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klärte, Her Regierung ssr ider Vorwurf gemacht wor den, «daß sie nicht Meral genug soi. Diesen Vorwurf müsse er zurückweisen. Kurz vor Ausbruch, der sranzö- sijchen Revolution habe der damalige liberale Finanz' Minister so gewirtschaftet, daß schon in zwei Jahren die Regierung vor dem Bankerott stand. Der Mini ster geht sodann auf die Einzelheiten der Debatte ein und weist einen Vorwurf ides Abg. Hettner (wall.) betr. «das Stempelgesetz zurück. Der Abgeordnete Hettner habe keine bestimmten Fälle vorgebracht. Mit sol chen allgemeinen Phrasen sei es aber in der Politik nicht getan Best diesen Worten entstand große Un ruhe unter den Liberalen. Es wurden vielfach Zwi schenrufe laut. Der Minister bat den Präsidenten, ihn gegen diese Einwürfe zu schützen. Er habe das Recht, dies zu verlangen. Mg. Langha mm e r lnatl.) ruft: Mr verbitten uns auch ein solches Auftreten! Präsi dent Dr. Bogel erklärt: Hier sind keine Worte gefal len, die verletzend wirken können. Ich bitte aber die Herren alle verletzenden Bemerkungen zu unterlassen. Darauf ruft Abgeordneter Hettmer: „Auch vom Mi- nistertische" aus. Der Minister geht dann auf verschie dene Ausführungen des Abgeordneten Bauer ein, die dieser bezüglich des Aufenthalts der Züge, der Wagen standsgelder rc. erhoben hatte. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen kommt Redner alsdann noch mals auf die gestern von sozialdemokratischer Seite bezüglich dm Zivilliste gefallenen Aeußerungen zurück und verweist auf Paragraph 22 der Verfassung, in. der die Bestimmungen betreffend die Zibilliste klar und deutlich festgelegt sind. Man dürfe sich doch nicht der Auffassung hingegen, daß man es bei der Zivil liste mit einer Bezahlung für geleistete Dienste zu tun habe. — Abg. Dr. Roth (freis.) wandte sich hierauf gegen die Stellungnahme der Konservativen bezw. des Vizepräsidenten Opitz in der Frage der Reichserbschafts steuer. Er widersprach auch dem in gleicher Richtung von sozialdemokratischer Seite geäußerten Anschauun gen und begründete dann die Notwendigkeit des Weg falles der untersten Steuerklassen. Mit seinen gestri gen Bemerkungen über die Wahrung der Staats auto ritär habe der Minister des Innern hoffentlich den jungen Beamten keine Direktiven geben wollen. Auch die Liberalen wollten die Währung der Staatsauto rität. Es frage sich nur, was man unter Staatsauto rität verstehe. Sollte damit der Kultus des beschränk ten Untertanenverstandes gemeint sein, so würden er und seine politischen .Freunde in Theorie und Praxis gegen die Wahrung einer solchen Staatsautorität sein. (Beifall links?) — Mnanzminister Dr. v. Rüger: Es tue ihm leid, in seiner letzten Rede eine Wendung ge braucht zu haben, die vielleicht njcht ganz parlamen tarisch war, und durch die sich jemand habe beleidigt fühlen können. — Ministerialdirektor v. Seydewitz geht auf verschiedene Wünsche der Vorredner zum Ei senbahnetat ein und sagt möglichste Berücksichtigung zu. — Justjizminister Dr. v. Otto wendet sich gegen den Abgeordneten Roth, der die Geschäftsordnung der Justizbehörden als zu umfänglich und gründlich kri tisiert habe. Andere Staaten beneideten Sachsen um diese Geschäftsordnung Der österreichischen Justizbe hörde habe sie geradezu als Vorbild gedient. — Abg. Spieß (kons.) verteidigt in längeren Ausführungen dir konservative Partei gegen die wider sie erhobenen Vor würfe einseitiger Wahrung agrarischer Interessen so wie der Industrie- und Arbeiterfeindlichkeit. Abg. Spieß (kons ) kommt fortfahrend bei der Besprechung, von MittslstaNdswünschen auf die Wirtschaftliche Ver einigung zu sprechen, die sich kürzlich im Hause gebildet habe. Diese Bereini'Mng solle keine Fraktion