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sv. großen Anhänglichkeit des russischen Volkes an den Zaren aber gar nicht zu denken. Nur die Herrsch sucht und Allmacht der russischen Beamten kann solche Befürchtungen herausgesteckt haben. Sie wollen eben keinerlei Kritik ihrer Maßregel dulden, und solange die russische Regierung solchen An schauungen huldigt und selbst die in den Semstows vorhandenen Reste der Teilnahme an der Ver waltung bekämpft, so lange wird es auch in Ruß land Mordanschläge gegen die Minister und unter Umständen auch gegen den Zaren geben. Das in vielen Fällen von der Polizeiherrschaft rechtlos gemachte Volk oder doch der Aufschrei schwer bedrückter Bevölkerungsklassen muß sich instinktiv einen Ausweg in solchen Taten suchen, die man zwar verdammen. aber leider für sehr e klärlich finden muß. Q Sachsen. Dresden, 2. August. Se. Majestät der König Georg kehrt am 5. August von Gastrin hierher zurück. Die Brlnlchmerzrn sind ge schwunden und das Körpergewicht hat um mehrere Pfund zugrnommen. Es ist sicher zu hoffen, daß auch die Atembeschwerden sich weiter brssern und die allgemeine Kräftigung gute Fortschritte macht. Se. König!. Hoheit der Kronprinz schoß am Montag im UllrrSdorfer Revier einen starken Rehbvck. Hierauf nahm Se. König!. Hoheit im Weißen Adler zu Loschwitz das Frühstück ein und kehrte sodann nach Hosterwitz zurück. * Bischofswerda, 3. August. Die Weiter versicherung der Privatangestellten bet der Invalidenversicherung empfiehlt der Deutsch nationale Handlungsgehilfen - Verband in seinem Organ im Hinblick aus die geplante staatliche PenstonSverstchrrung. Gerade im gegenwärtigen Augenblick sollte jeder Privatangestellter die Ver sicherung aufrecht erhalten und eine vielleicht schon aufgegebrne Versicherung im Wege der Selbst versicherung wieder aufnehmen. ES ist bekannt, daß die Bestrebungen auf Erlangung einer staat lichen PensionS- und Hinterbliebenen-Versicherung der Prtoatangrstellten einen Erfolg versprechen und eS läßt sich auf Grund der bisher gepflogenen Beratungen schon heute srgen, daß diese Ber- ... sicherung in engster Beziehung zu dem bestehenden JnvaltdenversicherungSgesetz stehen wird. Da kann es von vornherein mit nahezu tödlicher Sicherheit behauptet werden, daß die Zett, die der Angestellte auf Grund des bestehenden Gesetzes zurückgetegt hat, auf die Wartezeit der erstrebten Versicherung wird angrrechnet werden, sodaß die Zurücklegung einer Wartezeit, die doch den neueintrrtenden Ver sicherten wird auferlegt werden müssen, für diese Versicherten überflüssig wird. Für manchen, der vorzeitig unerwartet invalide wird, wird das eine ungeheure Wohltat und für alle andern eine große Beruhigung bedeuten. Dazu kommt noch, daß die Berechnung der Höhe der Renten nach dem neuen, zu erwartenden Gesetze ohne Zweifel in der selben Weise wie beim JuvaltdenversicherungSgesetz aus Grund der Dauer der Versicherung erfolgen wird. Wer also schon heute versichert, schafft sich auf indirektem Wege schon heute einen Anspruch auf ein« höhere Rente auf Grund des erstrebten Gesetzes, indem er die der Berechnung der Rente zugrunde liegende BrrstcherungSzrit verlängert. Wer also dir Gehaltshöhe von 2000 Mark über steigt, sollte unbedingt bei der allgemeinen Invaliden versicherung weitrrklrbrn, obenein viele Prinzipale sich bereit finden lassen werden, einen Teil des Beitrages aus ihre