iur. Otto der Beerdigung-stier bet. Bisch os« werda, 17. August. In der gestern stattgrhabtrn Stadtvrrordnrtrnfltzung wurde an Stelle de» verstorbene«, um unsere Stadt hoch verdienten Herrn Kommerzienrat Stadtrat Emil Großmann der Stadtverordnete Herr Schmiede- "wähltB"nhard Bogel in da» RatSkollegium BtschosSwerda, 17. August. Am Sonntag, Montag und Dienstag, den 14., 15. und 16. August, wurde ollhier in altherkömmlicher Weise da» Augustschießen durch Aus- und Einzug der hirstgrn Schützenkompagnien abgehalten. Der Besuch von nah und fern war an sämtlichen drei Festtagen trotz de» stürmischen Wetter» ein un gewöhnlich zahlreicher. Der Festplatz wa, von Schankzrltrn, Buden und Schaustellungen alle, Art «ich besetzt und haben die Inhaber derselbea ih«