sein. Sie solle als eine geschlossene Einheit mit selbständigen Anträgen nicht hervortreten. Leider sei sie nicht so aus gefallen, wie es die Gründer sich gedacht hätten. Gegen den Antrag auf Wegfall der untersten Steuerstufen hätten seine politischen Freunde an sich nichts einzuwen den. Die Antragssteller hätten, es nur unterlassen, ein Aequivalent zu bieten. Falls dies geschehe, wür den seine Freunde für den Wegfall zu haben iein. — Abg. Schutze (isoz.) bedauert, daß seine Partei an der Vereinbarung teilgenommen habe, daß die Etats debatte sich auf vier oder gar nur drei Tage erstrecken solle. Er glaube nicht, daß in Zukunft die Sozialde mokraten wieder an solchen Abmachungen teilnehmen werden. Redner bekämpft dann die von den Konserva tiven im Landtage befolgte Politik, die er als Agrar und ProtektionspoliM bezeichnet, und bezieht sich zum Beweise auf das Forst- und Feldstrafgesetz, das Wasser gesetz rc. Beim Kapitel „Schuldotativnen" spricht er den Wunsch aus, daß der Staat überhaupt die Hal tung aller Schulen zu übernehmen habe. — Kultus minister Dr. Beck legl Verwahrung ein gegen die folsche Schätzung des nwnarchisch-en und religiösen Gefühls des sächsischen Volkes durch den Abg, Fleißner. — Staatsminister Graf Bitzthumvon Eckstädt prote stiert gegen den wider ihn von dem Abg Schulze erho benem Vorwurf, daß er für die sozialen Bewegungen der Gegenwart kein Verständnis habe. Aber kein Ver ständnis habe ich., so meint der Redner, für die Ver quickung der politischem Ziele der Sozialdemokratie mit den Wünschen und Bedürfnissen der Arbeiterschaft. Hier würden mich die Sozialdemokraten, immer als ih ren Gegner finden. Solange die Sozialdemokraten jede Gelegenheit benutzen., auf dem Wege von Straßen demonstrationen hm Fundamente unserer Staatsord nung an zugreif en und durch einen gewissen Terrorist mus die verantwortlichen Träger der Regierung zu be- kämpfen, solange werde ich einen Sozialdemokraten nicht als Beamten bestätigen und nicht dulden, daß ein Be amter sich sozialdemokratisch betätigt — Vizepräsident Bär (freis.) bespricht verschiedene Abteilungen des Etats. Er verwendet sich besonders warm für die Förderung der Handels- und gewerblichen Schulen und wünscht, . Bürgerkunjde in allep Schulest eingeführt zu sehen. Zu einer Revision der Besoldungsordnung würden seine Parteifreunde bereit sein, da diese Ord nung Härten und Mängel aufweise. — Minister Graf Sächsischer Landtag. Dresden, 2. Dezember. Zweite Kammer. Bei der heute fortgesetzten Etatberatung ergriff zu nächst Finanzminister Dr. v. Rüge r das Wort und, er Vitzthum von Eckftädt weist einige Behauptungen des Vorredners inb'qzug auf die Schulen zurück und begründet ziffernmäßig, daß die Schulen von Jahr zu Jahr mit immer höheren Summen unterstützt wür den. — Abg. Lang Kammer (uatl.) gibt zunächst ebne Erklärung ab, die sich gegen die gestrigen Aus lassungen des Ministers des Innern richtet. Es wird darin gesagt, daß sich die Mitglieder der nptionallibe- ralen Partei dagegen verwahren, als ob die national liberale Partei weniger als die konservative konkret denke, arbeite und sich mit konkreten Dingen beschäf tige, vor allem auch, als ob sie weniger als die Konser vativen gewillt wären, die Staatsautorität unbedingt und mit aller Energie aufrechtzuerhalten. Die Mit glieder der nationglliheralen Fraktion verwahren sich gegen die Berechtigung jeder Unterscheidung in dieser Beziehung, weil sie mit den tatsächlichen Verhältnissen in keiner Weise im Einklang fliehe. — Damit war die Rednerliste erschöpft. Nach einer kurzen Geschäftsord- nungsdebattp und einer Reihe persönlicher Bemerkun gen unst> tatsächlicher Richtigstellungen wurden die Vor lagen antragsgemäß an die