Tasche zu übernehmen. Bischofswerda. AuS Anlaß deS Sommrr- jahrmarkteS in Bautzen verkehrt Sonnabend, den 6. August, ein Sonderzug von hier nach Bautzen; Abfahrt von hier 7,03 vorm., Ankunft in Bautzen 7,29 vorm. Weiter ein Sondrrzug von Wilthen nach Bautzen vorm. 8,34, Ankunft in Bautzen 9 vorm. Ferner ein Sondrrzug von Bautzen nach Ntedrrnrukirch, Abfahrt in Bautzen 4,30 nach«., Ankunft in Niederneukirch 5,21 nachm. Die Züge halten an allen BrrkehrSstrllen und berechtigen die gewöhnlichen Fahrkarten zur Mitsahrt. — 8 3. August. Reue Fernsprechan sehl üsse. Nr. 57, Tradrl, Wilhelm, Restauration » ^zum Kronprinz". VelmSdorferstr. 7. Nr. 81. Moquardt, Grbr., Petroleum-, Brennspiritu»- und Seifrn-Bersandgeschäst. Am Schmöllner Wege. — Beim Herannahen der militärischen Herbst- üdüngen wird daraus ausmerksam gemacht, daß es sich empfiehlt, Postsendungen sür di« an den Urbungen teilnehmenden Offiziere und Mann schaften nicht nach den in kurzen Zwischenräumen wechselnden Marschquartirren, sondern stet« nach dem Garnisonorte zu richten. Für di« richtige und beschleunigte Wettrrsendung wird dann post ¬ seitig gesorgt. Ferner ist es dringend notwendig, in den Aufschriften der Sendungen an Untrroffi- ziere und Mannschaften einschließlich der Einjährig- Freiwilligen außer dem Familiennamen, dem nach Umständen Bornamen und Ordnungsnummer hin zuzufügen sind, Dienstgrad und Truppenteil (Re giment, Bataillon, Abteilung, Kompagnie, Batterie, Schwadron) genau anzugrben. Auch bei Sen dungen an O'fiziere und Aerzte sind diese Angaben zu empfehlen, weil di« einzelnen Truppenkörper rc. ost auSeinandergezozen und auf verschiedene Qaar- tierorte verteilt werden. Mangelhafte Aufschriften der Manöverpostiendungen können leicht eine Ver zögerung in der Beförderung und Zustellung zur Folge haben. Die Nach- oder Rücksendung von Postanweisungen, gewöhnlichen und eingeschriebenen Brtefsendungen, sowie der gegen ermäßigtes Porto beförderten Soldatenpakete ohne Wertangabe bis zum Gewichte von 3 Lg einschließlich erfolgt kosten frei. Dagegen werden die im Postwege bezogenen Zeitungen nicht ohne weiteres, sondern nur auf Antrag und gegen Vorausbezahlung einer be sonderen UebrrwetsungSgebühr inS Manöver nach gesandt. — Die Sonne, die ihre sengenden Strahlen reichlich zu uns herniedersandte, wendet sich im August mehr und mehr nach Süden; sie steigt immer weniger hoch über den Horizont empor, und damit wird die Licht- und Wärmemenge, die wir von ihr empfangen, von Tag zu Tag geringer. Zwar hatte die Sonne ihre nördlichste Stellung bereits am 21. Juni erreicht und begann an diesem Tage auch ihren Rückmarsch nach Süden, ihre größte Wärmrwirkung kommt indessen erst einige Wochen später zur Geltung. Am Mittag deS 1. August stand unser Zentralstern 18 Grad nördlich vom Aequator und erhebt sich daher noch bis zu reichlich 55 Grad über unserem Horizont. Am letzten Tage deS Monats steht di« Sonne säst 10 Grad südlicher; die Höhe, bis zu der sie am Himmel emporstetgt, beträgt nur noch 46 Grad. Dementsprechend wird auch der Bogen, den sie über unserem Horizonte beschreibt, immer kürzer, ihr Aufgang erfolgt später, ihr Untergang früher, die Tage nehmen ab. Am 1. August er hob sie sich kurz vor 4^/, Uhr und sank gegen 8 Uhr hinab; der Tag dauert mithin 15*/, Stunden. Am 31. August geht die Sonne drei Viertel stunden später auf und eine volle Stunde früher