Finanzdeputationen und 8 sowie an die Rechenschaftsdeputation überwiesen. Nächste Sitzung Freitag vormittag l/»10 Uhr Peti tionen. LusWssahrt. Friedrichshafen, 1. Dezember. Das Luft schiff „Zeppelin IV" erhält zwei Gonheln und 3 Motoren von je 120 Pferdestärken. Voraussichtlich be kommt die Hintere Gondel zwei Motoren. Alle Mo toren werden gleichmäßig konstruiert. In die Mitte des Laufganges komnrt eine große Passagierkabine. Der erste österreichische „Flieger". Von österreichischen Aviatikern ist es dem Konstrukteur Etrich als erstem gelungen, mit einer in Oesterreich gebauten Flugmaschine zu fliege^. Etrich legte, wie die „Neue Freie Presse" meldet, auf hem Flugfelde bei Wiener- Neustadt 4,5 Kilometer in ein,er Höhe von 2,5 Me tern bei einLr Geschwindigkeit von 70 Kilometern zu rück. Die Landung erfolgte glatt. — Die erste Professur für Aviatik ist an der Pariser Universität nunmehr eröffnet worden. Die Kosten für die Unterhaltung dieses Lehrstuhls will ein reicher, im. Paris lebender Russe tragen. — Auch nicht schlecht! In Petersburg wurde durch Senator Gavin festgestellt, daß die an den Unterschlagungen in der Militärinsteudantur beteiligten Beamten sich! ein 'gan.zes eigenes Villenviertel aus den gestohlenen Geldern gebaut habens und russisch^ Magnaten ver schenken Geld für fremde Zwecke. Vermischte Nachrichten. — Schweres Bauunglück. Aus Alfeld, 2. Dezember wird gemeldet: Heute früh stürzte beim Richten des großen Fabrikgebäudes der neugegründeten Norddeutschen Steinzeug werke im Marktflecken Duingen das gesamte Balkenwerk und der ausgcbaute Kniestock ein. Durch die Gewalt des Sturzes wurden auch die Eisenträger mit fortgerissen und sämtlich zertrümmert. Zwei Personen sind tödlich, zwei schwer und drei leicht verletzt. Das Unglück ist wahrscheinlich durch ein Nachgeben der Außenmauer verursucht worden. — Massenvergiftungen. In der Irrenanstalt Friedrichsberg bei Harburg sind mehrere hundert Personen nach dem Genuß von Reis erkrankt und zwei da von bereits gestorben Man vermutet daß ein Verbrechen vorliegt. Die Speisereste sind zur amtlichen Untersuchung nach Hamburg eingeliefert worden. — Eine spätere Meldung be sagt: Wie die Polizeibehörde mitteilt, bietet die Massenerkran kung in Friedrichsberg keinerlei Anlaß zur Beunmhigung. Dem Anscheine nach liegt keine Vergiftung vor; die Ursache der Durchfälle, die am Montag nachmittag bei den Erkrank ten eintraten, ist allerdings noch nicht ermittelt. Zwei schwächliche Frauen sind unter Erscheinungen von Herzschwäche gestorben. Alle anderen Erkrankten sind heute bereits wieder völlig genesen — Die Gladbecker Kassendiebe. Der zuerst verhaftete Schichtmeister Opel befand sich, wie jetzt ermittelt ist, im Besitze der nötigen Schlüssel, die Nachschlüssel fertigte Neuß an. Beide haben den Diebstahl nachts 2 Uhr gemein sam ausgeführt. Das Gold- und Silbergeld wurde ver mauert, sämtliches Papiergeld verbrannt. Neuß machte sich durch Geldausgaben mit Mädchen in Düsseldorf verdächtig. Weiterhin fiel der rege nächtliche Verkehr zwischen Opel und Neuß auf. — Nach weiteren Nachforschungen ist es gelun gen, 28 000 Mark, die aus dem Zechendiebstahl stammen, aufzufinden. Das Geld war in einen Steintopf gelegt und in einem Garten vergraben worden. — Die Wiener Zyankaliaffäre. Es ist festgestellt worden, daß jener Offiziersbursche, der vor etwa 3 Wochen in der Drogenhandlung von Ritzberger in Linz im Auftrage eines Oberleutnants vom 12. Jns.