unter, sodaß die Länge deS TageS im Laufe deS August um IV« Stunden abnimmt und das TagrSgestirn am letzten Tage des Monats nur noch 13'/i Stunden über unserem Horizonte ver weilt. — Bauernregeln für den Monat August. Nordwind im August will sa'n, daß gut Wetter hält noch an. — Tau ist für den August so not, als jedermann das tägliche Brot. — Jst's hell am St. Laurentiustag, viel Früchte man sich versprechen mag. — Gewitter am Bartholomä bringen bald Hagel und Schnee. — Mehltau im August ist sehr ungesund, unreifes Obst bring nicht in den Mund. — WaS im Herbst soll geraten, das muß im August braten. — Sind St. Lorenz und Barthel schön, ist guter Herbst vorauSzuseh'n. — Der Sichel vergiß nicht Barnabas, er sorget gern fürs längste GraS. — Falsche Einhundertmarkscheine mit der Nummer 1185 925 v sind in den letzten Tagen an verschiedenen Orten verausgabt worden. Bet einiger Aufmerksamkeit sind die Falsifikate als solche sofort zu erkennen. DaS Falschstück ist aus glattem Papier gearbeitet; die bet den echten Scheinen vorhandenen Fasern fehlen. Der Druck auf beiden Seiten ist äußerst mangelhaft. Aus der Rückseite fehlt über dem mittleren Frauenkops der Adler. — Zur Warnung. In einer Dresdner Zeitung hat kürzlich folgendes Inserat gestanden: Welche bessere, christliche Familie würde ein 20 Monate altes, hübsches, kerngesundes Mädchen diskreter Geburt, von vornehmer Herkunft, gegen einmalige größere Abfertigung adoptieren? Aus führliche Offerten unter „6 230" usw. erbeten. Die sich Meldenden haben hierauf einen Brief etwa des Inhaltes erhalten: „Das Mädchen ist das außereheliche Kind einer vornehmen Persönlich keit. Betreffender lebt im Ausland« und hegt den Wunsch, sein Kind bei einer besseren deutschen christlichen Familie versorgt zu wissen. Zu dem Bebuse ist er geneigt, dem Adoptiv-Vater rin für allemal 25 000 Mk. in Barem auszuzahlen. Für da» Kind deponiert er in beliebiger Bank 75 000 Mark, deren Zinsen al» ErzirhungSbritrag dienen. Wenn Sie ernster Riflrktant sind, werden Sie ein sehen, daß diese wichtige Sache nicht ander» abzuschlirßen, al« wenn ich Sir in Ihrem Domizil aussuchr, betreff» Adoption-Verträge» alle» genau mit Ihnen durchspreche, damit ich in Le- sächsisch« Erzähler. Veur LSV4 der Lage bin, maßgebenden Orte« in der Sache gewissenhaft zu referieren. Scheuen Sie meinen Besuch nicht und ist Ihnen derselbe angenehm, so erbitte mir mit umgehender Post 80 Mk. zur Bestreitung meiner Reiseauslagen, nach deren Erhalt ich Ihnen meine Ankunft avisieren werde. Ludwig Goldschmtd in JaSzbrrS 'h." — Es handelt sich hier um offenbaren Betrug, zumal mehrere Per sonen gleiche Schreiben erhalten haben. — Frachtfreie Rückbeförderung gewährt die Sächs. StaatSbahnvrrwaltung auf den ihr unterstellten Linien unter den üblichen Beding ungen für diejenigen Tier« und Gegenstände, di« auf folgenden Ausstellungen ausgestellt werden: Ausstellung de» Reich» - Verein« für Bienenzucht und de» bienrnwirtschaftlichen Hauptverein» für da» Herzogtum Meiningen anlMtch deS Imker« tage- in Meiningen vom 6. bi» 8. August, Aus stellung von Hunden aller Rassen in Nürnberg am 14. August, SondrrauSstellung sür deutsche Schäferhunde in München am 24./25. September, Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte anläßlich de» ZentrallandwtrtschastSfestrS in München vom 30. September bis 9 Oktober, KaninchenauSstrllung in Niederlößnitz bet Dresden vom 29. bi» 31. Oktober, BerbandS-Junggefiügrl« ausstrllung in Münster i. W. vom 29 Oktober bi» 1. November, Verbands«KaninchenauSstrllung in Gersdorf bet Lugau vom 30. Oktober bi» . 