-Rgmt. Zyankali zu kaufen versucht hatte, nicht der Diener HofrichterS ist. Das Kom mando deS Infanterieregiments befragte nun alle Offiziere, ob einer von ihnen etwa Burschen zu dem Drogisten gesandt hat. Die Antwort war negativ und jetzt soll erhoben werden, ob Hofrichter etwa einen anderen Infanteristen für einen gelegentlichen Botengang verwendete. Der Mann hätte sich aber dann schon selbst gemeldet. Hofrichter zeigt im Wiener Gefängnis bald ein selbstbewußtes Auftreten, bald ein ner vöses Wesen. AuS seinem Verhalten läßt sich jedenfalls kein Schluß auf Schuld oder Nichtschuld ziehen. — Mordkomplott unter den Arbeitern des LötschbergtunnelS. In Hoppenstein (Walli») wurde unter den Arbeitern deS LötschbergtunnelS ein Komplott zur Ermordung der Ingenieure und Aufseher entdeckt, dem 40 Personen, meist Calabreser, angehören. Die Mitglieder deS Komplotts scheinen ein Zweig der Miffia zu sein. Die Polizei nahm 7 Verhaftungen vor. — .„Du hast uns gerade noch gefehlt!" Aus Breslau wird der „Boss. Ztg>" folgendes Kinder- geschichtchen gemeldet: Ein kleiner'Junge bittet seine Mutter, die ein Stockwerk höher wohnenden Haus genossen besuchen zu dürfen. Endlich sagt Mama: „Na, meinetwegen, geh' noch einmal zur Tante: Du. mußt aber fragen, ob Du nicht störst, und wenn Tante keine Zeit hat, kommst Du. gleich wieder herunter!" Speisesaal im „Hotel Carlshof* auSersehen. Ferner wurde beschlossen, dem aus dem Vorstande scheidenden Frl. Clara Meißner, die dem Frauenverein 12 Jahre angehört, für ihre opferfreudigen Verdienste um den Verein den Dank schriftlich zum Ausdruck zu bringen. Für die Scheidende wurde Frau EisenhüttenwerkSdirektor Brehm als Vorstands dame gewählt. — Schönheiderhammer. Für den in gleicher Ei genschaft nach Plauen i. V. versetzten Postschaffner Iuveen gelangte der Bürstenfabrikarbeiter Sippach aus Schönheide bei dem hiesigen Kaiser!. Postamt als Postbote zur An stellung. — Oberstützengrün. Zu einem verhängnisvol len Viehtransport gestaltete sich für die hiesigen Fleischer Rauner und Ebert der Transport einer Kuh, die sie zum Zwecke der Abschlachtung beim Gutsbesitzer Leistner, Lichten tanne abholten. DaS Tier wurde unterwegs plötzlich wild, die beiden Transporteure waren nicht im Stande das ra sende Tier zu bändigen, eS riß sich los und jagte durch die v.Querfurth'sche Waldung bis zu der sogen. Zaunkammer. Da an ein Einfangen der Kuh nicht zu denken war, wurde die- selbe von dem herbeigerufenen Waldaufseher Kleinhempel durch einen wohlgezielten Schuß getötet. — Leipzig, I. Dezember. Einem alten Brauche ent sprechend, wird die altehrwürdige Salz wirker b rüd er schüft im Tal zu Halle auch zum bevorstehenden Jahres wechsel eine Gratulationsdeputation an den kaiserlichen Hof nach Berlin entsenden. Die Vertreter der Halloren werden stets persönlich empfangen und überreichen bei einer beson deren kaiserlichen Familientafel, an der sie teilnehmen, Zer velatwurst, Soleier und Salz. Der „Regierende Vorstand* der Brüderschaft hat vor einigen Tagen die Teilnehmer an der Deputation in den Halloren Otto Puppe als Sprecher und Paul Moritz und HanS Frosch als Begleiter gewählt. Die zu überreichenden Würste, l 10—120 Stück im Gewicht von je einem Pfund, werden in einer der ersten Halleschen Schlächtereien hergestellt und mit blauen Bändern geziert, in zierlichen Körbchen verpackt. Die für die Kaiserin bestimmten Gaben werden mit dunkelroten, die für die Prinzessin mit rosa und die für die Prinzen mit blauen Bändern versehen. Zehn Jahre lang hält sich die Hallorendeputation nach der Ueberreichung in Berlin auf, wird vom Hofe beherbergt und kann ohne Entgelt die königl. Theater und sonstigen Haupt sehenswürdigkeiten besuchen. — Leipzig. Die Verhandlung gegen den des Mordes an Frau und Kind angeklagten 35 Jahre alten Stell macher Otto Gustav Mlhelm Rvther vor dem Schwurgericht Leipzig endete mit der Verurteilung des Angeklagten wegen zweier Mordtaten zum Tode. — Zwickau, 2. Dezember. Der Erbprinz von Sachsen Meiningen