1. November und KaninchenauSstrllung in Weida i. Thür, am 20./21. November. — Unter Bezugnahme auf eine von uns vor kurzer Zett gebrachte, dem „Dr. Journ." ent nommene Zuschrift über neue Anlagen im Amsel grund ging dem „Dr. Journ." vom Gemeinde vorstand zu Rathen folgendes Schreiben zu: „Sie haben in Nr. 173 Ihrer geschätzten Zeitung einen Artikel gebracht, der eine leichtfertige Schilderung über eine angebliche „Verschandelung" unsere» AmselgrundeS enthält und daher einer Zurück weisung bedarf, zumal er den wirklichen Tatbestand völlig entstellt und einen Einwohner, der hier im höchsten Ansehen steht, aufs Bitterste zu kränken geeignet ist. Denn gerade dem neuen Besitzer der Kottenmühle haben wir eS einzig und allein zu verdanken, daß dieses baufällige Gebäude mit dem dazu gehörigen Sägewerke nicht abgetragen wird, sondern zur Zierde unsere« Orte« in einem überau» malerisch verbesserten und verschönten Zustande erhalten bleibt. Auch die Anlage der Teiche, die bisher meist verschlammt und versandet waren, ist in einer Weise reguliert worden, daß die GanS- frlsen sich nun erst recht wundervoll in ihrem Wasser widerspiegeln Und soll eS etwa eine „Verschandelung" der Gegend sein, wenn auf dem darüberliegenden Abhange in Zukunft nicht mehr wie bisher Landwirtschaft, sondern rationeller Gartenbau zu einem nachahmenswerten Vorbild sür dir ganze Umgegend getrieben wird? Wir treten sür die wahrhaft künstlerischen Maßnahmen und überaus verheißungsvollen Anlagen hiermit entschieden ein." ML. Bet der Handels- und Gewerbe kammer zu Zittau ist eine Bekanntmachung der Kgl. prruß. Eisenbahn - BeikrhrStnspektion zu Cottbu» etngegangrn, welche daraus htnweist, daß r« sich bet dem im Herbst zu erwartenden leb haften Verkehr empfiehlt, die von der Eisenbahn verwaltung zur Beschleunigung de» WagrnumlaufrS und Hintanhaltung de» Wagrnmangel« getroffenen Maßnahmen zu brachten. Bor allem sind von den Empfängern und Versendern alle Vorkehrungen zu treffen, welche eine beschleunigte Entladung und Beladung sichern. Auch wird dringend empfohlen, mit dem Bezüge von Brennmaterial und Rohprodukten möglichst frühzeitig zu beginnen. -k- BelmSdorf, 3. August. In guter körperlicher und geistiger Rüstigkeit und Frische war e» am Montag Herrn WirtschaftSbesttzer Ed. Protze mit seiner Gattin vergönnt, da seltene Fest der goldenen Hochzeit im Kreise von Enkelkindern und Verwandten (die eignen Kinder hat ihnen leider der Tod schon entrissen) zu feiern. Außer zahlreichen Glückwünschen und Geschenken wurde da» Jubelpaar durch rin Morgenständchen erfreut, während am Nachmittag die feierliche Ein segnung durch Herr Obrrpsarrrr vr. Wetzel er folgte. Möge dem Jubelpaare noch ein heiterer Lebensabend beschtedea sein! 0 Demitz-Thumitz. Am 13.August 1879 traten 39 Männer und Jünglinge zusammen, um in unserem Orte einen Turnverein zu gründen. Der damalige Turnrat setzte sich au» folgntden Herren zusammen: Johann Bellack, Lors., Emil Haufe, II. Bors., Ernst Haufe, Kassierer, August Heyde, Schriftführer, Eduard Hablijrck, II. Schrift führer, Em» Opitz, Zeugwart, Gustav Rätzr und Ernst Augst «»«schußmitgttrdrr. Seit seiner Gründung erfreut sich unser Turnverein - - -