stattete, gestern und «heute unserem Regiment einen Besuch ab. Der Erbprinz, der in der Armee als Generalleutnant den Rang eines Generalfeldmarschalls bekleidet, ist bekanntlich am Schluffe der diesjährigen Herbst übungen vom König ä la suite des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 gestellt worden. Er traf gestern abend hier ein, wurde von den Spitzen der Garnison empfangen und nahm in den flaggengeschmückten Hotel „zur grünen Tanne* Woh nung. Vor dem Hotel waren aus «diesem Anlaß Doppel posten aufgezogen. Am Abend fand im Offizierskasino ein gemeinsames Essen statt. Heute vormittag fand in der Exer zierhalle eine Aufstellung des Regimentes statt, woran sich eine Besichtigung des Kasernements anschloß. Am Bahnhof hatte sich gestern abend bei der Ankunft des Erbprinzen zahl reiches Publikum eingefunden. — Pirna, 2. Dezember. Gestern abend gegen ^9 Uhr wurde auf dem hiesigen Bahnhofe bei den Weichen 112/113 der Hilfsweichenwärter Langer mit schwer verletztem Kopfe aufgefunden. Der Bedauernswerte, der vermutlich von dem Dresden-Bodenbacher Personenzuge Nr. 453 erfaßt worden ist, ist bald darauf verschieden. — Buchholz, 2. Dezember. Ueber den Orien tierungssinn des Wildes ist von hier ein Beispiel zu melden. Ein Reh, das während des vorjährigen harten Winters hier in einem Hausgarten untergebracht ivar, hat, jedenfalls durch die Witterungsunbilden der letzten Tage, sich wieder im vorjährigen Winterquartier eingefunden. Es wurde von Schutzleuten nachts auf der Straße angetroffen, vor einem Hause stehend, von dem es nicht wich. Nach Oeffnung der Hoftür lief das Reh in den geschützt gelegenen Garten, in dem es sich seitdem munter tummelt. — Schwarzenberg, 2. Dezember. Ein schwe rer Unglücksfall ereiginete sich hier gestern nach mittag. Als in Lev 3. Stunde der Bahnarbeiter Moritz Stemmler. aus Pöhla auf dem hiesigen Bahnhofe mit der Kuppelung von Wagen an einem Rangierzuge be schäftigt war, wurde er von den Puffern erfaßt und da durch schwer verletzt. Auf der linken Seite wurden ihm die Rippen gebrochen und anscheinend die Lunge in Mitleidenschaft gezogen. Die erste Hilfe wurde ihm durch Herrn Dr. Arnheim zu teil; der Verunglückte wurde dann nach dem Krankenstift in Zwickau gebracht. — Neustädte!, 1. Dezember. Die hiesige Fleischer innung gibt im Amtsblatte bekannt, daß sie dm Preis für ein Pfund Mastrindfleisch bester Güte auf 60 Pfennige herabgesetzt hat. In Schneeberg beträgt der Preis 70 Pfennige. — Lauter, 1. Dezember. Das Projekt der Erbauung einer N eb end ahn vom Bahnhof Lauter nach der Mitte deS Ortes, besonders für den Güterverkehr, hat Aussicht auf bal dige Ausführuug. Die von der sächs. Jndustriebahnen-Gesell- schaft verlangte Garantiesumme von 29000 M. ist mit 24000 M. gezeichnet worden. — Neukirchen, l. Dezember. In der hiesigen Fär berei glitt der Färbermeister August Leixering aus, während er ein Gefäß mit einer Flüssigkeit trug. Die ätzende Masse spritzte ihm ins Gesicht, wodurch der bedauernswerte Mann auf beiden Augen erblindete. — Untersachsenberg-Georgenthal, l. De zember. Mehrere 8jährige Mädchen wurden in dem Augen blick, als sie ins SchulhauS eintreten wollten, von den vom Dache abstürzenden Schneemassen verschüttet. Die Kinder mußten ausgeschaufelt und zum Teil in ärztliche Be handlung gegeben werden. Glücklich Kleiüe die Mutter e ausbleibt. „Bis jetzt Du denn i gar nicht seiner Ire auf gemach gerade nr ihr bleibe Wett Kirch! Ausgtbo S. de« Karl! Elsa Rötzold I »S) Wilhelm Gustav Gerb, de« weil. Ehr Getraut Meta geb. So Getauft Leistner. 320 hart. Gestorbe Ehemann 4l ' Ferdinand M ehel. T. de« Gerhard, S. Johann Lorei Ui T. 196) t sitzer« hier, I Borm. 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